Vor 40 Jahren: Steve Jobs erste „Stevenote“

Am 30. Januar 1984 besuchte Steve Jobs die Boston Computer Society, um seinen neuen Computer den Mitgliedern der weltweit größten PC-Organisation vorzuführen. In diesem Beitrag beschreibt der Organisator der Veranstaltung, Jonathan Rotenberg, diese historische Vorführung.

Am 26. Januar 2014 veröffentlichte das Computer History Museum ein nie zuvor gesehenes Video von dieser ersten öffentlichen Vorführung des Apple Macintosh.

Eine Sammlung von Stevenotes zusammen mit anderen Auftritten, z.B. auf  der Macworld, WWDC, Apple Expo, hat Fabio Fiss auf seiner Website Stevenote.tv zusammengestellt. Auch TV-Werbung und einige Dokumentationen sind verfügbar.

40 Jahre Apple Macintosh

Der Apple Macintosh, kurz auch als Mac bezeichnet, gilt als erster Mikrocomputer, der in Stückzahlen mit einer grafischen Benutzeroberfläche produziert wurde. Vorgestellt wurde der Macintosh 128k vor genau 40 Jahren am 24. Januar 1984 von Steve Jobs. Der zugehörige Werbespot „1984“, der beim Super Bowl XVIII ausgestrahlt wurde, ging in die Geschichte ein.

Video: The Lost 1984 Video, macessentials, YouTube

Der Mac löste die wenig erfolgreiche und mit über 10.000 US$ ziemlich teure Apple Lisa ab. Er kostete 2495 US$ (in Deutschland waren es ca. 10.000 DM). Als Microprozessor wurde der Motorola M68000 @8 MHz eingesetzt, der auch beim Atari ST und Commodore Amiga Verwendung fand. Allerdings war der Arbeitsspeicher mit 128 KByte sehr knapp bemessen (der Atari ST besaß z.B. in der Grundausführung 512 KByte). Das 3,5″ Diskettenlaufwerk speicherte 400 KByte. Das grafische Betriebssystem hatte anfangs keinen Namen und hieß schlicht „System“ mit angehängter Versionsnummer. Später, ab System 7.5.1, wurde es „Mac OS“ getauft.

Bild: Wikimedia Commons, CC BY-SA, User Grm wnr

Vor 40 Jahren: Der Werbespot 1984 wird ausgestrahlt

Am 22. Januar 1984 wird der Name Macintosh erstmalig während des dritten Viertel des Super Bowl XVIII in dem 60 Sekunden Spot „1984“ genannt ohne den Rechner selbst zu zeigen (dieser wurde zwei Tage später von Steve Jobs persönlich vorgeführt).

Für diesen Werbespot beauftragte Apple die Werbeagentur TBWA (diese ist u.a. 1997 auch für die „Think Different“ Kampagne verantwortlich). Der mehrfach ausgezeichnete Spot gilt als Meilenstein der Werbebranche und entstand unter der Regie von Ridley Scott, der kurz vorher zwei Klassiker des SciFi- Genres abgedreht hatte: Alien (1979) und Blade Runner (1982).

Video: 1984, Vimeo

Der Spot ist an den gleichnamigen Roman von George Orwell angelehnt: Eine junge Frau befreit sich vom Großen Bruder – Eine Anspielung auf IBM, die damals den Bürocomputermarkt beherrschten.

“On January 24th, Apple Computer will introduce Macintosh.
And you’ll see why 1984 won’t be like ‘1984’.”

Bezüglich der Darstellung des „Großen Bruders“ gibt es jedoch verschiedene Interpretationen: Steve Jobs weist in einer Rede darauf hin, dass es eine Anspielung auf dem Konkurrenten IBM ist, die Macher des Werbespots deuten dieses als die Konformität an sich, also nicht nur allein auf IBM.

In diesem Artikel gibt es noch mehr über den Apple Macintosh zu erfahren.

Vor 30 Jahren: Das Apple MessagePad kommt nach Deutschland

Das MessagePad gehörte zu einer Serie von PDAs (Personal Digital Assistant) die Apple Computer für die Newton Plattform im Jahr 1993 entwickelte. Die Geräte mit ihrer Handschrifterkennung wurden von Apple entwickelt. Einige Teile der Hardware des auf dem ARM 610 basierendem PDAs wurden von Sharp in Japan beigesteuert. Auf den Geräten lief als Betriebssystem Newton OS.

Mehr über Apple und dem Apple Newton erfährt man in diesem Artikel.

Bild: Wikipedia, CC-BY-SA, User Rama

25 Jahre Apple iMac

Vor genau 25 Jahren, am 15. August 1998, begann Apple mit der Auslieferung des iMac. Der iMac folgte Apples Philosophie eines All-in-One Geräts und wurde für 2999 DM angeboten. Primäre Merkmale waren das halbdurchscheinende blaue „Bondi Blue“ Gehäuse aus Polycarbonat, in dem Bildschirm und Lautsprechern integriert waren. Auch die Maus und Tastatur wurden in diesem Look geliefert.

Revolutionär war, dass Apple auf fast alle üblichen Schnittstellen verzichtete: Außer einer damals noch nicht sehr verbreiteten USB Schnittstelle in der Version 1.2, Kopfhörer- und Mikrophonbuchse sowie ein Modem- und ein FastEthernet-Anschluss gab es keine der üblichen Anschlüsse. Selbst ein internes Diskettenlaufwerk und den SCSI-Anschluss für eine Festplatte gab es nicht. Dafür waren das verbaute CD-ROM und die Festplatte per IDE angeschlossen.

Trotz der schlechten Erweiterbarkeit des iMac schaffte Apple mit diesem sein kommerzielles Comeback. Das „i“ wurde in den folgenden Jahren das Markenzeichen vieler weiterer Apple-Produkte wie iPod oder iPhone.

Bild: Wikimedia Commons, CC BY-SA, User Masashige Motoe

Webtipp: Anekdoten über die Entwicklung des Apple Macintosh

Folklore.orgAndy Hertzfeld war führendes Mitglied des ursprünglichen Apple-Entwicklungsteams und wird von manchen als Pionier unter den Softwareentwicklern angesehen. Er ist für große Teile der Macintosh-Systemsoftware verantwortlich, unter anderem den Großteil des ROM-Codes, die User Interface Toolbox, und eine Reihe innovativer Komponenten, die heute in vielen GUIs Standard sind, zum Beispiel das Kontrollfeld und Scrapbook.

Anfang 2004 eröffnete Andy Hertzfeld die Website folklore.org. Die Website enthält Dutzende von Anekdoten über die Entwicklung des ersten Macintosh. Die Geschichten wurden Dezember 2004 unter dem Titel „Revolution in the Valley“ veröffentlicht.

Bild: Software Team 1984, folklore.org

Apple I Prototyp wird versteigert

So langsam wurde es schon etwas langweilig: In den letzten Jahren wurden mit schöner Regelmäßigkeit Apple I Geräte versteigert, die dann für eine mehr oder weniger hohe sechsstellige Summe den Besitzer wechselten.

Diesmal ist das etwas anders. Es ist zwar ein Apple I, der unter den Hammer kommt, aber es ist kein gewöhnlicher Apple I, es ist ein Prototyp, der von Steve Wozniak auf einem „Apple Computer A“ Mainboard zusammengelötet wurde.

Der Rechner soll im Sommer 1976 gebaut worden sein und jahrelang in der legendären Apple-Garage im Silicon Valley gelegen haben. Vor 30 Jahren soll Jobs dann diesen Prototypen seinem aktuellen Besitzer gegeben haben. Glaubt man der Beschriftung auf dem Mainboard, handelt es sich um die Nummer „#2“, die seinerzeit Paul Terrell, dem Besitzer den „Byte Shop“ im kalifornischen Mountain View präsentiert wurde, der daraufhin 50 Apple I Computer bestellte und erstmals für 666,66 US-Dollar anbot.

Jobs ging mit dem Prototypen nicht sonderlich gut um. Eine Ecke ist abgebrochen, der Mikroprozessor und einige Bauteile fehlen, es wurden zudem auch einige ICs aus den Fassungen entfernt und von ihm in andere Geräte verbaut. Kurzum, es ist Elektronikschrott… vermutlich wird es der teuerste Elektronikschrott, der ja verkauft wurde.

Die Auktion läuft vom 20.7. bis zum 18.8.2022 und schon bereits nach drei Tagen stand die Auktion bei US$ 278,005 (272.000 EUR).

Man darf gespannt sein, welchen Betrag der Prototyp erzielen wird. Tipps dürfen gerne bei den Kommentaren abgegeben werden.

Update: Nach 10 Tagen, am 30.7., steht die Auktion bei US$ 407,029 (398.000 EUR).

Update #2: Der Prototyp wurde für US$ 677,196 (680.280 EUR) verkauft (dazu kommen 25% Auktionsgebühren und die Versandkosten).

Eine Übersicht über alle bekannten Apple I gibt die Apple I Registry.

Bild: RR Auction

Versteigerung eines weiteren Apple I Computers beginnt heute

Nein, selten ist der Apple I nun wirklich nicht mehr, zumindest was die Anzahl der Auktionen angeht bei denen er auftaucht. Aus einem begehrten Sammlerobjekt ist inzwischen ein Spekulationsobjekt geworden.

Heute wird wieder ein funktionsfähiger Apple I Computer („Schlumberger 2“) aus dem Jahr 1976 versteigert. Restauriert und mit Signatur von Steve Wozniak soll er voraussichtlich 485.000 US-Dollar erzielen. Noch befindet sich der Rechner mit der Seriennummer 89  im Besitz von Jimmy Grewal, dem Gründer der The APPL Collection. Er wurde mit einem weiteren Apple I von einem leitenden Angestellten bei Schlumberger Overseas SA in New York gekauft und gelangte später nach Europa. Die Signatur auf der 6502 CPU ist allerdings noch „frisch“, denn signiert wurde der Rechner erst 2021 als sich Grewal und Woz in Dubai trafen.

Video: The „Schlumberger 2” Apple-1 Computer: Signed by Woz!, The AAPL Collection, YouTube

Der Apple-I wird ab dem 2. Juni 2022 um 9:00 Uhr PST (GMT-7) – 18 Uhr MESZ – bei eBay zum Verkauf angeboten. Ein direkter Link zum Auktion wird auf der offiziellen Website von The APPL Collection veröffentlicht.

Eine Übersicht über alle bekannten Apple I gibt die Apple I Registry.

Update 12.6.2022, 18:00 Uhr: Höchstgebot ergänzt.

Bilder: The APPL Collection