In eigener Sache: Ãœber 1000 Heimcomputer und Videospielkonsolen

Im Sommer vergangenen Jahres habe ich kurz über die neuen Räumlichkeiten des 8Bit-Museums.de berichtet. Damals waren alle Geräte vom Umzug noch gut verpackt.

Heute möchte ich einen kurzen Einblick in die Sammlung geben, die aktuell über 1000(!) Heimcomputer und Videospielkonsolen umfasst. Die Galerie zeigt Bilder des großen Ausstellungsraums. Hier sind ca. 2/3 der Geräte und die meisten Handbücher untergebracht.

Momentan sind nur einige wenige Systeme vollständig aufgebaut und sofort betriebsbereit, wie z.B. ein Apple IIe mit Doppellaufwerk und Monitor, ein Apple III mit Harddisk und Monitor, eine NeXT Color Station und ein NeXT Cube, ein IBM PC jr. und ein paar weitere, wie z.B. die Commdore PETs/CBMs sowie die Sharp MZ-80K/A/B. Geplant ist, dass weitere Systeme dauerhaft voll funktionsfähig aufgebaut ausgestellt werden.

Weiterhin vorhanden sind über 300 Peripheriegeräte, wie Monitore, Drucker, Diskettenlaufwerke etc. und über 2500 kleinere Erweiterungen, wie z.B. das Interface-I von Sinclair, die 16K Byte Erweiterung für den ZX81 oder ein Modem-Interface für den C64. Diese Geräte sind in zwei weiteren Räumen ausgestellt. Alle Zeitschriften sind in einem vierten Raum, der gleichzeitig als Elektroniklabor/Reparaturwerkstatt genutzt wird, ausgestellt.

Die unzähligen Handbücher, Zeitschriften, Software, Cartridges und Netzteile sind bisher nicht katalogisiert, deren Anzahl dürfte sich aber zusammen in oberen vierstelligen Bereich belaufen.

Ich freue mich immer wieder über neue Geräte, die auch defekt sein dürfen. Über die vergangenen 35 Jahre haben sich viele Ersatzteile für fast jedes Gerät angesammelt, so dass ich auch schwierige Fälle i.d.R. wieder zum Laufen bekomme. Auch jegliches Zubehör, Handbücher und Zeitschriften sind willkommen. Nehmen sie einfach mit mir Kontakt auf, wenn sie etwas der Sammlung beisteuern möchten. Werfen sie alte Geräte bitte keinesfalls einfach weg! Ein Beispiel, wie eine mehr als nur verstaubte Tastatur wieder wie neu aussehen kann, sehen sie hier.

Ausstellung 2024:

Ausstellung 2018:

Apples legendäres Betriebssystem der Apple Lisa bald frei verfügbar

Das Betriebssystem der Apple Lisa wird nach einem Bericht von Gizmodo schon in Kürze frei verfügbar sein. Apple und das Computer History Museum (HCM) haben es bereits geschafft, sowohl Quellcode als auch die Anwendungen wieder herzustellen. Aktuell prüft Apple noch den Quellcode. Nach Abschluss dieser Prüfung, was noch in 2018 sein soll, wird das Computer History Museum den gesamten Quellcode inklusive den Anwendungen veröffentlichen. Zum Betriebssystem gehören u.a. die Anwendungen LisaCalc, LisaDraw, LisaWrite, LisaGraph, LisaProject und LisaList.

Auch wenn die Apple Lisa kein wirtschaftlicher Erfolg war, denn schon nach einem Jahr wurde die Produktion  – vermutlich hauptsächlich aufgrund des hohen Preises von über 10.000 US-Dollar – eingestellt, schrieb die Apple Lisa IT-Geschichte und ebnete den Weg für den ersten Macintosh im darauffolgenden Jahr.

Mehr Informationen über die Apple Lisa gibt es in diesem Beitrag.

ZX Spectrum Next: Erste Platinen werden ab Dezember ausgeliefert

Im Mai 2017 erreichte der ZX Spectrum Next auf Kickstarter sein Finanzierungsziel. Jetzt sind die Entwickler kurz davor die ersten Platinen an die Unterstützer auszuliefern und ihren gesteckten Zeitplan einhalten. Damit würden sie nicht nur ihr Versprechen eines Spectrum Nachfolgers einhalten, sondern auch einen ZX Spectrum Nachfolger ausliefern, der den Namen redlich verdient. Die Auslieferung des Komplettsystems soll dann Anfang kommenden Jahres starten.

Als besonderes Feature gibt es zu dem geplanten 7 MHz Tubo-Mode noch zwei weitere Turbo-Modi mit 14 MHz und 28 MHz. Auf dem ZX Spectrum Next Portal werden diese Modi im Video mit einigen Spielen vorgestellt.

 

Bild: ZX Spectrum Next, Henrique Olifiers, Kickstarter

Prototyp des Commodore 16 auf eBay gefunden

Vor kurzem wurde auf eBay ein Prototyp des Commodore 16 versteigert. Ein Mitglied des Forum64 hatte die Möglichkeit den Prototypen zu zerlegen und Bilder davon anzufertigen. Es scheint sich dabei tatsächlich um einen echten Prototypen zu handeln (Quelle: Forum64-Post):

  • Das Gehäuse ist ein lackiertes und umgespachteltes Gehäuse vom Commodore 64. Die ursprüngliche Farbe entspricht in etwa dem eines C64.
  • Das Gehäuse wurde händisch lackiert und mit Sprühnebel auf den Innenseiten versehen.
  • Es gibt deutliche Spuren von Spachtel und Handarbeit.
  • Die Lüftungsschlitze sind von Hand gesägt worden.
  • An der Innenseite des Kassettenports erkennt man Reste des C64 Gehäuses und der alten Gussform.
  • Die Tastatur ist handgefertigt, die Beschriftung wurde eingraviert.
  • Die Tasten sind einzeln gestanzt oder gegossen worden, deutliche Unterschiede innerhalb der Fertigungstoleranz sind sichtbar.
  • Die Platine selbst enthält Vorserienchips aus Keramik und ist mit EPROMs bestückt. Die Beschriftung der Chips ist teilweise von Hand durchgeführt worden.
  • Die Platine ist einseitig und die Lötseite ist von Hand verlötet.
  • Die Platine enthält zahlreiche Drahtbrücken und kam so nie in den Handel. Es ist bis jetzt keine zweite existierende bekannt.

Inzwischen hat Bil Herd, ein ehemaliger Entwickler an der 264-Serie, die Echtheit bestätigt.

Bild: eBay, Forum64

Nützliche Tools: VGA zu HDMI Converter mit Scaler

Ich spiele ja schon eine ganze Weile mit dem MiST, einem FGA-Board, herum (siehe auch meinen Test zum MiST „Das MiST-Board: Klassische Computer per FPGA neu implementiert“: Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5) und bin auch sehr zufrieden mit dem Board, aber ein paar kleinere Probleme gibt es, wenn man das Bild nicht gerade nur auf einem Monitor dargestellt haben möchte.

Leider liefern einzelne Cores nicht ganz VGA-konforme Signale. So liefern viele Cores im PAL-Betrieb 50 Hz, VGA setzt aber mindestens 56 Hz voraus. Auch liegen die 15 kHz des TV-Modus einiger weniger Cores weit unter den VGA-Anforderungen von mindestens 31,5 kHz. Entweder man hat Glück und der eigene Monitor verträgt diese geringen Frequenzen oder das Bild läuft durch (siehe Bild). Im letzteren Fall sollte man versuchen den Core auf NTSC (60 Hz) umzuschalten (ggf. auch den MIST noch ein oder zweimal neu booten). Teilweise muss auch noch ein geeignetes ROM (z.B. ein amerikanisches TOS für den Atari ST) verwendet werden. Ich setze einen etwas älteren Samsung SyncMaster 193T am MIST ein, der im NTSC Modus ganz gut funktioniert, im PAL Modus aber meistens nur ein flackerndes Bild liefert. Auf der Projektseite gibt es eine (sehr kurze) Liste von getesteten Monitoren. Probleme treten aber bei fast allen aktuellen TV-Geräten auf, denn diese können meistens nur Auflösungen ab 1280 x 720 aufwärts darstellen.

Wenn ein Gerät erst ein Bild ab einer Auflösung von 1280 x 720 darstellen kann, fällt leider die günstigste Lösung, ein VGA nach HDMI Konverter (Kosten ca. 10-20 EUR) aus. Hier wird die VGA-Auflösung einfach per HDMI übertragen (in der Artikelbeschreibung steht dann meistens etwas wie „1:1 Konverter“), mit der das TV-Gerät nichts anfangen kann. Die Lösung kann hier ein VGA nach HDMI Konverter mit eingebautem Scaler, wie der „7 in 1 zu HDMI Konverter“ von Ligawo, sein. Leider sind diese Geräte auch etwas teurer, ca. 60 EUR muss man für einen Konverter mit integriertem Scaler investieren. Dafür werden dann aber auch VGA-Signale auf 1920 x 1080p hoch skaliert, so dass diese dargestellt werden können. Die Projektseite führt eine (sehr kurze) Liste  auf der noch weitere Geräte aufgeführt sind (Micomsoft XRGB-Mini für ca. 500 EUR im Import, Gonbes 8220 RGB to VGA PCB für ca. 25 EUR).

Leider benötigt auch der o.g. Konverter von Ligawo saubere VGA-Signale. Bei den meisten getesteten Cores war das Bild zunächst stark horizontal verschoben, was zwar im Konverter nachträglich korrigiert werden kann, aber lästig ist, oder es gab während der Emulation zeitweise Bildaussetzer von 1-2 Sekunden (vorgekommen beim Atari 2600 Core).

Hier kann das Vorschalten eines „CGA/EGA/YUV to VGA“ Umsetzers für 20-25 EUR helfen, der das etwas untertaktete VGA-Signal in ein sauberes VGA-Signal wandelt. Ziemlich viel Aufwand, um ein stabiles Bild zu bekommen (also am besten einen geeigneten Monitor gut aufbewahren).

Das ganze Equipment sollte somit folgendes umfassen (siehe Bild rechts):

  • MiST FPA-Board (ca. 200 EUR)
  • CGA/EGA/YUV to VGA Konverter (ca. 25 EUR)
  • VGA nach HDMI Konverter mit Scaler (ca. 60 EUR)
  • drei USB-Netzteile (oder besser gleich ein 5-fach USB-Netzteil, ca. 20 EUR)
  • zwei VGA-Kabel (ca. 5 EUR)
  • ein HDMI-Kabel (ca. 5 EUR)
  • USB-Joypad (ca. 15 EUR)
  • USB-Tastatur (ca. 10 EUR)

Ein paar Euro kann man sparen, wenn man über einen geeigneten Monitor verfügt oder das TV-Gerät ein VGA-Signal versteht (obwohl auch dann der CGA/EGA/YUV to VGA Konverter noch notwendig sein kann).

Ich würde mich sehr über Vorschläge, die das Problem vielleicht eleganter lösen, sehr freuen.

Neue Atari-Konsole in Sicht?

„Totgesagte leben länger“, unter diesem Motto könnte die neue Konsole von Atari stehen. Zwar gibt es die Firma Atari, wie man sie unter Nolan Bushnell oder Jack Tramiel kannte, schon lange nicht mehr, aber das hält die Markeninhaber nicht davon ab auch heute noch auf damalige Erfolge aufbauen zu wollen.

Atari hat jetzt einige Bilder einer neuen Konsole im Rahmen eines Newsletter veröffentlicht. Diese als Ataribox bezeichnete Maschine soll wie die Nintendo-Classic-Mini-Konsolen das Retro-Feeling der Benutzer ansprechen. Den Bildern nach soll es zwei Versionen geben: Eine peppige Konsole mit roter Vorders-/Rückseite und eine etwas edler aussehende Version mit dem bekannten Holzimitat des klassischen VCS.

Leider existieren noch keinerlei technische Details. Es soll zwar einen Steckplatz für SD-Karten geben und auch HDMI- und USB-Anschlüsse sind vorhanden, über die Interna schweigt sich das Unternehmen aber noch aus. Es ist also noch nicht bekannt, wie kompatibel die Konsole zu welchen Atari-Konsolen letztendlich sein wird.

Bild: Atari

Nintendo Classic Mini SNES erscheint am 29. September

Nachdem das Nintendo Classic Mini NES im letzten Jahr aufgrund der hohen Nachfrage fast immer ausverkauft war und aktuell nach der Einstellung der Produktion allenfalls in einigen dubiosen Online-Shops noch zu horrenden Preisen, teilweise dreimal über der unverbindlichen Preisempfehlung, zu kaufen ist, kündigt Nintendo das Nachfolger, das Nintendo Classic Mini SNES, an.

Das Nintendo Classic Mini SNES soll am 29. September 2017 in Europa erhältlich sein. Schon jetzt bieten einige Anbieter eine Vorbestellung an. Auch auf Amazon UK war kurzzeitig eine Vorbestellung möglich, die aber vermutlich aufgrund der Nachfrage eingestellt wurde.

Das Mini SNES bringt 21 eingebaute Spiele-Klassiker mit und soll 80 EUR kosten. Zu den eingebauten Spielen gehören u.a. Super Mario World, Final Fantasy III, Donkey Kong Country, Zelda: A Link to the Past und Street Fighter II Turbo.

Technisch basiert die Konsole auf einem ARM-Prozessor mit Linux als Betriebssystem ein. Es ist also nur eine Frage der Zeit bis die Community es schafft eigene Spiele auf der Konsole zum Laufen zu bringen.

Ein Raspberry Pi mit Emulator,  und mit Gehäuse und Netzteil ist zwar günstiger und flexibler, bringt aber kein so nettes Gehäuse mit und

Bild: Nintendo