Vor 40 Jahren: Der Epson HX-20 kommt auf den Markt

Der Epson HX-20 (auch unter der Bezeichnung HC-20 bekannt) war der erste Laptop und wurde von Yukio Yokozawa 1980 entwickelt, wofür er ein Patent erhielt. Yokozawa arbeitete zu dieser Zeit für Suwa Seikosha, einem Ableger des japanischen Unternehmens Seiko (heute Seiko Epson). Bereits 1981 wurde der Laptop als HC-20 in Japan und von Epson als HX-20 in den USA auf der COMDEX Computer Show in Las Vegas angekündigt. Er kam aber erst im Juli 1982 auf den Markt.

Der Rechner hatte ungefähr die Größe einer A4-Seite und wog knapp 1,6 kg. Damit war er nicht nur das erste Notebook, sondern auch der erste wirklich tragbare Computer. Die BusinessWeek bezeichnete den HX-20 als „fourth revolution in personal computing“.

Der Rechner verfügte über eine vollwertige Tastatur, aufladbare NiCd-Akkus, die einen Betrieb von knapp 50 Stunden ermöglichten, ein 120 x 32 Pixel LCD Display (4 Zeilen mit je 20 Zeichen), einen eingebauten Matrixdrucker und einen eingebauten Mikrokassettenrekorder.

Intern arbeiteten zwei Hitachi 6301 CPUs mit 614 kHz (im wesentlichen aufgebohrte Motorola 6801 CPUs). Zur Verfügung standen 16 kByte RAM, die auf 32 kByte erweitert werden konnten. Als Schnittstellen standen zwei RS-232 Ports, einmal mit 4800 bit/s für Modem oder Drucker und einmal mit 38400 bit/s für ein externes Diskettenlaufwerk oder ein weiteres Display, zur Verfügung. Weiterhin gab es noch den Akustikkoppler CX-20 mit 300 bps, das externe Diskettenlaufwerk TF-20, das Sprachsynthesegerät „RealVoice“ und ein Videodisplay mit 40 x 24 Zeichen.

Als Firmware wurde ein proprietäres Betriebssystem eingesetzt, welches aus dem Epson BASIC und einem Monitor-Programm bestand.

 

40 Jahre Timex Sinclair 1000

Der Timex Sinclair 1000 wurde in den USA im Juli 1982 vorgestellt und war dort der erste Heimcomputer, der für unter 100 US-Dollar zu kaufen war. Es handelte sich um einen Klon des in Großbritannien sehr erfolgreichen ZX 81. Zwar wurden alleine in den ersten sechs Monaten über eine halbe Million Geräte von dem TS 1000 verkauft, verglichen mit den Verkaufszahlen des ZX 81 hatte der TS 1000 aber nur einen sehr mäßigen Erfolg.

Mehr über Sinclair und den TS 1000 gibt es in diesem Beitrag.

Happy Birthday: Der Retro Chip Tester feiert seinen zweiten Geburtstag

Zwei Jahre ist es nun her, dass der Retro Chip Tester (RCT) das Licht der Welt entdeckte

Mit ihm ist es möglich zahlreiche Speicher und Logik-ICs zu testen, die von heutigen IC Testern nicht mehr unterstützt werden. Selbst ICs mit „exotischen“ Spannungsversorgungen können getestet oder ausgelesen werden (ggf. durch Einsatz eines kleinen Adapters).

Video: Fast Intro Clip: Retro Chip Tester Pro, 8Bit-Museum.de, YouTube

Die Firmware in der Version v.23 enthält aktuell Tests für über 120 SRAM- und über 50 DRAM-Typen, über 18 FIFO RAMs und über 110 (E)(P)ROMs, womit derzeit ca. 3000 verschiedene Speicher-ICs getestet oder ausgelesen werden können. Dazu kommen über 1200 unterschiedliche Logik-ICs (TTL, CMOS), die getestet werden können. Zur Identifizierung von ROMs enthält der Tester einer Datenbank von knapp 400.000 ICs, die über eine SD-Karte erweitert werden kann.

Happy Birthday RCT!

Mehr Informationen zum RCT gibt es auf der entsprechenden Projektseite.

Bild des Tages: 007 übernehmen sie

Schon in den 1980ern wurden Stars vor den Werbekarren geschnallt. Hier wirbt Roger Moore für die Spectravideo SVI-318 und SVI-328 Heimcomputer, allerdings ohne dass irgendein Bezug zum beworbenen Gerät hergestellt wird. Tandy/Radio Shack setzten Isaac Asimov zumindest an einem TRS-80, auf dem eine Textverarbeitung lief.

Bild: Spectravideo

RCT liest Atari Cartridge ROMs

Atari VCS/2600 Cartridge ROMs kann der RCT schon länger mit dem VCS/2600 Adapter auslesen (2, 4, 8 und 16 kByte). Was bisher fehlte, war eine Möglichkeit auch „lose“ ROMs auslesen zu können.

Der in vielen Cartridges verbaute 8 kByte Speicher sieht zwar wie ein gewöhnliches 2364 ROM aus, er ist es aber nicht. Im Cartridge liegt „A12“ fest auf Vcc, d.h. mit den verbleibenden Adressleitungen A0-A11 kann theoretisch nur 4 kByte adressiert werden.

Die 8 kByte können nur mit einem Trick adressiert werden: durch Bank-Switching und zwar direkt auf dem Chip integriert.

Ab der kommenden Firmware wird der RCT damit auch diese speziellen Bausteine auslesen können.

Mehr über den RCT gibt es auf diesen Seiten.

Versteigerung eines weiteren Apple I Computers beginnt heute

Nein, selten ist der Apple I nun wirklich nicht mehr, zumindest was die Anzahl der Auktionen angeht bei denen er auftaucht. Aus einem begehrten Sammlerobjekt ist inzwischen ein Spekulationsobjekt geworden.

Heute wird wieder ein funktionsfähiger Apple I Computer („Schlumberger 2“) aus dem Jahr 1976 versteigert. Restauriert und mit Signatur von Steve Wozniak soll er voraussichtlich 485.000 US-Dollar erzielen. Noch befindet sich der Rechner mit der Seriennummer 89  im Besitz von Jimmy Grewal, dem Gründer der The APPL Collection. Er wurde mit einem weiteren Apple I von einem leitenden Angestellten bei Schlumberger Overseas SA in New York gekauft und gelangte später nach Europa. Die Signatur auf der 6502 CPU ist allerdings noch „frisch“, denn signiert wurde der Rechner erst 2021 als sich Grewal und Woz in Dubai trafen.

Video: The „Schlumberger 2” Apple-1 Computer: Signed by Woz!, The AAPL Collection, YouTube

Der Apple-I wird ab dem 2. Juni 2022 um 9:00 Uhr PST (GMT-7) – 18 Uhr MESZ – bei eBay zum Verkauf angeboten. Ein direkter Link zum Auktion wird auf der offiziellen Website von The APPL Collection veröffentlicht.

Eine Übersicht über alle bekannten Apple I gibt die Apple I Registry.

Update 12.6.2022, 18:00 Uhr: Höchstgebot ergänzt.

Bilder: The APPL Collection

FUSE Treiber für Core Memory

Vor etwas über einem Jahr schrieb ich über das Arduino Core Memory Shield von Jussi Kilpeläinen. Core Memory oder Kernspeicher ist eine frühe Form eines nichtflüchtigen Speichers, der etwa von 1954 bis 1975 eingesetzt wurde. Der Speicher besteht aus hartmagnetischen Ringkernen, die auf Drähte gefädelt sind. Durch elektrische Ströme in den Drähten werden diese ummagnetisiert und können ausgelesen werden. Das Vorzeichen der magnetischen Remanenz der einzelnen Ringkerne repräsentiert den Speicherinhalt.

Das Projekt ermöglicht es stolze 32 Bit (= 4 Byte) zu speichern. Die Bedienung erfolgte bisher ausschließlich über ein Terminal am Arduino Uno oder Arduino Mega. Nun hat Anton Semjonov einen FUSE Treiber für diesen Speicher erstellt, so dass dieser unter Linux eingebunden werden kann.

Vorschläge, wofür dieser Extra-Speicher genutzt werden kann, sind herzlich willkommen.

40 Jahre Sinclair ZX Spectrum

Der ZX Spectrum erscheint am 23.4.1982 in zwei Varianten: 16KByte RAM für £125 und 48KByte RAM für £175. Für £60 kann man den kleineren Speccy auch aufrüsten. Das ist zwar erheblich mehr, als man für einen ZX81 bezahlte, aber immer noch um einiges günstiger als der direkte Konkurrent BBC Micro Model B für £399. In den darauf folgenden Jahren wird die Hardware mehrfach überarbeitet. Die Issue 1 Platine hat sogar noch einen Fehler in der ULA, der mit einem zusätzlichen Chip behoben werden muss. Die Issue 3 Platine, welche gegen Ende 1983 produziert wird, reduziert die Stromaufnahme gegenüber der beiden älteren Platinenversionen Issue 1 und Issue 2, die noch mit Hitzeproblemen zu kämpfen hatten.

ZX Spectrum Werbespot

Mehr über den ZX Spectrum und die Firma Sinclair gibt es in diesem Beitrag.

 

Bild: Bill Bertram, CC BY-SA 2.5, Wikimedia