Webtipp: Games that weren’t

Games that weren'tGames that weren’t ist eine Website für echte Spieler und Hobby-Archäologen. Diese Website widmet sich ganz den unveröffentlichten Spielen und den Prototypen, die es nie in den Handel geschafft haben und liefert umfangreiche Informationen dazu.

Von Zeit zu Zeit findet sich auch der eine oder andere Quellcode wieder. So wurde z.B. das Ultimate Spiel The Bubbler aus dem Jahr 1987 für den ZX Spectrum von Lynsoft für den C64 konvertiert. Kurz vor Fertigstellung entschloss sich Ultimate aber dazu das Spiel nicht zu veröffentlichen, da es auf dem C64 viel zu langsam lief. Der Programmierer Matt Young hatte den Code aber nach über 20 Jahren noch auf Disketten vorliegen und zusammen mit ihm schaffte es GTW eine voll lauffähige Version für den C64 zu kompilieren und bietet diese zum Download an.

Die Website beschäftigt sich zwar hauptsächlich mit verschollenen C64 und Amiga Spielen, aber auch andere Systeme sind, wenn auch mit nur wenigen Titeln, vertreten.

Link: Games that weren’t

40 Jahre Dragon’s Lair

Im Juli 1983, genauer gesagt bereits am 1.7.1983, kam Dragon’s Lair in die Spielhallen. Der Automat verursachte soviel aufsehen, dass die Betreiber teilweise einen Zusatzbildschirm anschlossen, damit die Menschenmenge um den Automaten das Spielgeschehen beobachten konnte.

Don Bluth, damals begeistert von der Laser-Disc-Technologie, entwickelte zusammen mit Rick Dyer dieses animationsreiche Action-Spiel. Ungeachtet dessen, dass die Automaten aufgrund der aufwendigen Technik sehr viel teurer waren und damit auch die Spiele, obwohl sie bei unerfahrenen Spielern teilweise nur wenige Sekunden dauerten, war Dragon’s Lair ein Erfolg und der Automat ständig umlagert.

Leider war dieser Boom nur von kurzer Dauer. Die Laser-Disc-Technologie ermöglichte zu wenig Interaktion des Spielers mit der Figur. Meistens ging es darum zu einem bestimmten Zeitpunkt den Joystick zwei oder dreimal in eine bestimmte Richtung zu drücken, um weiter zu kommen.

Das 8Bit-Museum.de widmet sich in einem etwas längeren Eintrag diesem Phänomen.

Auf YouTube findet man unzählige Videomitschnitte des Spiels, wie folgendes Video, in dem Dragon’s Lair einmal vollständig durchgespielt wird.

40 Jahre MSX

MSXVor 40 Jahren, am 16. Juni 1983, erwähnte Microsoft zum ersten Mal den Heimcomputer-Standard MSX. Erdacht wurde dieser von Kazuhiko Nishi, damals Vizepräsident bei Microsoft Japan und Gründer der ASCII Corporation. Zusammen mit dem NEC Geschäftsführer Kazuya Watanabe entwickelte er inspiriert durch den Spectravideo SVI-328 den MSX-Standard.

Als ein offener Standard wurde MSX von vielen japanischen und koreanischen Unternehmen wie Sony oder Sanyo implementiert. In Europa war Philips Vorreiter mit eigenen MSX-Computern. Als Betriebssystem wurde Microsoft BASIC eingesetzt, von dem sich auch der Name MSX ableitet („MicroSoft eXtended BASIC“). In Japan oder den Niederlanden war MSX zeitweise marktführend, sogar vor dem damals sehr verbreiteten C64. Der Standard wurde über die Jahre weiterentwickelt: MSX 1 (1983), MSX 2 (1985), MSX 2+ (1988) und MSX turbo R (1990/1992).

In den USA war MSX trotz den Bemühungen Microsofts kein Erfolg. Insgesamt sollen aber über 5 Millionen Geräte alleine in Japan verkauft worden sein und damit war MSX, vor dem großen Erfolg des Nintendo Family Computer, die Hauptplattform für japanische Videospielunternehmen wie Konami und Hudson Soft. Bekannte Titel wie zum Beispiel die Metal Gear Serie wurden ursprünglich für MSX Geräte geschrieben.

In diesem Video äußern Bill Gates, Kazuhiko Nishi und Sir Clive Sinclair ihre Meinung zu MSX. Ebenfalls erwähnt werden noch der C64, Dragon 32 und Apple IIc.

45 Jahre Intel 8086

Der 8086 gehört für Intel zu den wichtigsten Chips der Firmengeschichte. Zwar wählte IBM den 8088 Mikroprozessor für seinen ersten PC, das IBM Modell 5150, welches damals ca. US$ 3000 kostete. Aber von dem einen Jahr zuvor eingeführten 8086 unterscheidet der 8088 sich nur durch seinen 8-Bit breiten externen Datenbus und eine von sechs auf vier Bytes verkleinerte Prefetch Queue. Diese Kastration war eine der besten Entscheidungen Intels: Der Prozessor mit seinen knapp 29.000 Transistoren benötigte weniger und günstigere Zusatzchips als der 8086 und war zudem kompatibel mit bestehender 8-Bit Hardware. Somit war der Prozessor und die zusätzlich benötigte Hardware günstiger, was sich letztendlich direkt auf den Preis des PCs auswirkte.

Mit dem 8088 kam der Erfolg für IBM und damit auch für Intel.Es wurden zehnmal mehr PCs verkauft als erwartet und inzwischen gab es viele Nachahmer die anfingen PCs mit dem 8088 und schließlich auch mit dem „großen“ Bruder 8086 zu bauen. So wurde über den Umweg des 8088 der 8086 letztlich einer der dominierenden Prozessoren Mitte der 1980er. Hinzu kam, dass Intel 8088/8086 Prozessorlizenzen an viele Firmen vergab, wie z.B. AMD, Fujitsu, Harris, Matsushita, Mitsubishi, NEC, OKI, Siemens, TI, die diese unter ihrem Namen nachbauten.

Bild: Wikimedia Commons, CC BY-SA, User Konstantin Lanzet

In eigener Sache: Happy Birthday! 25 Jahre 8Bit-Museum.de

Vor 25 Jahren, am 2.6.1998, begann „The Dot Eaters & The Number Crunchers“ noch unter der Domäne ruhr.de die „Geschichte der Videospiele und Heimcomputer“ zu erzählen. Es dauerte über ein Jahr bis das Angebot am 24. September 1999 unter einer eigenen Domain „8Bit-Museum.de“ zu erreichen war.

Los ging es mit der „Geschichte der Videospiele“, die einen ausführlichen Ãœberblick über die Entstehung der Videospiele gab und in Kooperation mit einer kanadischen Website entstand. Diese wurde über die Jahre immer weiter ausgebaut: Angefangen mit dem ersten Tennis-Spiel, das als Ausgabemedium noch ein Oszilloskop Tennis for Twoverwendete, über die ersten Spielautomaten und Heimkonsolen bis hin zu den Heimcomputern, die in den 80er Jahren eine Revolution auslösten, erfährt man so heute (fast) alles über die Entstehung der Videospiele.

Der Startschuss der „Geschichte der Heimcomputer“ folgte knapp zwei Monate später. Heute umfasst diese Sektion über 30 ausführliche Firmenportraits: Auf unzähligen Seiten erfährt man alles über die Unternehmensgründung und die Hardwareentwickler. Es gibt Ãœbersichten über die hergestellten Computermodelle, Screenshots von Spielen, Bilder von Werbeanzeigen und natürlich von den „alten“ Geräten.

Über die Jahre wurde das 8Bit-Museum.de so zu einer der größten Websites im deutschsprachigen Raum, die sich mit diesem Thema beschäftigen.

Im April 2013 gab es einen großen Relaunch, denn handgecodetes HTML mit etwas Javascript hatten ausgedient und wurden durch WordPress ersetzt (die alte Website kann aus nostalgischen Gründen aber immer noch aufgerufen werden). Gleichzeitig gab es als Ergänzung zu den Einträgen der Videospiele und Heimcomputer nun auch aktuelle Beiträge als Blog. Viele Beiträge handelten auch von der umfangreichen Sammlung des 8Bit-Museum.de.

Vor zwei Jahren wurde der Retro Chip Tester (RCT) veröffentlicht, ein Testgerät, das es ermöglicht zahlreiche alte Bausteine, wie SRAMs, DRAMs, ROMs und Logik-Bausteine auf ihre Funktion zu prüfen. Ursprünglich entstanden, um bei der Reparatur der Rechner der eigenen Sammlung zu helfen, ist dieser inzwischen für viele Sammler das „Schweizer Taschenmesser“ unter den Testern geworden.

Ich freue mich schon auf die nächsten 25 Jahre, mit der Hoffnung die Sammlung auch über diese Zeit noch „am Leben“ halten zu können. – Happy Birthday!

HNF: Sammlerbörse für Büromaschinen

Das Internationale Forum Historische Bürowelt (IFHB) veranstaltet im HNF eine öffentliche Sammlerbörse. Rechen- und Schreibmaschinen, Taschenrechner und andere historische Bürogeräte werden von den Sammlern präsentiert. Die Experten sind gerne bereit, den Museumsbesuchern Rede und Antwort zu geben und über ihr Hobby zu informieren.

Samstag 3.06.2023 Beginn: 13:00 Ende: 16:00

Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht notwendig.

Die Sammlerbörse wird um 16 Uhr mit einem Vortrag von Wilfried Denz abgeschlossen, der einen Überblick über die Geschichte der Rechenmaschinen gibt.

Bild und Text: HNF

Webtipp: Anekdoten über die Entwicklung des Apple Macintosh

Folklore.orgAndy Hertzfeld war führendes Mitglied des ursprünglichen Apple-Entwicklungsteams und wird von manchen als Pionier unter den Softwareentwicklern angesehen. Er ist für große Teile der Macintosh-Systemsoftware verantwortlich, unter anderem den Großteil des ROM-Codes, die User Interface Toolbox, und eine Reihe innovativer Komponenten, die heute in vielen GUIs Standard sind, zum Beispiel das Kontrollfeld und Scrapbook.

Anfang 2004 eröffnete Andy Hertzfeld die Website folklore.org. Die Website enthält Dutzende von Anekdoten über die Entwicklung des ersten Macintosh. Die Geschichten wurden Dezember 2004 unter dem Titel „Revolution in the Valley“ veröffentlicht.

Bild: Software Team 1984, folklore.org

Spacewar! als Browser-Game

Ãœber mass:werk habe ich bereits im Februar berichtet. Damals ging es um zwei Google-Simulationen im Retro-Look.

mass:werk hat aber noch mehr zu bieten, z.B. einen Spacewar! Simulator. Dieser ist so perfekt, dass er nicht nur eine einzelne Spacewar! Version simuliert, sondern gleich neun verschiedene:

  • Spacewar! 3.1 (24 Sep. 1962, Standard Version)
  • Spacewar! 3.1 Big Ships Mod (24 Sep. 1962)
  • Spacewar! 4.1f (CHM Version, 2005-2008)
  • Spacewar! 4.2 (11 May 1963)
  • Spacewar! 4.3 (17 May 1963)
  • Spacewar! 4.8 (MIT-Spacewar!, 24 Jul. 1963)
  • Spacewar! 2B (2 Apr 1962)
  • Spacewar! 2X (April/May 1962)
  • Spacewar! 3.1

Zusätzlich gibt es ein weiteres PDP-1 Demo-Programm „Snowflake“ und die o.g. Spacewar! Versionen noch einmal in einer speziellen hochauflösenden Variante.

Wer jetzt auch noch ein paar Erklärungen zur Funktionsweise von Spacewar! sucht, wird unter Inside Spacewar! fündig, und ein paar historische Informationen zu diesem frühen Spiel gibt es im 8Bit-Museum.de.

Bild: mass:werk