

Restauration und Inbetriebnahme einer LSI-11/2 (PDP-11)
Die LSI-11 wurde erstmals im Herbst 1975 ausgeliefert und war DECs erste kostengünstige PDP-11 CPU, die den QBUS einführte und den LSI-11 Chipsatz verwendete. Die im Bild gezeigte LSI-11/2 (auch bekannt als KD11-HA) ist der spätere Typ der LSI-11 CPUs und verwendet denselben LSI-11-Chipsatz. Diese war ab 1977 erhältlich. Die Karte enthält nur die CPU und sonst nichts; ansonsten ist sie aber in ihrer Funktionalität mit der LSI-11 identisch.
Die Dual-Board-Karte (M7270) der LSI-11/2 unterstĂĽtzt dieselben Optionen wie die Quad-Board-Karte (M7264) der LSI-11. Weiterhin sind die beiden Karten, „DLV11-F“ (asynchronous serial line interface, M8028) und „MSV11-D/E“ (32kB MOS memory, M8044 DC) zu sehen.
Aufgebaut in einer H9281-AA Backplane ist die LSI-11/2 auf dem rechten Bild zu sehen. Da einige Signale entprellt geschaltet werden mĂĽssen, wurde eine kleine Steuerungsplatine – unten links im Bild – entwickelt, die so eine Inbetriebnahme ermöglicht.
Anstelle eines Terminals wurde ein RS232 nach USB Adapter verwendet und Putty als Terminal eingesetzt. Die Ăśbertragungsgeschwindigkeit wurde auf 9600 bps gesetzt.
Nach dem Einschalten meldet sich der ODT (Octal Debugging Technique), ein einfacher, aber nicht ganz einfach zu bedienender, Debugger mit der Meldung
000000 @
Über diesen Debugger können auch einfache Programme eingegeben und ausgeführt werden. Einfacher ist es natürlich, wenn noch ein Diskettenlaufwerk angeschlossen werden würde oder man verwendet die PDP11GUI, die es ermöglicht auch längere Programme über die Konsole hochzuladen.
Folgendes Programm gibt z.B. das Alphabet auf der Konsole aus:
1 177566 con = 177566 2 3 .asect 4 001000 .=1000 5 6 001000 012706 000400 mov #400, sp 7 001004 012704 000032 mov #32,r4 ; = 26 8 001010 012705 000101 mov #101,r5 ; = 65, ASCII A 9 10 loop: 11 001014 032737 000200 177564 bit #200,@#177564 12 001022 001774 beq loop 13 001024 010537 177566 mov r5,@#con ; display char 14 001030 005205 inc r5 15 001032 005304 dec r4 16 001034 001367 bne loop 17 001036 000000 halt
Die Ăśbersetzung ĂĽbernimmt der Macro-Assembler MACRO11, der hier fĂĽr Windows verfĂĽgbar ist. Das erzeugte Kompilat kann direkt mit der PDP11GUI zum LSI-11/2 gesendet werden.
In der PDP11GUI sieht das dann so aus:
Das Programm wurde zweimal gestartet, daher die zweifache Ausgabe im Terminal-Fenster.
Leider wurde der Support der GUI schon 2016 eingestellt. Unter Windows 7 lief sie bei mir problemlos, unter Windows 10 fror das Programm mit dem erscheinen des Startfensters reproduzierbar ein.
Die Gerber-Dateien für die LSI-11/2 Controller-Platine können hier heruntergeladen werden.
Mehr ĂĽber die PDP-11 auf Wikipedia.

Vor 35 Jahren: Jack Tramiel kauft Atari von Warner Communications
Nachdem Raymond Kassar am 7. Juli 1983 die Geschäftsführung Ataris aufgibt, wird unter der Leitung seines Nachfolgers James Morgan die Zusammenarbeit mit Jay Miner und dessen Unternehmen Amiga vertieft. Während dieser Zusammenarbeit entsteht das gemeinsame Lorraine-Projekt, ein Heimcomputer basierend auf einer Motorola M68000 CPU.
Am 2. Juli 1984 verkauft Warner Communications die Konsolen- und Computerabteilung Ataris an Jack Tramiel, der zuvor Commodore verlassen hatte und davor schon versucht hatte mit seiner Firma Tramiel Technologies Ltd Amiga zu kaufen. Da Commodore aber doppelt so viel bot, bekam Commodore schlieĂźlich den Zuschlag. Aus dem Lorraine-Projekt wurde schlieĂźlich der Amiga Computer.
Tramiel besaĂź jetzt zwar Atari, aber keinen geeigneten Computer mehr, der auf dem entstehenden Markt fĂĽr 16-Bit Computer bestehen konnte. Sein Mitarbeiter Shiraz Shivji, der ihm von Commodore nach Atari folgte, entwickelte den Atari ST in nur fĂĽnf Monaten zur Prototypenreife, so dass er im Januar 1985 auf der CES in Las Vegas als Atari 130ST und 520ST der Ă–ffentlichkeit vorgestellt werden konnte.
Mehr über Jack Tramiel gibt es in den Beiträgen über Atari und Commodore.

35 Jahre Robotron A5105
Der Robotron A5105 wurde ab Juli 1989 in Serie produziert. Er wurde als BIC (Bildungscomputer) konzipiert und vom VEB Robotron Messelektronik „Otto Schön“ in Dresden gebaut. Der Rechner sollte zur Ausbildung im Fach Informatik, in der Berufsausbildung und an Hoch- und Fachschulen eingesetzt werden. Als die Produktion im April 1990 eingestellt wurde, waren ca. 5.000 produziert worden. Davon wurden ca. 3.000 Geräte zum StĂĽckpreis von anfänglich 11.000 Mark an Bildungseinrichtungen verkauft.
Der Rechner verfĂĽgte ĂĽber einen UA 880 D Prozessor. Die Z80-kompatible CPU wurde mit 3,75 MHz getaktet und verfĂĽgte ĂĽber 64 KByte RAM, 128 KByte Videospeicher und 48 KByte ROM.
Mehr ĂĽber den Robotron Computer gibt es in diesem Beitrag.

HNF: Sommerfest 2024
Am Sonntag, 7. Juli von 10 bis 18 Uhr lädt das HNF zum groĂźen Sommerfest ein. Passend zur Sonderausstellung „Wellen – Tauch ein!“ wird es auf der Wiese hinter dem Museum feucht-fröhlich – WasserspaĂź ist garantiert.
Das H2O-Orchester bietet den Besuchern eine besondere Spielaktion, bei der bis zu 50 Personen gleichzeitig musizieren können. Hier wird geforscht, gespielt und geplanscht, denn die Instrumente benötigen Wasser, um Töne zu erzeugen.
Sonnengetrocknet oder schnell umgezogen lässt sich das gesamte HNF inklusive der Sonderausstellung bei einer Rallye oder auf eigene Faust erkunden.
Der Eintritt zum Sommerfest und ins gesamte HNF ist an diesem Tag frei.

Vor 45 Jahren: Infocom wird gegrĂĽndet
1979 haben die meisten Programmierer von Zork, ein in MDL programmiertes textbasiertes Abenteuerspiel, ihr Studium abgeschlossen. Nachdem noch das letzte Puzzle hinzugefügt wurde, gründen das Team am 22. Juni 1979 eine eigene Firma: Infocom. In den folgenden Jahren portieren sie das Spiel für zahlreiche Heimcomputer, wobei aber aufgrund der geringen Speicherkapazität der Disketten zunächst nur ein Teil des ursprünglichen Zork unter dem Namen Zork I veröffentlicht wurde. Später folgten Zork II und Zork III, die die Geschichte fortsetzten und über das ursprüngliche Zork sogar noch hinausgingen. 1993 wurde Infocom von Activision übernommen und brachte mit Return to Zork ein Grafik-Adventure heraus, das die Zork-Serie weiterführte. Nach ein paar weiteren Fortsetzungen, wurden 1996 alle Zork-Teile in der Zork Special Edition zusammengefasst, die auch heute noch erhältlich ist.
Zork kann auch kostenlos online gespielt werden, z.B. hier.
Mehr ĂĽber Infocom und Zork gibt es in diesem Beitrag.
Bild: Zork I, Infocom

Happy Birthday: Der Retro Chip Tester feiert seinen vierten Geburtstag
Vor genau vier Jahren, am 20.6.2020, wurde der Retro Chip Tester (RCT) im Classic-Computing Forum vorgestellt. Er war die konsequente Weiterentwicklung des SRAM/DRAM-Testers, der selbst schon der Nachfolger der noch auf Arduino basierenden SRAM-Tester und DRAM-Tester war.
Durch die komplett neuentwickelte Hard- und Software wurde es möglich zahlreiche neue Speicher und Logik-ICs zu testen. Selbst ICs mit „exotischen“ Spannungsversorgungen können getestet oder ausgelesen werden (ggf. durch Einsatz eines kleinen Adapters).

Video: Fast Intro Clip: Retro Chip Tester Pro, 8Bit-Museum.de, YouTube
Die Firmware in der Version v.26 enthält aktuell Tests für über 120 SRAM- und über 60 DRAM-Typen, über 10 FIFO RAMs und über 80 (E)(P)ROMs, womit derzeit ca. 2500 verschiedene Speicher-ICs getestet oder ausgelesen werden können. Dazu kommen ca. 1200 Logik-ICs (TTL und CMOS), die getestet werden können. Zur Identifizierung von ROMs enthält der Tester einer Datenbank von über 400.000 ICs, die fast beliebig erweitert werden kann.
Es sind zahlreiche weitere Features vorhanden. Für eine vollständige Übersicht kann das Handbuch hier heruntergeladen werden.
Happy Birthday RCT!
Mehr Informationen zum RCT gibt es auf der entsprechenden Projektseite.

Zum 30. Todestag von Jay Miner
Jay Miner wurde am 31. Mai 1932 in Prescott, Arizona, geboren. Nach seinem Abschluss 1958 als Elektroingenieur an der University of California, Berkeley, arbeitete er für mehrere Unternehmen bis er Mitte 1970 bei Atari anfängt. Dort war er an der Entwicklung des VCS beteiligt und entwickelte später die Custom-Chips ANTIC und GTIA für den Atari 400 und Atari 800.
Schließlich verließ er Atari und gründete 1982 die Firma HiToro, die später in Amiga umbenannt wird. Dort begann Miner mit der Entwicklung einer neuen Computerplattform. Als Amiga schließlich von Commodore International aufgekauft wurde, setzte Miner die Arbeit an seinem Computer für Commodore fort. Unter seiner Leitung entstanden die Spezialbausteine, die dem Commodore Amiga seine damals erstaunlichen Grafik- und Soundfähigkeiten verliehen.
1989 musste er aufgrund von gesundheitlichen Problemen Commodore verlassen und sich 1990 einer Nierentransplantation unterziehen. Am 20. Juni 1994 verstarb Jay Miner an Nierenversagen.
Mehr ĂĽber Jay Miner und Commodore gibt es in diesem Beitrag.
Bild: Jay Miner, Copyright 1990 Michael C. Battilana and Cloanto Italia srl (CC BY 2.0)

Z80 CPUs identifizieren und auf Funktion testen
Mit dem Z80 CPU Tester ist es nicht nur möglich die Funktion einer Z80 CPU zu testen, sondern auch den Typ (NMOS bzw. CMOS) und Hersteller der Z80 CPU zu identifizieren.
Die eingesetzte Hardware verfĂĽgt ĂĽber folgende Funktionen:
- 32 kByte EPROM (27C256), alternativ kann ein EEPROM verwendet werden (AT29C256)
- 32 kByte SRAM
- 2 Ausgangsports (1x unidirectional, 1x read-back) mit 16 LEDs
- RESET- und NMI-Taste
- 16 MHz / 20 MHz umschaltbar
- 1, 1/2, 1/4, 1/8, 1/16 Multiplikator (1-16 MHz / 1,25-20 MHz)
- Stromversorgung ĂĽber USB
Die Software erkennt relativ sicher folgende CPUs:
- U880 (neuere Bauart; MME U880, Thesys Z80, Microelectronica MMN 80CPU)
- U880 (ältere Bauart; MME U880)
- SHARP LH5080A
- NMOS Z80 (Zilog Z80, Zilog Z08400 oder vergleichbare NMOS CPU, Mosstek MK3880N, SGS/ST Z8400, Sharp LH0080A, KR1858VM1)
- NEC D780C (NEC D780C, GoldStar Z8400, möglicherweise KR1858VM1)
- KR1858VM1 (ĂĽbertaktet)
- CMOS Z80 (Zilog Z84C00)
- Toshiba Z80 (Toshiba TMPZ84C00AP, ST Z84C00AB)
- NEC D70008AC
- NEC Z80 Nachbau (NMOS)
Die Projektdaten sich auf Github frei verfĂĽgbar. Wer Interesse an der Platine hat, kann sich gerne ĂĽber das Kontaktformular an mich wenden.
Im Robotrontechnik-Forum gibt es einen Thread zum Z80 CPU Tester.