

35 Jahre Manic Miner fĂĽr den ZX Spectrum
35 Jahre ist es her, da kennt Matthew Smiths Führerscheinnummer, die Nummer 6031769, fast jeder ZX Spectrum Benutzer. Es ist aber auch der Cheat Code für sein Spiel Manic Miner, das im August 1983 für den ZX Spectrum erscheint, und schaltet u.a. die Möglichkeit frei einen der 20 Level direkt anzuspringen, um so nicht ständig wieder von vorne beginnen zu müssen.
Das Spielprinzip ist einfach: In jeder der 20 Kammern muss der Spieler mehrere blinkende Gegenstände aufsammeln, bevor ihm die Luft ausgeht. Der noch vorhandene Luftvorrat wird durch einen Balken am unteren Bildschirmrand dargestellt. Hat Willy, so der Name des „Manic Miners“, alle Gegenstände eingesammelt, beginnt der Ausgang zu blinken und er kann durch diesen die nächste Kammer erreichen. Damit es nicht zu leicht wird, gibt es in jeder Kammer allerlei giftige Pflanzen und Gegenstände, die man tunlichst nicht berĂĽhren sollte, Aliens und Roboter die sich durch die Kammer bewegen und deren BerĂĽhrung ebenfalls tödlich ist. Einige Wege schmelzen zu allen Ăśberfluss auch noch unter Willy, so dass man zum einen auf diesen nicht stehen bleiben sollte und zum anderen man manchmal nur eine Chance hat einen Gegenstand ĂĽberhaupt zu erreichen.

Video: RZX Archive, YouTube
So einfach sich das Spiel anhört, so schwer ist es selbst nach heutigen Maßstäben zu spielen. Es gibt kaum Spieler, die Manic Miner alle 20 Level durchgespielt haben.
Manic Miner ist das erste Spiel auf dem ZX Spectrum, das während des Spiels dauerhaft Musik und Soundeffekte spielt. Da der ZX Spectrum über keinen dedizierten Soundchip verfügte, ist die CPU ständig mit der Tonerzeugung beschäftigt, weshalb viele glauben, dass dieses unmöglich ist. Die geschickte Aufteilung von CPU Zeit zwischen Ton-Erzeugung und Spielsteuerung ermöglicht das zuvor nicht für möglich gehaltene dann aber doch. Als Hintergrundmusik läuft In der Halle des Bergkönigs, das Edvard Grieg als Stück seiner Schauspielmusik Peer Gynt in Henrik Ibsens dramatischem Gedicht Peer Gynt gegen Ende des 19. Jahrhunderts komponierte. Während des Titelbildschirms läuft An der schönen blauen Donau.
Auch die begrenzten Grafikfähigkeiten des ZX Spectrum werden geschickt umschifft. Während des Spiels fallen die Spectrum ĂĽblichen Farbklötzchen von 8×8 Pixeln kaum auf.
Manic Miner ist der Auftakt einer Serie von vier Spielen mit dem Bergmann Willy:
- Manic Miner, (1983), Bug-Byte / Software Projects
- Jet Set Willy, (1984), Software Projects
- The Perils of Willy, (1984), Software Projects
- Jet Set Willy II, (1985), Software Projects
Es wurde fĂĽr zahlreiche Computerplattformen und Videospielsysteme portiert, sogar fĂĽr die Xbox.
Das 8Bit-Museum.de widmet dem Manic Miner Willy einen eigenen Eintrag.

50 Jahre ASCII
Am 17. Juni 1963 wurde die ASCII-Kodierung von der American Standards Association (ASA) als Standard ASA X3.4-1963 veröffentlicht und 1967 (und zuletzt im Jahr 1968 als ANSI X3.4-1968) aktualisiert.
Ein paar Tage zu frĂĽh widmete sich bereits Telepolis in einem lesenswerten Artikel diesem Ereignis.

Designer Rick Dickinson verstorben
Rick Dickinson, der fĂĽr das unverwechselbare Aussehen der Sinclair Computern verantwortlich war, verstarb Anfang der Woche am 24.4.2018 in einem Krankenhaus in Texas im Rahmen einer Krebsbehandlung.
1979 beendete Rick Dickinson sein Studium an der Newcastle Polytechnic (jetzt University of Northumbria at Newcastle) mit dem Abschluss „First Class Bachelor of Arts Honours degree in Design for Industry“. Da er schon als Student bei Sinclair Research Ltd. gearbeitet hatte, fing er ab Dezember 1979 fest bei Sinclair an. Dickinson arbeitete als In-House Industriedesigner und soll das Gehäuse des nächsten Sinclair Computers entwerfen. Er bestimmte bei Sinclair bis 1986 maĂźgeblich das Aussehen der Computer, bis er sich mit einem eigenen Design-Unternehmen Dickinson Associates schlieĂźlich selbständig machte.

Video: Sinclair ZX80/ZX81 story, Rick Dickinson recalls in 2003, QLvsJAGUAR, YouTube

Selbst nachdem Sinclair Research Ltd im Jahr 1986 von Amstrad übernommen worden war und Clive Sinclair eine neue Firma unter dem Namen Cambridge Computers gegründet hatte, entfarf Rick Dickinson mit seinem Unternehmen Dickinson Associates das Gehäuse eines weiteren Quasi-Sinclair Computers, das des Z88.
Zuletzt entwarf er noch das Gehäuse des ZX Next, einem vielversprechenden Nachfolger des Speccy, der in den kommenden Wochen ausgeliefert werden soll.
Er hinterlässt seine Frau Elizabeth und seine zwei Töchter.
Mehr ĂĽber den ZX Spectrum gibt es hier.

Lego MSX-Computer: Hit Brick
Es gibt immer wieder erstaunliche Retro-Projekte, meistens für die Mainstream-Geräte C64, ZX Spectrum, Atari 800 usw. MSX-Computer sind dabei definitiv in der Minderzahl, aber User hamlet440 auf Lego Ideas versucht dieses zu ändern. Sein Vorschlag: Ein Sony HitBit MSX-Gehäuse, welches einen Raspberry-Pi als Emulator aufnehmen kann.
Damit das Lego-Gehäuse verwirklicht wird, benötigt er aber noch viele, sehr viele Supporter.
Weblink zum Retro Vintage MSX 8Bit Homecomputer

TheC64 mini: Gelungene Neuauflage des C64
In den 1980er Jahren war er der Renner: Der Commodore 64. Er wurde auf der CES 1982 vorgestellt und Commodore knackt mit ihm den Jackpot. In nur zwei Jahren nach Markteinführung, bricht Commodore alle Rekorde mit 4 Mio. verkauften Rechner weltweit und sogar bis heute ist der C64 der bestverkaufte Heimcomputer mit über 17 Millionen Geräten. Selbst heute noch gibt es zahlreiche Entwicklungen rund um den C64 und im voll im Retro sind derzeit Neuauflagen im Mini-Format, wie das NES Mini, SNES Mini und VCS Mini.
Ab dem 29. März 2018 wird eine weitere (Mini-)Neuauflage unter dem Namen TheC64 mini offiziell erhältlich sein. Entstanden ist der Mini aus einer fehlgeschlagenen indiegogo Kampagne. Trotz verfehltem Finanzierungsziel veröffentlicht nun der Entwickler Retro Games – wenn auch etwas verspätet – zusammen mit dem Distributor Koch Media die kleine Konsole.
Der kleine C64 misst nur 50% eines Original-C64 und verfĂĽgt auch nur ĂĽber sehr wenige Schnittstellen. Mit dabei sind ein moderner HDMI-Anschluss fĂĽr den Anschluss an heutige Bildschirme und zwei USB-Schnittstellen fĂĽr Tastatur und Joysticks. AuĂźer dem noch obligatorischen Micro-USB Anschluss zur Stromversorgung war es dann auch schon. Wer hoffte direkt mit dem TheC64 mini in BASIC programmieren zu können wird enttäuscht: Die Tastatur ist nur eine Attrappe. Hier ist man auf eine – wenig Retro-like – USB-Tastatur angewiesen.
Warum die Neuauflage trotzdem gelungen ist: Der Mini kommt mit 64 vorinstallierten Spielen. Eine Übericht aller Spiele zusammen mit einer Beschreibung ist hier zu finden. Zusammen mit dem mitgelieferten Joystick schafft es der Mini echtes Retro-Feeling aufkommen zu lassen. Die Spieleauswahl stellt einen guten Kompromiss aus allen möglichen Genre dar. Eigene Spiele lassen sich per USB-Stick per D64-Image laden. Hier will der Entwickler durch Firmware-Updates noch kräftig nachbessern.
Wer bei der ursprĂĽnglichen Kampagne dabei war oder den C64 vor dem 28.9.2017 vorbestellt hat, darf sich ĂĽber gleich zwei C64 freuen, einmal den TheC64 mini, der derzeit ausgeliefert wird, und einen C64 in einem „groĂźen“ Gehäuse mit funktionaler Tastatur, der später im Jahr ausgeliefert werden soll.
In eigener Sache: Ăśber 1000 Heimcomputer und Videospielkonsolen
Im Sommer vergangenen Jahres habe ich kurz über die neuen Räumlichkeiten des 8Bit-Museums.de berichtet. Damals waren alle Geräte vom Umzug noch gut verpackt.
Heute möchte ich einen kurzen Einblick in die Sammlung geben, die aktuell über 1000(!) Heimcomputer und Videospielkonsolen umfasst. Die Galerie zeigt Bilder des großen Ausstellungsraums. Hier sind ca. 2/3 der Geräte und die meisten Handbücher untergebracht.
Momentan sind nur einige wenige Systeme vollständig aufgebaut und sofort betriebsbereit, wie z.B. ein Apple IIe mit Doppellaufwerk und Monitor, ein Apple III mit Harddisk und Monitor, eine NeXT Color Station und ein NeXT Cube, ein IBM PC jr. und ein paar weitere, wie z.B. die Commdore PETs/CBMs sowie die Sharp MZ-80K/A/B. Geplant ist, dass weitere Systeme dauerhaft voll funktionsfähig aufgebaut ausgestellt werden.
Weiterhin vorhanden sind über 300 Peripheriegeräte, wie Monitore, Drucker, Diskettenlaufwerke etc. und über 2500 kleinere Erweiterungen, wie z.B. das Interface-I von Sinclair, die 16K Byte Erweiterung für den ZX81 oder ein Modem-Interface für den C64. Diese Geräte sind in zwei weiteren Räumen ausgestellt. Alle Zeitschriften sind in einem vierten Raum, der gleichzeitig als Elektroniklabor/Reparaturwerkstatt genutzt wird, ausgestellt.
Die unzähligen Handbücher, Zeitschriften, Software, Cartridges und Netzteile sind bisher nicht katalogisiert, deren Anzahl dürfte sich aber zusammen in oberen vierstelligen Bereich belaufen.
Ich freue mich immer wieder über neue Geräte, die auch defekt sein dürfen. Über die vergangenen 35 Jahre haben sich viele Ersatzteile für fast jedes Gerät angesammelt, so dass ich auch schwierige Fälle i.d.R. wieder zum Laufen bekomme. Auch jegliches Zubehör, Handbücher und Zeitschriften sind willkommen. Nehmen sie einfach mit mir Kontakt auf, wenn sie etwas der Sammlung beisteuern möchten. Werfen sie alte Geräte bitte keinesfalls einfach weg! Ein Beispiel, wie eine mehr als nur verstaubte Tastatur wieder wie neu aussehen kann, sehen sie hier.

VC20, C64, SX64, Amiga, Max Machine, C16, C116, Plus/4, u.a.
VC20, C64, SX64, Amiga, Max Machine, C16, C116, Plus/4, u.a.

Apple, Tandy, Sharp, Atari, Commodore, VEB/Robotron, uvm.
Apple, Tandy, Sharp, Atari, Commodore, VEB/Robotron, uvm.

MAME/MESS 0.194 veröffentlicht
Heute wurden eine neue Version des MAME (Multiple Arcade Machine Emulator) / MESS (Multiple Emulator Super System) veröffentlicht.
Auf der MAME Homepage stehen wie immer die Binaries zum Download bereit.
Active Sets 38805
·Parents 5339
·Clones 23369
·Others 10026
·BIOS 71Active ROMs 285837
·Parents 50027
·Clones 165132
·Others 64158
·bad dumps 2211
·no dumps 3842
·verified dumps 0
·BIOS 467Active CHDs 999
·Parents 132
·Clones 203
·Others 361
·bad dumps 153
·no dumps 149
·verified dumps 0
·BIOS 1Active Samples 17983
·Parents 502
·Clones 17203Active Bytes 233gb

Apples legendäres Betriebssystem der Apple Lisa bald frei verfügbar
Das Betriebssystem der Apple Lisa wird nach einem Bericht von Gizmodo schon in Kürze frei verfügbar sein. Apple und das Computer History Museum (HCM) haben es bereits geschafft, sowohl Quellcode als auch die Anwendungen wieder herzustellen. Aktuell prüft Apple noch den Quellcode. Nach Abschluss dieser Prüfung, was noch in 2018 sein soll, wird das Computer History Museum den gesamten Quellcode inklusive den Anwendungen veröffentlichen. Zum Betriebssystem gehören u.a. die Anwendungen LisaCalc, LisaDraw, LisaWrite, LisaGraph, LisaProject und LisaList.
Auch wenn die Apple Lisa kein wirtschaftlicher Erfolg war, denn schon nach einem Jahr wurde die Produktion – vermutlich hauptsächlich aufgrund des hohen Preises von ĂĽber 10.000 US-Dollar – eingestellt, schrieb die Apple Lisa IT-Geschichte und ebnete den Weg fĂĽr den ersten Macintosh im darauffolgenden Jahr.
Mehr Informationen ĂĽber die Apple Lisa gibt es in diesem Beitrag.