Vor 40 Jahren: Verkaufsstart des Dragon 64 in Deutschland

Im Sommer 1982 betrat ein kleiner englischer Spielzeughersteller mit Namen Mettoy den Heimcomputermarkt. Zu diesem Zeitpunkt beherrschte Sinclair den englischen Heimcomputermarkt und es war zweifelhaft, ob der Neuling auf diesem überhaupt bestehen kann. Mettoy gründete das Tochterunternehmen Dragon Data, das schließlich im August 1982 den Dragon 32 veröffentlichte. Der Dragon 32 war sehr leistungsfähig, denn anstelle eines Z80 oder 6502 wurde der leistungsfähigere Motorola 6809 Mikroprozessor verwendet.

Ab September 1983 begann Dragon Data den Dragon 64 in den USA zu verkaufen. Im November 1983 wurde er dann auch in Deutschland angeboten. Den Dragon 32 gab es weiterhin in einer um 32 KByte erweiterten Variante und bisherige Dragon 32 Besitzer konnten ihren Rechner von einem Vertragshändler entsprechend aufrüsten lassen. Da die Aufrüstung für das Unternehmen aber recht teuer war, gab es von Dragon Data eine Umtauschaktion, in der Dragon 32 Anwender ihren Rechner in einen Dragon 64 umtauschen konnten.

Mehr zum Dragon 32/64 gibt es in diesem Artikel des 8Bit-Museum.de.

Vor 40 Jahren: Die erste Ausgabe der Happy Computer erscheint

Vor 40 Jahren erschien die erste Ausgabe 11/83 der Happy Computer im Markt & Technik Verlag. Die erste Ausgabe hieß noch Hobby Computer, aber aufgrund rechtlichen Auseinandersetzungen wegen der Ähnlichkeit mit der Zeitschrift Hobby wurde der Name ab der Ausgabe 12/83 in Happy Computer geändert.

Das Magazin war neben anderen Magazinen (64’er, Chip, Computer Persönlich) eine auf Heimcomputer spezialisierte Fachpublikationen. Sie bot neben den aktuelle Neuheiten und Vergleichstests, die zur damaligen Zeit üblichen Listings zum Abtippen. Es gab kein spezielles Schwerpunktsystem, jedoch wurden die erfolgreichen „Mainstream“ Systeme, wie Amstrad CPC, Atari 400/800, Commodore VC20 & C64, Dragon 32/64, MSX, TI-99/4A, Sinclair ZX81 & ZX Spectrum, später auch Commodore Amiga und Atari ST, bevorzugt. Für einige Systeme erschienen Sonderhefte, die sich dann ausschließlich mit diesem System beschäftigten.

Aus dem Spieleteil wurde Anfang 1988 ein eigenes Spielemagazin, die Power Play. 1990 wurde das Magazin in Computer Live umbenannt und das Heftkonzepts umgestellt, es sollte jetzt als „seriöses“ PC-Magazin erscheinen. Diese Änderung wurde aber nicht angenommen. Die letzte Ausgabe erschien 1990.

Bild: Markt & Technik Verlag, Wikipedia

40 Jahre IBM PCjr

Nachdem sich der teure PC bei Heimanwendern nicht durchsetzen konnte, entwickelt IBM eine günstigere Variante, den IBM PCjr (Typ 4860), der am 1. November 1983 vorgestellt wurde. Da der Rechner aber in seinem Leistungsumfang sehr eingeschränkt und immer noch zu teuer war, floppte er. Dieses konnte IBM auch mit dem nachgeschobenen IBM PC JX nicht wieder gut machen.

Wie andere PCs, besaß er als CPU den Intel 8088 mit 4,77 MHz. Die Speicherausstattung betrug 64 KB und konnte auf 128 KB erweitert werden. Auf eine Festplatte oder ein zweites Diskettenlaufwerk musste der Anwender verzichten. Sogar Steckplätze waren nur in Form eines einzelnen Sidecar-Anschluss vorhanden. Es gab aber immerhin zwei Steckplätze für Cartridges zur Erweiterung des eingebauten BASIC Interpreters oder für Spiele. Die Grafikauflösung war auf CGA (320×200 in 16 Farben oder 640×200 in vier Farben) beschränkt. Immerhin gab es einen Soundchip, der mehr als das einfache Pipsen eines normalen PCs erzeugen konnte.

Bild: Wikimedia Commons

Vor 40 Jahren: Jetpac

Vor 40 Jahren erscheint Jetpac für den Sinclair ZX Spectrum. Es ist Ultimates erstes Spiel und wird zu einem riesigen Erfolg: Alleine die Spectrum Version wird 300.000 Mal verkauft bei insgesamt 1 Mio. verkauften Spectrums.

Auch die nachfolgenden Titel Pssst, Tranz Am und Cookie sind sehr erfolgreich und gehören bei fast jedem Spectrum Benutzer zur Standard-Softwareausstattung. Insgesamt bringt Ultimate zehn Spiele für den Spectrum 16K mit seinen knapp 9 KByte freien Arbeitsspeicher heraus, bis sie ausschließlich Spiele für den Spectrum 48K entwickeln.

Das 8Bit-Museum.de widmet Ultimate Play the Game einen eigenen Eintrag.

Vor 40 Jahren: Der Mega-Flop E.T. wird begraben

Der größte Videospiel-Flop in den 80er Jahren ist eindeutig E.T. Warners Vorsitzender Steve Ross verhandelt über einen 21 Mio. Dollar Deal für die E.T.-Lizenz von Steven Spielberg und Amblin Entertainment und erwartet einen gleichermaßen hohen Erfolg für das Spiel wie für den Film.

Something you do a lot of in E.T. - Atari 1981Als das Spiel Weihnachten 1981 auf den Markt kommt, ist es eine Qual zu spielen und die Steuerung ist zusammen mit dem verwirrenden Spielprinzip einfach frustrierend. Da Atari einen enormen Ansturm auf das Spiel erwartet, werden entsprechend viele Cartridges produziert, angeblich sogar mehr, als Atari 2600 Geräte überhaupt verkauft wurden. 5 Millionen Cartridges werden an die Geschäfte ausgeliefert, wovon nur ca. 1 Million verkauft werden. Mit der hohen Anzahl von Ladenhütern, wird das Spiel zum größten Flop in der gesamten Videospielgeschichte.

Während um Atari der Markt zusammenbricht,  werden im Schutze der Dunkelheit, am 26. September 1983, ein Konvoi aus 10-20 Lastwagen mit Millionen unverkauften Pac-Man, E.T. und anderen überschüssigen Cartridges, sowie verschiedenen Prototypen, beladen. Die Trucks fahren zu einem geheimen Lager in Alamorgdo in New Mexico, wo alles in einem riesigen Sarg aus Zement vergraben wird. Atari besteht später darauf, dass diese mitternächtliche Aktion dazu diente, fehlerhaftes Inventar loszuwerden.

Mehr zu E.T. und dem Atari 2600 in diesem Beitrag.

40 Jahre Acorn Electron

Bereits Mitte 1982 entscheidet sich Acorn dafür einen günstigen Rechner, den Electron, für gerade einmal den halben Preis eines BBC B heraus zu bringen. Leider verzögert sich seine Fertigstellung, so dass er offiziell erst am 25. August 1983 auf der Acorn User Exhibition in Londons Cunard Hotel in Hammersmith vorgestellt wird und ausgeliefert werden kann.

Er verfügt ebenfalls über das sehr gute BBC-BASIC und dessen Grafikmodi (bis auf den Teletext-Mode). Anstelle von drei Soundkanälen hat er nur einen und die teuren Expansionsports wurden entfernt.

Weihnachten 1983 entscheiden sich trotzdem viele potentielle Käufer für den ZX-Spectrum von Sinclair. Ein Jahr später erscheint zudem der Amstrad CPC zusammen mit Monitor, Kassettenrecorder und guten BASIC. Gegen diese, und dem starken C64, kann Acorn mit dem Electron nicht bestehen, so dass dieser recht schnell wieder vom Markt verschwindet.

Über diesen und weitere Acorn Computer gibt es im 8Bit-Museum.de natürlich auch einen Beitrag.

Bild: Wikimedia Commons, CC-BY, User Bilby

25 Jahre Apple iMac

Vor genau 25 Jahren, am 15. August 1998, begann Apple mit der Auslieferung des iMac. Der iMac folgte Apples Philosophie eines All-in-One Geräts und wurde für 2999 DM angeboten. Primäre Merkmale waren das halbdurchscheinende blaue „Bondi Blue“ Gehäuse aus Polycarbonat, in dem Bildschirm und Lautsprechern integriert waren. Auch die Maus und Tastatur wurden in diesem Look geliefert.

Revolutionär war, dass Apple auf fast alle üblichen Schnittstellen verzichtete: Außer einer damals noch nicht sehr verbreiteten USB Schnittstelle in der Version 1.2, Kopfhörer- und Mikrophonbuchse sowie ein Modem- und ein FastEthernet-Anschluss gab es keine der üblichen Anschlüsse. Selbst ein internes Diskettenlaufwerk und den SCSI-Anschluss für eine Festplatte gab es nicht. Dafür waren das verbaute CD-ROM und die Festplatte per IDE angeschlossen.

Trotz der schlechten Erweiterbarkeit des iMac schaffte Apple mit diesem sein kommerzielles Comeback. Das „i“ wurde in den folgenden Jahren das Markenzeichen vieler weiterer Apple-Produkte wie iPod oder iPhone.

Bild: Wikimedia Commons, CC BY-SA, User Masashige Motoe

40 Jahre Manic Miner für den ZX Spectrum

40 Jahre ist es her, da kennt Matthew Smiths Führerscheinnummer, die Nummer 6031769, fast jeder ZX Spectrum Benutzer. Es ist aber auch der Cheat Code für sein Spiel Manic Miner, das im August 1983 für den ZX Spectrum erscheint, und schaltet u.a. die Möglichkeit frei einen der 20 Level direkt anzuspringen, um so nicht ständig wieder von vorne beginnen zu müssen.

Das Spielprinzip ist einfach: In jeder der 20 Kammern muss der Spieler mehrere blinkende Gegenstände aufsammeln, bevor ihm die Luft ausgeht. Der noch vorhandene Luftvorrat wird durch einen Balken am unteren Bildschirmrand dargestellt. Hat Willy, so der Name des „Manic Miners“, alle Gegenstände eingesammelt, beginnt der Ausgang zu blinken und er kann durch diesen die nächste Kammer erreichen. Damit es nicht zu leicht wird, gibt es in jeder Kammer allerlei giftige Pflanzen und Gegenstände, die man tunlichst nicht berühren sollte, Aliens und Roboter die sich durch die Kammer bewegen und deren Berührung ebenfalls tödlich ist. Einige Wege schmelzen zu allen Ãœberfluss auch noch unter Willy, so dass man zum einen auf diesen nicht stehen bleiben sollte und zum anderen man manchmal nur eine Chance hat einen Gegenstand überhaupt zu erreichen.

Video: RZX Archive, YouTube

So einfach sich das Spiel anhört, so schwer ist es selbst nach heutigen Maßstäben zu spielen. Es gibt kaum Spieler, die Manic Miner alle 20 Level durchgespielt haben.

Manic Miner ist das erste Spiel auf dem ZX Spectrum, das während des Spiels dauerhaft Musik und Soundeffekte spielt. Da der ZX Spectrum über keinen dedizierten Soundchip verfügte, ist die CPU ständig mit der Tonerzeugung beschäftigt, weshalb viele glauben, dass dieses unmöglich ist. Die geschickte Aufteilung von CPU Zeit zwischen Ton-Erzeugung und Spielsteuerung ermöglicht das zuvor nicht für möglich gehaltene dann aber doch. Als Hintergrundmusik läuft In der Halle des Bergkönigs, das Edvard Grieg als Stück seiner Schauspielmusik Peer Gynt in Henrik Ibsens dramatischem Gedicht Peer Gynt gegen Ende des 19. Jahrhunderts komponierte. Während des Titelbildschirms läuft An der schönen blauen Donau.

Auch die begrenzten Grafikfähigkeiten des ZX Spectrum werden geschickt umschifft. Während des Spiels fallen die Spectrum üblichen Farbklötzchen von 8×8 Pixeln kaum auf.

Manic Miner ist der Auftakt einer Serie von vier Spielen mit dem Bergmann Willy:

  • Manic Miner, (1983), Bug-Byte / Software Projects
  • Jet Set Willy, (1984), Software Projects
  • The Perils of Willy, (1984), Software Projects
  • Jet Set Willy II, (1985), Software Projects

Es wurde für zahlreiche Computerplattformen und Videospielsysteme portiert, sogar für die Xbox.

Das 8Bit-Museum.de widmet dem Manic Miner Willy einen eigenen Eintrag.