Zum 30. Todestag von Jay Miner
Jay Miner wurde am 31. Mai 1932 in Prescott, Arizona, geboren. Nach seinem Abschluss 1958 als Elektroingenieur an der University of California, Berkeley, arbeitete er für mehrere Unternehmen bis er Mitte 1970 bei Atari anfängt. Dort war er an der Entwicklung des VCS beteiligt und entwickelte später die Custom-Chips ANTIC und GTIA für den Atari 400 und Atari 800.
Schließlich verließ er Atari und gründete 1982 die Firma HiToro, die später in Amiga umbenannt wird. Dort begann Miner mit der Entwicklung einer neuen Computerplattform. Als Amiga schließlich von Commodore International aufgekauft wurde, setzte Miner die Arbeit an seinem Computer für Commodore fort. Unter seiner Leitung entstanden die Spezialbausteine, die dem Commodore Amiga seine damals erstaunlichen Grafik- und Soundfähigkeiten verliehen.
1989 musste er aufgrund von gesundheitlichen Problemen Commodore verlassen und sich 1990 einer Nierentransplantation unterziehen. Am 20. Juni 1994 verstarb Jay Miner an Nierenversagen.
Mehr über Jay Miner und Commodore gibt es in diesem Beitrag.
Bild: Jay Miner, Copyright 1990 Michael C. Battilana and Cloanto Italia srl (CC BY 2.0)
Z80 CPUs identifizieren und auf Funktion testen
Mit dem Z80 CPU Tester ist es nicht nur möglich die Funktion einer Z80 CPU zu testen, sondern auch den Typ (NMOS bzw. CMOS) und Hersteller der Z80 CPU zu identifizieren.
Die eingesetzte Hardware verfügt über folgende Funktionen:
- 32 kByte EPROM (27C256), alternativ kann ein EEPROM verwendet werden (AT29C256)
- 32 kByte SRAM
- 2 Ausgangsports (1x unidirectional, 1x read-back) mit 16 LEDs
- RESET- und NMI-Taste
- 16 MHz / 20 MHz umschaltbar
- 1, 1/2, 1/4, 1/8, 1/16 Multiplikator (1-16 MHz / 1,25-20 MHz)
- Stromversorgung über USB
Die Software erkennt relativ sicher folgende CPUs:
- U880 (neuere Bauart; MME U880, Thesys Z80, Microelectronica MMN 80CPU)
- U880 (ältere Bauart; MME U880)
- SHARP LH5080A
- NMOS Z80 (Zilog Z80, Zilog Z08400 oder vergleichbare NMOS CPU, Mosstek MK3880N, SGS/ST Z8400, Sharp LH0080A, KR1858VM1)
- NEC D780C (NEC D780C, GoldStar Z8400, möglicherweise KR1858VM1)
- KR1858VM1 (übertaktet)
- CMOS Z80 (Zilog Z84C00)
- Toshiba Z80 (Toshiba TMPZ84C00AP, ST Z84C00AB)
- NEC D70008AC
- NEC Z80 Nachbau (NMOS)
Die Projektdaten sich auf Github frei verfügbar. Wer Interesse an der Platine hat, kann sich gerne über das Kontaktformular an mich wenden.
Im Robotrontechnik-Forum gibt es einen Thread zum Z80 CPU Tester.
45 Jahre Texas Instruments TI-99/4
Im Juni 1979 wurde der Texas Instruments TI-99/4 zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. Aufgrund einiger technischer Probleme war er aber erst Anfang 1980 tatsächlich erhältlich.
Im Prinzip ist der Rechner von der Leistung sehr fortschrittlich, jedoch lässt einiges am Design zu wünschen übrig. Der TI-99/4 benutzt den TMS9900, einen echten 16-Bit-Prozessor, der mit 3,3 MHz getaktet wird. Der Prozessor ist zwar, verglichen mit anderen Rechnern, sehr schnell, aber das BASIC ist trotzdem langsamer als das des C64. Deshalb wird später ein Extended Basic-Modul von Texas Instruments angeboten.
Noch 1980 erscheint der Nachfolger TI-99/4A, der über eine bessere Tastatur verfügt. Weiterhin wird anstelle des TMS9918 Grafikprozessors der TMS9918A verwendet, der einen zusätzlichen Anzeigenmodus besitzt. Auch die Firmware wurde überarbeitet, so kann der Nachfolger Kleinbuchstaben anzeigen und es gibt ein integriertes Programm zur Berechnung algebraischer Ausdrücke namens „Equation Calculator“.
Mehr über Texas Instruments und den TI-99/4 in diesem Beitrag.
HNF: Digitaltag 2024 – Drei kostenlose Online-Führungen
Das HNF beteiligt sich am diesjährigen Digitaltag am
Freitag, den 7. Juni 2024
mit drei kostenlosen Online-Führungen.
Eine Stunde begleiten Sie Museumsführer durch die Dauerausstellung.
Zur Wahl stehen:
- Um 10 Uhr und 14 Uhr findet eine Allgemeine Führung statt. Es werden die relevantesten Objekte und Bereiche des Museums, von den ersten Schriftzeichen über Schreib- und Rechenmaschinen sowie die Entwicklung der Computer bis hin zu Smartphones, Robotern und KI. vorgestellt.
- Um 12 Uhr findet die Führung „Röhren, Rechner und Revolutionen – Geschichte des Computers“ statt. Hier geht es um die Erfindung der ersten Rechner bis hin zur digitalen Welt.
Alle drei Führungen finden per YouTube-Stream statt. Die reguläre Führung im Museum kostet 45 EUR zuzüglich Eintritt. Es lohnt sich also diese Möglichkeit zu nutzen.
Eine Anmeldung ist hier erforderlich.
Vor 40 Jahren: Das Atari 7800 ProSystem wird angekündigt
Vor 40 Jahren, am 21.5.1984, kündigte Atari das Atari 7800 ProSystem als Nachfolger der Atari 5200 Konsole auf der Summer Consumer Electronics Show (CES) an. Aufgrund des Verkaufs von Atari an Jack Tramiel zog sich der Verkaufsstart der neuen Konsole aber noch bis zum Januar 1986 hin, es kamen aber dennoch einige wenige Geräte bereits im Juni 1984 in Südkalifornien auf den Markt.
Das Atari 7800 ProSystem besaß einfache digitale Joysticks und war fast vollständig kompatibel zum Atari 2600. Technisch war es ein Atari 2600 mit besserer CPU (Atari SALLY 6502C) und neuem Grafikchip (MARIA). Das Besondere am 7800 ProSystem war, dass es sehr viele Objekte flackerfrei darstellen konnte. Leider wurde nur der alte Soundchip (TIA) vom 2600 verbaut. Besserer Sound sollte durch den Einsatz eines besseren Chips (z.B. dem POKEY) im Spielmodul ermöglicht werden.
Auf der CES wurden 13 Spiele angekündigt: Ballblazer, Centipede, Desert Falcon, Dig Dug, Food Fight, Galaga, Joust, Ms. Pac-Man, Pole Position II, Rescue on Fractalus! Robotron: 2084, Track und Field und Xevious.
Leider dominierte das Nintendo Entertainment System bereits den Markt, so dass das 7800 ProSystem keine wirkliche Chance auf große Marktanteile besaß. Obwohl es sich in den USA recht gut verkaufte und es auf Platz 2 der Verkaufscharts schaffte, lag es mit ca. 3,77 Mio. verkauften Geräten weit hinter dem NES mit über 34 Mio. Geräten.
Mehr über Atari und das Atari 7800 ProSystem gibt es in diesem Beitrag.
Bild: Atari 7800, CC-BY-SA Evan Amos
Kickstarter: Der Film „The Rubber Keyed Wonder“ ist seit heute verfügbar
Im November 2021 starteten Nicola Caulfield und Anthony Caulfield von Gracious Films auf Kickstarter eine Kampagne, die ihnen dabei helfen sollte einen Film über den ZX Spectrum zu produzieren: The Rubber Keyed Wonder – 40 years of the ZX Spectrum.
Geplant war eine eigenständige 80-minütige Dokumentation sowie zusätzliches Bonusmaterial, das eine große Bandbreite an Themen abdecken sollte, die alle vom ZX Spectrum handeln.
Jetzt nach über dreieinhalb Jahren ist der Film fertig. Und das Warten hat sich gelohnt: Aus den versprochenen 80 Minuten sind 140 Minuten geworden und auch Bonusmaterial ist zahlreich vorhanden. Der Film ist in mehreren Auflösungen bis hin zu 4K verfügbar.
Fast 2000 Fans das ZX Spectrums fanden sich, um den Film letztendlich mit über 100.000 GBP (über 116.000 EUR) zu unterstützen.
Bild: Nicola Caulfield & Anthony Caulfield
Bild des Tages: Sexy Modems von Penril
„Vielseitig, zuverlässig, kompatibel (vielleicht sogar sexy)..“, so bewarb 1971 Penril Data Communications seine Modems.
Bild: Penril Data Communications
Retro: Die Top 5 der aus heutiger Sicht lächerlichsten Indizierungen
In den 1980ern wurden einige Spiele indiziert, die heute wohl kaum noch jemand auf den Index für jugendgefährdende Medien setzen würde.
River Raid (bis 2002)
In River Raid steuert der Spieler aus der Vogelperspektive ein Flugzeug über einen Fluss und versucht eine größtmögliche Punkteanzahl durch das Abschießen gegnerischer Flugkörper und Schiffe zu erzielen.
In der Begründung des Indizierungsbeschlusses der BPjS vom 19. Dezember 1984 hieß es unter anderem: „Jugendliche sollen sich in die Rolle eines kompromisslosen Kämpfers und Vernichters hineindenken […]. Hier findet im Kindesalter eine paramilitärische Ausbildung statt […]. Bei älteren Jugendlichen führt das Bespielen […] zu physischer Verkrampfung, Ärger, Aggressivität, Fahrigkeit im Denken […] und Kopfschmerzen.“
Barbarian (bis 2012)
In Barbarian bekämpfen sich zwei Schwertkämpfer. Ziel ist es diverse Gegner zu besiegen, um final den Zauberer „Drax“ zu besiegen und „Prinzessin Marina“ zu befreien.
Das Spiel wurde oftmals wegen seiner Brutalität kritisiert. So war es möglich, den Kopf seiner Gegner abzuschlagen. Nach 25 Jahren wurde die Indizierung im September 2012 aufgehoben, obwohl „‚Nackenschlag‘ oder ‚Todeswirbel‘ geben den tödlichen Ernst des Spiels nicht wieder.“
Raid Over Moscow (bis 2010) Weiter >