
Tipp: Computer IC selbst hergestellt
Am 14.8.2021 veröffentlichte Sam Zeloof ein Video, wie er einen Computerchip mit über 1000 Transistoren zu Hause herstellt. War das in den 1970ern noch spezialisierten Firmen vorbehalten, ist dieses nun auch DIY möglich. Etwas Platz, ein paar Tools und Chemikalien vorausgesetzt…

Video: Upgraded Homemade Silicon IC Fab Process, Sam Zeloof, YouTube
Tipp: Wozu braucht man einen Computer?
Auch wenn HeimPCs derzeit weit den graphischen Fähigkeiten der Heimkonsolen unterlegen sind, sind die Spiele für diese intelligenter und ziehen mehr Aufmerksamkeit auf sich. Während Programme wie VisiCalc mehr auf die Büro-PCs ausgerichtet sind, gibt es zwei wirklich gute Gründen für einen HeimPC: Textverarbeitung und Spiele!
Zum Artikel: Computerspiele – “Warum um alles in der Welt braucht jemand Zuhause einen Computer?”

45 Jahre Tandy TRS-80 Modell I
Mitte der 1970er entwickelte Steve Leininger, der auch Mitglied des Homebrew Computer Club war, bei Tandy einen neuen Rechner. Dieser erschien fast unbemerkt von der Presse unter der Bezeichnung „TRS-80 Modell I“ am 3. August 1977 auf den Markt und wurde Tandys erster Computer. Verkauft wurde er unter dem Label von RadioShack und schon im ersten Jahr wurden 55.000 Stück verkauft bzw. 200.000 Stück in den ersten vier Jahren.
Der TRS-80 kostete 599 US-Dollar und wurde fertig aufgebaut und getestet ausgeliefert. Damit hob er sich von den vielen Selbstbaumodellen in dieser Zeit ab. Der TRS-80 verwendete eine Zilog Z80 CPU und verfügte über 4 bzw. 16 kByte RAM.
Mehr über Tandy und den TRS-80 gibt es in diesem Beitrag.
Bild: TRS-80 Modell I (CC-BY-SA Rama und Musée Bolo)

Vor 40 Jahren: Der Dragon 32 kommt auf den Markt
Im Sommer 1982 betrat ein kleiner englischer Spielzeughersteller mit Namen Mettoy den Heimcomputermarkt. Zu diesem Zeitpunkt beherrschte Sinclair den englischen Heimcomputermarkt und es war zweifelhaft, ob der Neuling auf diesem überhaupt bestehen kann. Mettoy gründete das Tochterunternehmen Dragon Data, das schließlich im August 1982 den Dragon 32 veröffentlichte.
Der Dragon 32 war sehr leistungsfähig, denn anstelle eines Z80 oder 6502 wurde der leistungsfähigere Motorola 6809 Mikroprozessor verwendet. Dadurch konnten auch zwei weitere Chips verwendet werden, der Motorola 6883 Synchronous Address Multiplexer (SAM) Memory Controller und der Motorola 6847 Video Controller. Für Ein-/Ausgabeoperationen wurden zudem zwei Motorola 6821 Peripheral Interface Adaptor (PIA) eingesetzt.
Zwar hatten bisher nur wenige Programmierer mit der 6809 gearbeitet, sind doch die bekannten Systeme wie Apple und PET mit dem 6502 und die von Tandy und Sinclair mit dem Z80 ausgestattet, aber Tandy hatte zwei Jahre zuvor bereits in den USA einen Rechner unter dem Namen TRS-80 Color Computer (CoCo) mit 6809 Prozessor und Motorola Chipsatz für Video und Ein-/Ausgabesteuerung herausgebracht. Mettoys verfügte über gute Kontakte bei Motorola in Strathclyde (Schottland) und mit deren Hilfe entwickelten sie den Computer, der denselben Chipsatz benutzte, wie der CoCo von Tandy. Das Copyright dieses Rechners war recht fragwürdig, da er auch das gleiche Tastaturlayout, Cartridge- und Joysticks-Ports und sogar Speicheraufteilung verwendete.
Damit Dragon keine Schwierigkeiten mit Tandy bekam, änderten die Ingenieure das Design etwas ab. Anstelle des seriellen Ports, wurde ein Parallelport verwendet, der auch eine einfachere Elektronik verwendete; es wurde einfach der Motorola 6821 PIA, der auch für die Tastatur verwendet wurde, mitbenutzt. Die wichtigste Änderung wurde aber am BASIC vorgenommen, es wurde vollständig überarbeitet und der Standard-BASIC und Extended-BASIC Code wurde neu kompiliert und bildete nun eine Einheit. Es gab leider auch Schwächen: So konnte das Microsoft BASIC keine Kleinbuchstaben darstellen, diese erschienen in inverser Großschrift (im Ausdruck dann aber wieder korrekt in Groß-/Kleinschrift).
Mehr über Dragon Data und den Dragon 32 gibt es in diesem Beitrag.
Tipp: Textabenteuer
Aufgrund der Einschränkungen bei den frühen Mainframes und Mikrocomputern, dominiert Text unter den ersten Computerspielen. Es stellt sich aber heraus, dass das nicht unbedingt eine Einschränkung sein muss.
Zum Artikel: Computerspiele – Textabenteuer

Apple I Prototyp wird versteigert
So langsam wurde es schon etwas langweilig: In den letzten Jahren wurden mit schöner Regelmäßigkeit Apple I Geräte versteigert, die dann für eine mehr oder weniger hohe sechsstellige Summe den Besitzer wechselten.
Diesmal ist das etwas anders. Es ist zwar ein Apple I, der unter den Hammer kommt, aber es ist kein gewöhnlicher Apple I, es ist ein Prototyp, der von Steve Wozniak auf einem „Apple Computer A“ Mainboard zusammengelötet wurde.
Der Rechner soll im Sommer 1976 gebaut worden sein und jahrelang in der legendären Apple-Garage im Silicon Valley gelegen haben. Vor 30 Jahren soll Jobs dann diesen Prototypen seinem aktuellen Besitzer gegeben haben. Glaubt man der Beschriftung auf dem Mainboard, handelt es sich um die Nummer „#2“, die seinerzeit Paul Terrell, dem Besitzer den „Byte Shop“ im kalifornischen Mountain View präsentiert wurde, der daraufhin 50 Apple I Computer bestellte und erstmals für 666,66 US-Dollar anbot.
Jobs ging mit dem Prototypen nicht sonderlich gut um. Eine Ecke ist abgebrochen, der Mikroprozessor und einige Bauteile fehlen, es wurden zudem auch einige ICs aus den Fassungen entfernt und von ihm in andere Geräte verbaut. Kurzum, es ist Elektronikschrott… vermutlich wird es der teuerste Elektronikschrott, der ja verkauft wurde.
Die Auktion läuft vom 20.7. bis zum 18.8.2022 und schon bereits nach drei Tagen stand die Auktion bei US$ 278,005 (272.000 EUR).
Man darf gespannt sein, welchen Betrag der Prototyp erzielen wird. Tipps dürfen gerne bei den Kommentaren abgegeben werden.
Update: Nach 10 Tagen, am 30.7., steht die Auktion bei US$ 407,029 (398.000 EUR).
Update #2: Der Prototyp wurde für US$ 677,196 (680.280 EUR) verkauft (dazu kommen 25% Auktionsgebühren und die Versandkosten).
Eine Übersicht über alle bekannten Apple I gibt die Apple I Registry.
- Am 18. August 2022 wurde ein Apple-I Prototyp für US$ 677,196 (680.280 EUR) verkauft.
- Am 12. Juni 2022 wurde der „Schlumberger 2“ Apple-I for US$ 340.100 , ca. 323.355 EUR, verkauft.
- Seit dem 12. Februar 2021 auf eBay für 1,5 Mio US$, ca. 1,4 Mio. EUR („Schlumberger 1“ aus der APPL Collection).
- 11. Mai 2019: Alle Jahre wieder: Apple I wird bei Christie’s versteigert (01-0053, GBP 371,250, ca. 425.000 Euro)
- 21. Mai 2017: Ein echter Schnapper: Erneut wurde ein Apple I versteigert (110.000 EUR)
- 25. August 2016: Apple I für 815.000 US-Dollar versteigert (US$ 815.000, ca. 672.000 Euro)
- 23. Oktober 2014: Und noch einmal: Neuer Rekordpreis für Apple I (01-0070, US$ 905.000, ca. 748.000 EUR)
- 9. Juli 2013: Weiterer Apple I für 300.000 EUR versteigert (01-0025, US$ 388.000, ca. 300.000 EUR)
- 26. Mai 2013: Weiterer von Steve Wozniak signierter Apple I versteigert (US$ 671.400, ca. 520.000 Euro)
Bild: RR Auction
Tipp: Der Familiencomputer
Zur selben Zeit, als der nordamerikanische Markt 1983 für Videospiele einbricht, beginnt das japanische Unternehmen Nintendo, das zuvor schon mit Donkey Kong 1981 bekannt geworden ist, damit den Markt mit einer neuen Konsole wieder aufzubauen.
Mehr über den Family Computer in diesem Beitrag.

Vor 40 Jahren: Der Epson HX-20 kommt auf den Markt
Der Epson HX-20 (auch unter der Bezeichnung HC-20 bekannt) war der erste Laptop und wurde von Yukio Yokozawa 1980 entwickelt, wofür er ein Patent erhielt. Yokozawa arbeitete zu dieser Zeit für Suwa Seikosha, einem Ableger des japanischen Unternehmens Seiko (heute Seiko Epson). Bereits 1981 wurde der Laptop als HC-20 in Japan und von Epson als HX-20 in den USA auf der COMDEX Computer Show in Las Vegas angekündigt. Er kam aber erst im Juli 1982 auf den Markt.
Der Rechner hatte ungefähr die Größe einer A4-Seite und wog knapp 1,6 kg. Damit war er nicht nur das erste Notebook, sondern auch der erste wirklich tragbare Computer. Die BusinessWeek bezeichnete den HX-20 als „fourth revolution in personal computing“.
Der Rechner verfügte über eine vollwertige Tastatur, aufladbare NiCd-Akkus, die einen Betrieb von knapp 50 Stunden ermöglichten, ein 120 x 32 Pixel LCD Display (4 Zeilen mit je 20 Zeichen), einen eingebauten Matrixdrucker und einen eingebauten Mikrokassettenrekorder.
Intern arbeiteten zwei Hitachi 6301 CPUs mit 614 kHz (im wesentlichen aufgebohrte Motorola 6801 CPUs). Zur Verfügung standen 16 kByte RAM, die auf 32 kByte erweitert werden konnten. Als Schnittstellen standen zwei RS-232 Ports, einmal mit 4800 bit/s für Modem oder Drucker und einmal mit 38400 bit/s für ein externes Diskettenlaufwerk oder ein weiteres Display, zur Verfügung. Weiterhin gab es noch den Akustikkoppler CX-20 mit 300 bps, das externe Diskettenlaufwerk TF-20, das Sprachsynthesegerät „RealVoice“ und ein Videodisplay mit 40 x 24 Zeichen.
Als Firmware wurde ein proprietäres Betriebssystem eingesetzt, welches aus dem Epson BASIC und einem Monitor-Programm bestand.