Video des Tages: Kann ein C64 ĂŒber 10 Jahre im Freien ĂŒberleben?

Ich habe schon einige ziemlich mitgenommene Rechner gesehen und glĂŒcklicherweise auch die meisten wieder zum Laufen gebracht. Der Amerikaner Adrian Black fand jetzt ein ganz besonders erbĂ€rmliches Exemplar eines C64 in Oregon. Der C64 muss ĂŒber zehn Jahre im Freien verbracht haben und bestand praktisch nur noch aus Rost. Als Adrian die ersten Bauteile gereinigt hatte gab es eine Überraschung…

Video: Commodore 64 nach ĂŒber 10 Jahren im Freien, YouTube

Tausende von C64-Spiele im Internet frei spielbar

Anfang 2016 stellte das Internet Archive etliche Apple II Spiele ins Netz, nun wird die Sammlung um tausende von C64 Spielen erweitert. Die genaue Anzahl ist noch nicht ganz klar, denn insegsamt sollen es 31.781 Programme fĂŒr den C64 sein, aber unter „Games“ werden nur knapp 9.000 Spiele aufgefĂŒhrt. In einer weiteren Unterrubrik sind dann aber auch noch ĂŒber 20.000 Demos und andere Programme aufgefĂŒhrt.

Technisch laufen die Spiele auf einer angepassten Version des Vice-Emulators, der als Referenz untern den C64-Emulatoren gilt. Wer die Spiele ausprobieren möchte: Mit F12 gelangt man in die Einstellungen des Vice-Emulators, in denen man u.a. ein deutsches Keyboard-Layout auswĂ€hlen kann. RUN/STOP liegt auf der ESC-Taste, RESTORE auf „Page down“.

Eine kleine Warnung am Ende: Es ist weiterhin nicht legal ROMs (bzw. die Orginaldateien von klassischen Spielen) auf der eigenen Homepage anzubieten. Das Internet Archiv ist in San Francisco ansÀssig und nutzt eine Klausel im Digital Millennium Copyright Act, um diese Dateien anbieten zu können. Trotzdem gibt es immer wieder Rechtsstreitigkeiten mit den Urhebern.

Bild: Archon, Internet Archive

Vor 60 Jahren: Der erste IC wird vorgestellt

Courtesy of Texas Instruments

Courtesy of
Texas Instruments

Am 12. September 1958 prĂ€sentierte Jack Kilby den weltweit ersten integrierten Schaltkreis (IC, Integrated Circuit). Dieser erste IC enthielt nur einen Transistor mit ein paar weiteren Komponenten auf einer kleinen StĂŒck Germanium von ca. 11 mm x 1,5 mm KantenlĂ€nge, der sich auf einem GlastrĂ€ger befand.

Kilby hatte gerade erst bei Texas Instruments begonnen, als er seine ersten Ideen zu einem IC im Juli 1958 zu Papier bringt. Am 12. September 1958 demonstrierte er erfolgreich seine erste Schaltung auf einem Halbleiter: Sie produzierte eine Sinuskurve auf einem Oszilloskop. Kilby reicht am 6. Februar 1959 das Patent US 3.138.743 fĂŒr den ersten integrierten Schaltkreis ein, in der er seine Erfindung als „a body of semiconductor material … wherein all the components of the electronic circuit are completely integrated.“ beschreibt.

Im Jahre 2000 erhielt er zusammen mit dem Deutsch-Amerikaner Herbert Kroemer und dem Russen Zhores I. Alferov den Nobelpreis fĂŒr Physik fĂŒr seinen Beitrag zur Entwicklung des Integrierten Schaltkreises.

Bild: Courtesy of Texas Instruments

Retro-Konsole Vega Plus – Ein Sterben auf Raten

Es war ein Sterben auf Raten. Es sollte ein verbesserter Nachfolger des Sinclair Spectrum Vega werden und die Versprechungen auf der zugehörigen Crowdfunding-Plattform Indiegogo waren vielversprechend.

Inzwischen sind die Website und der Facebook-Auftritt von Retro Computers Ltd (RCL) nicht mehr erreichbar. Die ZX Vega+ News berichten, dass sich der GeschĂ€ftsfĂŒhrer von RCL, David Levy, bereits in mehreren Gerichtsverfahren verantworten musste und RCL einigen GlĂ€ubigern hohe BetrĂ€ge schuldig und zahlungsunfĂ€hig ist. Auch soll RCL bereits Google Takedowns eingeleitet haben, um negative Berichte ĂŒber RCL und die beteiligten Personen aus dem Suchindex zu entfernen.

Schon frĂŒh gab es Probleme innerhalb des Management bei RCL, schließlich wurden mehrfach Liefertermine nicht gehalten. RCL gab nicht auf immer wieder in Mitteilungen darauf hinzuweisen, dass man kurz vor der Auslieferung stehe und schob die Verantwortung fĂŒr die VerspĂ€tung auf die ausgeschiedenen Mitglieder der GeschĂ€ftsfĂŒhrung. Jetzt drei Jahre nach dem Start der Kampagne, dĂŒrfte auch der letzte UnterstĂŒtzer die Gewissheit haben, dass das eingesetzte Geld weg ist. Über 512.790 GBP (ca. 580.000 EUR) und dazu noch ein unbekannter Betrag aus den DirektverkĂ€ufen ĂŒber die RCL Website haben gerade einmal ausgereicht ein paar GerĂ€te, SchĂ€tzungen gehen von ca. 50-100 GerĂ€ten aus, zu fertigen und auszuliefern.

Jetzt sind die ersten Tests veröffentlicht worden und die Meinungen ĂŒber den Vega+ sind vernichtend.

Bild: Retro Computer Ltd

Designer Rick Dickinson verstorben

Rick Dickinson, der fĂŒr das unverwechselbare Aussehen der Sinclair Computern verantwortlich war, verstarb Anfang der Woche am 24.4.2018 in einem Krankenhaus in Texas im Rahmen einer Krebsbehandlung.

1979 beendete Rick Dickinson sein Studium an der Newcastle Polytechnic (jetzt University of Northumbria at Newcastle) mit dem Abschluss „First Class Bachelor of Arts Honours degree in Design for Industry“. Da er schon als Student bei Sinclair Research Ltd. gearbeitet hatte, fing er ab Dezember 1979 fest bei Sinclair an. Dickinson arbeitete als In-House Industriedesigner und soll das GehĂ€use des nĂ€chsten Sinclair Computers entwerfen. Er bestimmte bei Sinclair bis 1986 maßgeblich das Aussehen der Computer, bis er sich mit einem eigenen Design-Unternehmen Dickinson Associates schließlich selbstĂ€ndig machte.

Video: Sinclair ZX80/ZX81 story, Rick Dickinson recalls in 2003, QLvsJAGUAR, YouTube

ZX82Anfang der 1980er entwarf er das GehĂ€use des ZX80 und ZX81. Als Sinclair 1982 begann einen leistungsfĂ€higeren Computer zu entwickeln, ist Rick Dickinson ebenfalls mit dabei. Er ist fĂŒr das Design des GehĂ€uses verantwortlich. Da der ZX81 so erfolgreich war, suchte Sinclair auch nach alternativen Namen. FĂŒr eine Zeitlang sind ZX81 Colour bzw. ZX81 C im GesprĂ€ch und im September 1981 entwarf Dickinson einige Logo EntwĂŒrfe fĂŒr diesen Namen, der auch auf einigen GehĂ€useentwĂŒrfen im Oktober 1981 auftauchte. In seinen EntwĂŒrfen gab es auch eine Tastatur mit runden Tasten; diese fand man spĂ€ter beim Spectrum+ wieder. An der Tastatur lag es schließlich, ob ein Interessent sich fĂŒr den ZX Spectrum entschied oder nicht.

Selbst nachdem Sinclair Research Ltd im Jahr 1986 von Amstrad ĂŒbernommen worden war und Clive Sinclair eine neue Firma unter dem Namen Cambridge Computers gegrĂŒndet hatte, entfarf Rick Dickinson mit seinem Unternehmen Dickinson Associates das GehĂ€use eines weiteren Quasi-Sinclair Computers, das des Z88.

Zuletzt entwarf er noch das GehÀuse des ZX Next, einem vielversprechenden Nachfolger des Speccy, der in den kommenden Wochen ausgeliefert werden soll.

Er hinterlÀsst seine Frau Elizabeth und seine zwei Töchter.

Mehr ĂŒber den ZX Spectrum gibt es hier.

Lego MSX-Computer: Hit Brick

Es gibt immer wieder erstaunliche Retro-Projekte, meistens fĂŒr die Mainstream-GerĂ€te C64, ZX Spectrum, Atari 800 usw. MSX-Computer sind dabei definitiv in der Minderzahl, aber User hamlet440 auf Lego Ideas versucht dieses zu Ă€ndern. Sein Vorschlag: Ein Sony HitBit MSX-GehĂ€use, welches einen Raspberry-Pi als Emulator aufnehmen kann.

Damit das Lego-GehÀuse verwirklicht wird, benötigt er aber noch viele, sehr viele Supporter.

Weblink zum Retro Vintage MSX 8Bit Homecomputer

TheC64 mini: Gelungene Neuauflage des C64

In den 1980er Jahren war er der Renner: Der Commodore 64. Er wurde auf der CES 1982 vorgestellt und Commodore knackt mit ihm den Jackpot. In nur zwei Jahren nach MarkteinfĂŒhrung, bricht Commodore alle Rekorde mit 4 Mio. verkauften Rechner weltweit und sogar bis heute ist der C64 der bestverkaufte Heimcomputer mit ĂŒber 17 Millionen GerĂ€ten. Selbst heute noch gibt es zahlreiche Entwicklungen rund um den C64 und im voll im Retro sind derzeit Neuauflagen im Mini-Format, wie das NES Mini, SNES Mini und VCS Mini.

Ab dem 29. MĂ€rz 2018 wird eine weitere (Mini-)Neuauflage unter dem Namen TheC64 mini offiziell erhĂ€ltlich sein. Entstanden ist der Mini aus einer fehlgeschlagenen indiegogo Kampagne. Trotz verfehltem Finanzierungsziel veröffentlicht nun der Entwickler Retro Games – wenn auch etwas verspĂ€tet – zusammen mit dem Distributor Koch Media die kleine Konsole.

Der kleine C64 misst nur 50% eines Original-C64 und verfĂŒgt auch nur ĂŒber sehr wenige Schnittstellen. Mit dabei sind ein moderner HDMI-Anschluss fĂŒr den Anschluss an heutige Bildschirme und zwei USB-Schnittstellen fĂŒr Tastatur und Joysticks. Außer dem noch obligatorischen Micro-USB Anschluss zur Stromversorgung war es dann auch schon. Wer hoffte direkt mit dem TheC64 mini in BASIC programmieren zu können wird enttĂ€uscht: Die Tastatur ist nur eine Attrappe. Hier ist man auf eine – wenig Retro-like – USB-Tastatur angewiesen.

Warum die Neuauflage trotzdem gelungen ist: Der Mini kommt mit 64 vorinstallierten Spielen. Eine Übericht aller Spiele zusammen mit einer Beschreibung ist hier zu finden. Zusammen mit dem mitgelieferten Joystick schafft es der Mini echtes Retro-Feeling aufkommen zu lassen. Die Spieleauswahl stellt einen guten Kompromiss aus allen möglichen Genre dar. Eigene Spiele lassen sich per USB-Stick per D64-Image laden. Hier will der Entwickler durch Firmware-Updates noch krĂ€ftig nachbessern.

Wer bei der ursprĂŒnglichen Kampagne dabei war oder den C64 vor dem 28.9.2017 vorbestellt hat, darf sich ĂŒber gleich zwei C64 freuen, einmal den TheC64 mini, der derzeit ausgeliefert wird, und einen C64 in einem „großen“ GehĂ€use mit funktionaler Tastatur, der spĂ€ter im Jahr ausgeliefert werden soll.