

Retro: 9 Mikroprozessoren, die jeder kennen sollte
1. Intel 4004 Mikroprozessor (1971)
Intel brachte den 4004 am 15. November 1971 auf den Markt. Dieser 4-Bit-Mikroprozessor war der erste Ein-Chip-Mikroprozessor, der in Serie produziert und frei verkauft wurde. Obwohl der Datenbus des Intel 4004 nur 4 Bit breit war, arbeitete er intern mit einer Befehlsbreite von 8 Bit. Es standen 16 Register mit 4 Bit zur Verfügung, die jeweils zu 8 Bit zusammengefasst werden konnten. Sogar Unterprogramme konnten verarbeitet werden, für die auf dem Stack Platz von vier Adressen zur Verfügung stand. Insgesamt bestand der Chip aus gerade einmal 2300 Transistoren und wurde mir 108 kHz getaktet.
Ungefähr zur selben Zeit wurden drei weitere Mikroprozessoren entwickelt: Four-Phase System AL1 (1969), Garrett AiResearch MP944 (1970) und Texas Instruments TMS1000 (1971). Die beiden Prozessoren AL1 und MP944 verwendeten jeweils mehrere Chips zur Implementierung der Funktionalität eines Mikroprozessors. Four-Phase System verkaufte gerade einmal 347 Systeme mit ihrem AL1 Prozessor und war damit zur damaligen Zeit zumindest mäßig erfolgreich. Der MP944 wurde als Prozessor, der im amerikanischen F-14 Tomcat Kampfflugzeug eingesetzt wurde, bekannt.
2. Texas Instruments TMS1802 Mikroprozessor (1971)
Der TMS1802 von Texas Instruments wurde am 17. September 1971 vorgestellt. Er implementierte auf einem Chip die Funktionalität eines primitiven Taschenrechners mit seinen vier Grundrechenarten und wurde 1972 kommerziell in einem TI-Taschenrechner eingesetzt. Weiter >
Tipp: Der große Videospiele-Crash
Kommerzielle Videospiele gibt es nun seit über 12 Jahren und während dieses wie eine wunderbar lange Zeit aussieht, ist es eine unglaublich kurze Zeit für eine Industrie, die erst entstanden ist und schließlich den Markt auf dem Unterhaltungssektor komplett dominiert. Aber wenn man jetzt denkt, der Aufstieg verlief schnell, bis zum kompletten Untergang brauchte es nur 6 Monate.
Zum Artikel: Heimvideospiele – Der große Videospiele-Crash!

40 Jahre Timex Sinclair 1000
Der Timex Sinclair 1000 wurde in den USA im Juli 1982 vorgestellt und war dort der erste Heimcomputer, der für unter 100 US-Dollar zu kaufen war. Es handelte sich um einen Klon des in Großbritannien sehr erfolgreichen ZX 81. Zwar wurden alleine in den ersten sechs Monaten über eine halbe Million Geräte von dem TS 1000 verkauft, verglichen mit den Verkaufszahlen des ZX 81 hatte der TS 1000 aber nur einen sehr mäßigen Erfolg.
Mehr über Sinclair und den TS 1000 gibt es in diesem Beitrag.

Happy Birthday: Der Retro Chip Tester feiert seinen zweiten Geburtstag
Zwei Jahre ist es nun her, dass der Retro Chip Tester (RCT) das Licht der Welt entdeckte
Mit ihm ist es möglich zahlreiche Speicher und Logik-ICs zu testen, die von heutigen IC Testern nicht mehr unterstützt werden. Selbst ICs mit „exotischen“ Spannungsversorgungen können getestet oder ausgelesen werden (ggf. durch Einsatz eines kleinen Adapters).

Video: Fast Intro Clip: Retro Chip Tester Pro, 8Bit-Museum.de, YouTube
Die Firmware in der Version v.23 enthält aktuell Tests für über 120 SRAM- und über 50 DRAM-Typen, über 18 FIFO RAMs und über 110 (E)(P)ROMs, womit derzeit ca. 3000 verschiedene Speicher-ICs getestet oder ausgelesen werden können. Dazu kommen über 1200 unterschiedliche Logik-ICs (TTL, CMOS), die getestet werden können. Zur Identifizierung von ROMs enthält der Tester einer Datenbank von knapp 400.000 ICs, die über eine SD-Karte erweitert werden kann.
Happy Birthday RCT!
Mehr Informationen zum RCT gibt es auf der entsprechenden Projektseite.
Tipp: Ein letztes Hurra
Mit einem Gesamtumsatz von ca. 950 Milliarden Dollar im Jahre 1982, ist es kein Wunder, dass Firmen immer noch versuchen in das Geschäft mit den Konsolen einzusteigen. Atari beherrscht zwar 2/3 des Markts, aber das hält andere Firmen nicht von einem Versuch ab dort ebenfalls Fuß zu fassen und Atari nicht, kräftig zu stolpern.
Zum Artikel: Heimvideospiele – Ein letztes Hurra!

Bild des Tages: 007 übernehmen sie
Schon in den 1980ern wurden Stars vor den Werbekarren geschnallt. Hier wirbt Roger Moore für die Spectravideo SVI-318 und SVI-328 Heimcomputer, allerdings ohne dass irgendein Bezug zum beworbenen Gerät hergestellt wird. Tandy/Radio Shack setzten Isaac Asimov zumindest an einem TRS-80, auf dem eine Textverarbeitung lief.
Bild: Spectravideo

RCT liest Atari Cartridge ROMs
Atari VCS/2600 Cartridge ROMs kann der RCT schon länger mit dem VCS/2600 Adapter auslesen (2, 4, 8 und 16 kByte). Was bisher fehlte, war eine Möglichkeit auch „lose“ ROMs auslesen zu können.
Der in vielen Cartridges verbaute 8 kByte Speicher sieht zwar wie ein gewöhnliches 2364 ROM aus, er ist es aber nicht. Im Cartridge liegt „A12“ fest auf Vcc, d.h. mit den verbleibenden Adressleitungen A0-A11 kann theoretisch nur 4 kByte adressiert werden.
Die 8 kByte können nur mit einem Trick adressiert werden: durch Bank-Switching und zwar direkt auf dem Chip integriert.
Ab der kommenden Firmware wird der RCT damit auch diese speziellen Bausteine auslesen können.
Mehr über den RCT gibt es auf diesen Seiten.

Versteigerung eines weiteren Apple I Computers beginnt heute
Nein, selten ist der Apple I nun wirklich nicht mehr, zumindest was die Anzahl der Auktionen angeht bei denen er auftaucht. Aus einem begehrten Sammlerobjekt ist inzwischen ein Spekulationsobjekt geworden.
Heute wird wieder ein funktionsfähiger Apple I Computer („Schlumberger 2“) aus dem Jahr 1976 versteigert. Restauriert und mit Signatur von Steve Wozniak soll er voraussichtlich 485.000 US-Dollar erzielen. Noch befindet sich der Rechner mit der Seriennummer 89 im Besitz von Jimmy Grewal, dem Gründer der The APPL Collection. Er wurde mit einem weiteren Apple I von einem leitenden Angestellten bei Schlumberger Overseas SA in New York gekauft und gelangte später nach Europa. Die Signatur auf der 6502 CPU ist allerdings noch „frisch“, denn signiert wurde der Rechner erst 2021 als sich Grewal und Woz in Dubai trafen.

Video: The „Schlumberger 2” Apple-1 Computer: Signed by Woz!, The AAPL Collection, YouTube
Der Apple-I wird ab dem 2. Juni 2022 um 9:00 Uhr PST (GMT-7) – 18 Uhr MESZ – bei eBay zum Verkauf angeboten. Ein direkter Link zum Auktion wird auf der offiziellen Website von The APPL Collection veröffentlicht.
Eine Übersicht über alle bekannten Apple I gibt die Apple I Registry.
- Am 12. Juni 2022 wurde der „Schlumberger 2“ Apple-I for US$ 340.100 , ca. 323.355 EUR, verkauft.
- Seit dem 12. Februar 2021 auf eBay für 1,5 Mio US$, ca. 1,4 Mio. EUR („Schlumberger 1“ aus der APPL Collection).
- 11. Mai 2019: Alle Jahre wieder: Apple I wird bei Christie’s versteigert (01-0053, GBP 371,250, ca. 425.000 Euro)
- 21. Mai 2017: Ein echter Schnapper: Erneut wurde ein Apple I versteigert (110.000 EUR)
- 25. August 2016: Apple I für 815.000 US-Dollar versteigert (US$ 815.000, ca. 672.000 Euro)
- 23. Oktober 2014: Und noch einmal: Neuer Rekordpreis für Apple I (01-0070, US$ 905.000, ca. 748.000 EUR)
- 9. Juli 2013: Weiterer Apple I für 300.000 EUR versteigert (01-0025, US$ 388.000, ca. 300.000 EUR)
- 26. Mai 2013: Weiterer von Steve Wozniak signierter Apple I versteigert (US$ 671.400, ca. 520.000 Euro)
Update 12.6.2022, 18:00 Uhr: Höchstgebot ergänzt.
Bilder: The APPL Collection