Hardware der Firma Roßmöller GmbH gesucht

Anfang der 1980er Jahre gab Martin Roßmöller sein Studium auf und eröffnete in Bonn ein Computergeschäft. Hier begann er Hard- und Software für die damals verbreiteten Heimcomputer zu entwickeln. Ende der 1980er Jahre verlegte er den Firmensitz nach Meckenheim und unter dem Firmennamen Roßmöller Handshake GmbH entwickelten dann bereits zehn Mitarbeiter allerlei Peripherie und Software.

Bekannt ist Roßmöller u.a. durch Turbo Access, einem Schnell-Lader für den Commodore 64 und die Floppy 1541, der die Ladezeiten um das ca. 20-fache der normalen Geschwindigkeit beschleunigte. Turbo Access kam 1984 auf den Markt und war der Vorgänger von „Turbo Trans“.

Weitere Hardware, die von Roßmöller entwickelt wurde, war TurboProcess, TurboTrans, Turbo-Set, Ross-Drive, Turbo-CP/M, IEC-Parallel, The Final Profi Cartridge,Speed-Control/-Display, Kompakt 64, Master-Modul, TurboDisk, TurboDrive, TurboDOS, Manager 64, Protect 6526, Flash 8 uvm.

Martin Roßmöller ist inzwischen verstorben. Seine Frau Brigit ist derzeit auf der Suche nach ehemaligen Entwicklungen der Firma Roßmöller, um diese als Gedenken an ihren verstorbenen Mann auszustellen.

Wer mit Hard- und Software weiterhelfen kann, kann sich über das Kontaktformular bei mir melden, ich stelle dann den Kontakt zu Frau Birgit Roßmöller her.

TV-Tipp im WDR: Der Computerkönig aus Paderborn – Heinz Nixdorf

Am Freitag, den 29.04.2016 um 20:15 Uhr, zeigt das WDR eine Dokumentation über Heinz Nixdorf – einen zu Unrecht fast vergessenen Computerpionier aus NRW.

Nixdorf bastelte in Kellerlaboren und Garagen an seiner revolutionären Idee: ein Computer für jedes Büro. Die Rechner sollten in die Schreibtischschublade passen. Damit machte er sogar IBM Konkurrenz, deren Großrechner ganze Räume füllten. Schließlich führte er ein Weltunternehmen in der Provinz – und Steve Jobs, damals noch ein unbekannter Hippie aus dem Silicon Valley, klopfte bei dem Ostwestfalen an. Ein Moment, der über die Zukunft von Nixdorfs Unternehmen entscheiden sollte.

Mehr Infos und ein Kurzvideo gibt es exklusiv auf der Webseite des WDR.

Quelle und Bild: WDR

Bild des Tages: Welcher Typ von Mann besitzt einen eigenen Computer?

Sie möchten einen Computer besitzen? Sind sie der richtige Typ dafür? Apple versuchte 1978 in seiner Werbung diese Frage zu klären, zu einer Zeit, in der ein eigener Computer noch wirklich etwas sehr seltenes war:

Rather revolutionary, the idea of owning your own computer? Not if you’re a diplomat, printer, scientist, inventor… or a kite designer. Today there’s Apple Computer. It’s designed to be a personal computer. To uncomplicate your life. And make you more effective. It’s a wise man who owns an Apple.

Bild: Apple Computer

Remake des Klassikers Day of the Tentacle erschienen

DOTT RemasteredWer nach langer Zeit mal wieder einen echten Klassiker spielen möchte, der sollte sich das Remake des Adventure-Klassikers Day of the Tentacle Remastered ansehen. LucasArts brachte DOTT 1993 für den PC (DOS) und Apple Mac auf den Markt, damals in der typischen Pixeloptik und mit einer eher dürftigen Steuerung. Das Remake, das für PC, Mac, PlayStation 4 und PlayStation Vita für ca. 15 EUR (Steam, Humble Bundle, GoG bzw. PlayStation Store) erhältlich ist, verfügt über eine überarbeitete Grafik, die aber auf Knopfdruck auf die bekannte Pixelgrafik umgeschaltet werden kann. Ansonsten ist das Spiel unverändert geblieben und entspricht dem Original.

Entwickelt wurde das Remake von Tim Schafer, der auch schon für das Original verantwortlich war, und seinem Studio Double Fine Productions. Aber nicht nur alle Grafiken wurden neu gezeichnet, sondern auch das Point & Click Interface wurde modernisiert, so dass sich das Spiel auch gut mit einem Gamepad spielen lässt. Aber wie die Grafik, so lässt sich auch das Interface auf die klassische Ansicht umschalten. Leider wurde weniger Zeit in die deutsche Vertonung investiert, so dass die meisten Spieler vermutlich mit der englischen Originalvertonung spielen werden.

Bilder: Double Fine Productions

Bild des Tages: Was zum Teufel ist elektronische Post?

1977 erklärte Honeywell in seiner Werbung noch, was elektronische Post ist:

Eletronic Mail is a term that’s been bandied about data processing circles for years. Simply put, it means high speed information transportation. One of the most advanced methods is terminals talking to one another. Your mailbox is the terminal on your desk. Punch a key and today’s correspondence and messages are displayed instantly.

Übertragung mit High-Speed bedeutete damals aber noch 300 bps (ungefähr 30 Bytes pro Sekunde).

Bild: Honeywell

Retro-Konsole Vega Plus: Kampagnenziel schon zu über 300% erreicht

Am 16. Februar startete die Kampagne auf Indiegogo um die Sinclair ZX Spectrum Vega Plus getaufte Retro-Konsole. Knapp einen Monat später und mit noch über zwei Wochen Restzeit, hat die Kampagne ihr Ziel nicht nur erreicht, sondern mit 300% weit übertroffen. Bereits 3000 Personen möchten sich vorab ein Exemplar der Konsole sichern.

Wer mehr über die Retro-Konsole wissen will, sei auf meinem Beitrag im Februar verwiesen oder auf die Kampagnenseite der Crowdfunding-Plattform Indiegogo.

Bild: Retro Computers

Das Internet Archiv stellt Apple II Spiele ins Netz

Das Internet-Archiv stellt schon seit einiger Zeit klassische Spiele und Anwendungsprogramme ins Netz. Im Januar 2014 berichtete das 8Bit-Museum.de über die Veröffentlichung von Spielen aus den 1970er und 1980er Jahren.

Jetzt erweitert das Archiv seine Sammlung um über 600 Apple II Spiele. Dabei handelt es sich teilweise um sehr seltene Exemplare, von denen man bisher annahm, dass nicht viel mehr als eine Werbeanzeige existiere. Die Software wurde von ihrem Kopierschutz befreit und von Nutzern unter dem Pseudonym 4am auf archive.org hochgeladen.

Die Spiele, darunter auch Klassiker wie Frogger, Pac-Man und Maniac Mansion, sind über den Emulator JSMESS direkt im Web-Browser spielbar.

Mehr über Apple und den Apple II gibt es in diesem Beitrag.

Link: Internet Archive (Apple II Library)

Das MIST Board: Klassische Computer per FPGA neu implementiert (Teil 5)

Seit meinem letzten Beitrag über das MIST Projekt sind nun sechs Monate vergangen und in dieser Zeit gab es sehr viele Updates.

Zunächst gibt es vier weitere Repositories mit folgenden Cores:

  • Apogee_MIST – Eine Implementierung des Apogee BK-01 (Апогей БК-01), ein russischer 8-Bit Computer von 1988 auf Basis des Radio 86RK.
  • BK0011M – Ein russischer PDP-11-Nachbau.
  • ZX_Spectrum-128K_MIST – Ein Sinclair ZX Spectrum 128K Core, der die Modelle 48K, 128K und Pentagon 128 mit korrekten CPU und Video-Timings emuliert, sowie DivMMC mit ESXDOS (TAP, TRD, SNA) und Kassetten (CSW files).
  • Dummy FPGA Core – Zeigt nur das Startmenü an.

Insbesondere der „Dummy FPGA Core“ ist praktisch, denn hiermit kann schnell ein beliebiger anderer Core mit ausgewählt werden. Die Firmware (firmware_160123) sollte auch aktualisiert werden, denn diese ist dringend notwendig für die Emulation der BK0011M Harddisk.

Bei den Cores gibt es ebenfalls viele Updates: Amstrad CPC, Apple II, Atari 800, Atari 5200, BBC Micro, Commodore C64 mit 1541, Nintendo Gameboy, Amiga AGA, Atari ST, NES, Apple Macintosh Plus, Sinclair QL und Sinclair ZX Spectrum.

Sinclair QL

MiST - QL AbacusGut hat mir die Sinclair QL Implementierung gefallen. Leider ist diese noch nicht so perfekt (und flexibel) wie bei den Software-Emulatoren, aber sie kommt immerhin mit dem original ROM (Sinclair QDOS) und dem Minerva ROM (eine QDOS Reimplementierung von Laurence Reeves unter der GNU Lizenz) klar. Die bekannten QL Programme, wie ABACUS (siehe Bild), EASEL, QUILL und ARCHIVE, laufen problemlos. Die Implementierung erlaubt es zudem zwischen PAL und NTSC sowie 128 KByte und 640 KByte Arbeitsspeicher zu wählen. Ganz ohne Handbuch wird man den QL aber nicht bedienen können, denn insbesondere der SuperBASIC Interpreter verfügt über unzählige spezielle Befehle und auch die Verwendung der Microdrives ist etwas speziell. Wer Handbücher zum QL sucht, dem sei Dilwyn Jones Sinclair QL Website empfohlen. Dilwyn hat Unmengen an Informationen und PD-Software gesammelt und stellt sie auf seiner Homepage zum Download bereit.

Apple Macintosh Plus

MiST - Apple MacGespannt war ich auch auf die Implementierung des Apple Macintosh. Auch diese funktioniert, aber auch hier wurde wieder deutlich, dass die Software-Emulatoren sehr viel flexibler sind und auch mehr Peripherie nachbilden. Zum Austesten eines Macintosh Plus reicht es aber allemal. Zumal ich persönlich den Retro-Faktor bei einer FPGA-Implementierung etwas höher einschätze, als wenn man weiß, dass der Rechner auf einem schnöden Windows-Rechner nachgebildet wird.

Die weiteren Teile mit Tests sind hier zu finden: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4