Vor 35 Jahren: Jack Tramiel kauft Atari von Warner Communications

Nachdem Raymond Kassar am 7. Juli 1983 die Geschäftsführung Ataris aufgibt, wird unter der Leitung seines Nachfolgers James Morgan die Zusammenarbeit mit Jay Miner und dessen Unternehmen Amiga vertieft. Während dieser Zusammenarbeit entsteht das gemeinsame Lorraine-Projekt, ein Heimcomputer basierend auf einer Motorola M68000 CPU.

Am 2. Juli 1984 verkauft Warner Communications die Konsolen- und Computerabteilung Ataris an Jack Tramiel, der zuvor Commodore verlassen hatte und davor schon versucht hatte mit seiner Firma Tramiel Technologies Ltd Amiga zu kaufen. Da Commodore aber doppelt so viel bot, bekam Commodore schließlich den Zuschlag. Aus dem Lorraine-Projekt wurde schließlich der Amiga Computer.

Tramiel besaß jetzt zwar Atari, aber keinen geeigneten Computer mehr, der auf dem entstehenden Markt für 16-Bit Computer bestehen konnte. Sein Mitarbeiter Shiraz Shivji, der ihm von Commodore nach Atari folgte, entwickelte den Atari ST in nur fünf Monaten zur Prototypenreife, so dass er im Januar 1985 auf der CES in Las Vegas als Atari 130ST und 520ST der Öffentlichkeit vorgestellt werden konnte.

Mehr über Jack Tramiel gibt es in den Beiträgen über Atari und Commodore.

 

30 Jahre Robotron A5105

Der Robotron A5105 wurde ab Juli 1989 in Serie produziert. Er wurde als BIC (Bildungscomputer) konzipiert und vom VEB Robotron Messelektronik „Otto Schön“ in Dresden gebaut. Der Rechner sollte zur Ausbildung im Fach Informatik, in der Berufsausbildung und an Hoch- und Fachschulen eingesetzt werden. Als die Produktion im April 1990 eingestellt wurde, waren ca. 5.000 produziert worden. Davon wurden ca. 3.000 Geräte zum Stückpreis von anfänglich 11.000 Mark an Bildungseinrichtungen verkauft.

Der Rechner verfügte über einen UA 880 D Prozessor. Die Z80-kompatible CPU wurde mit 3,75 MHz getaktet und verfügte über 64 KByte RAM, 128 KByte Videospeicher und 48 KByte ROM.

Mehr über den Robotron Computer gibt es in diesem Beitrag.

TheC64: Neuauflage des C64 erscheint im Dezember

Nachdem am 29. März 2018 die (Mini-)Neuauflage unter dem Namen TheC64 mini erschien, soll im Dezember endlich die große Variante mit funktionaler Tastatur erscheinen. Entstanden war der Mini aus einer fehlgeschlagenen indiegogo Kampagne. Trotz verfehltem Finanzierungsziel veröffentlichte der Entwickler Retro Games – wenn auch etwas verspätet – zusammen mit dem Distributor Koch Media die kleine Konsole.

Versprochen wurde, dass derjenige, der bei der ursprünglichen Kampagne dabei war oder den TheC64 vor dem 28.9.2017 vorbestellt hatte, sich gleich über zwei TheC64 freuen soll, einmal den TheC64 mini und einen TheC64 in einem „großen“ Gehäuse mit funktionaler Tastatur. Mal sehen, ob sich der Hersteller an dieses Versprechen noch erinnern kann.

Der TheC64 kann nicht nur einen C64 emulieren, sondern auch einen VC20. Weiterhin sollen dieselben Spiele fest eingebaut sein, die auch schon beim TheC64 Mini mit dabei waren.

Bild: Retrogames Ltd.

Vor 40 Jahren: Infocom wird gegründet

1979 haben die meisten Programmierer von Zork, ein in MDL programmiertes textbasiertes Abenteuerspiel, ihr Studium abgeschlossen. Nachdem noch das letzte Puzzle hinzugefügt wurde, gründen das Team am 22. Juni 1979 eine eigene Firma: Infocom. In den folgenden Jahren portieren sie das Spiel für zahlreiche Heimcomputer, wobei aber aufgrund der geringen Speicherkapazität der Disketten zunächst nur ein Teil des ursprünglichen Zork unter dem Namen Zork I veröffentlicht wurde. Später folgten Zork II und Zork III, die die Geschichte fortsetzten und über das ursprüngliche Zork sogar noch hinausgingen. 1993 wurde Infocom von Activision übernommen und brachte mit Return to Zork ein Grafik-Adventure heraus, das die Zork-Serie weiterführte. Nach ein paar weiteren Fortsetzungen, wurden 1996 alle Zork-Teile in der Zork Special Edition zusammengefasst, die auch heute noch erhältlich ist.

Zork kann auch kostenlos online gespielt werden, z.B. hier.

Mehr über Infocom und Zork gibt es in diesem Beitrag.

Bild: Zork I, Infocom

Noch einen alten Computer im Keller?

Auch heute lagern noch etliche Computer in Kellern, die spätestens bei einem Umzug oder beim Aufräumen wieder ans Tageslicht kommen. Einige dieser Schätzchen landen dann (hoffentlich) bei mir. ;)

Auch wenn es „nur“ C64 sind, zum Wegwerfen ist jeder alte Computer zu schade. Falls man sich noch nicht von den alten Geräten trennen kann, dann sollte man einige Kleinigkeiten beachten, die ich hier einmal zusammengestellt haben.

  1. Ausgelaufene AkkusEntnehmen sie alle Batterien, Akkus oder Knopfzellen! 
    Nach ein paar Jahren läuft jede galvanische Zelle aus. Die darin enthalten Chemikalien greifen die Platine und Bauteile an und i.d.R. wird das Gerät dadurch zerstört. Ist ein Akku fest mit der Platine verlötet, kneifen sie die Anschlussdrähte lieber durch und entnehmen sie ihn, als ihn im Gerät zu belassen. Legen sie einen Zettel dazu, welcher Akkutyp und Spannung das Gerät benötigt, damit sie das Gerät später wieder in Betrieb nehmen können oder machen sie einfach ein Bild.
  2. Setzen sie Geräte nie längere Zeit direkter Sonneneinstrahlung aus!
    Die alten Kunststoffgehäuse vergilben sehr leicht. So mancher Atari ST, Commodore Amiga oder C64 ist nach nun knapp 30 Jahren nicht mehr beige oder grau sondern fleckig gelb.
  3. Schmutzige C64Vorsicht bei Verpackungen aus Styropor!
    Besitzen sie noch die Originalverpackung, dann liegt der Rechner evtl. in einer Halterung aus Styropor. Achten sie darauf, dass keine Stromkabel, Anschlusskabel oder anderes aus weichem PVC längere Zeit an das Styropor stößt. Die Ummantelung enthält Weichmacher, die mit dem Styropor reagieren. Nach ein paar Jahren haben sich die Kabel regelrecht in das Styropor gefressen und dieses klebt regelrecht an den Kabeln. Eine Entfernung vom Kabel ist zwar möglich, aber sehr Zeitaufwändig. Der Styroporhalterung ist dann nicht mehr zu helfen. Es reicht aus die Kabel in eine dünne Papiertüte zu stecken (zur Not auch ein Plastikbeutel, aber dann regelmäßig den Zustand kontrollieren).
  4. Lagern sie die Geräte trocken!
    Feuchtigkeit ist genauso schlimm wie eine ausgelaufene Batterie. Pappverpackungen und Handbücher können schimmeln und Metallteile in den Geräten fangen an zu rosten (das Bild zeigt einen Sicherungshalter in einem KC85/4).
  5. Prüfen sie Antriebsriemen und Andruckwalzen!
    Kassettenrekorder beinhalten oft Gummibänder als Antriebsriemen und das Band selbst wird von Gummiwalzen gehalten. Prüfen sie unbedingt den Zustand von Antriebsriemen und -walzen. Nach 30 Jahren werden diese entweder brüchig (sie zerbröckeln dann regelrecht) oder zerlegen sich in ihre Bestandteile (man findet dann nur noch eine schwarze klebrige Masse vor, die schwer zu entfernen ist).

Staub ist natürlich auch nicht schön und man sollte seine Geräte auch davor schützen. Trotzdem ist Staub noch relativ harmlos und lässt sich i.d.R. mit etwas Fleiß wieder entfernen (siehe Bildstrecke von einem verdreckten Apple IIc und einem Philips VG-8020).

Beachten sie die obigen Punkte, haben sie evtl. auch in ein paar Jahren noch Spaß an dem alten Schätzchen. Denken sie aber daran, irgendwann ist Schluss: Elektrolyt-Kondensatoren (hauptsächlich in Netzteilen und Monitoren zu finden) trocken aus und werden dadurch unbrauchbar und in den Halbleiterbauelementen (CPU, Speicher, etc) sind die Sperrschichten irgendwann hin und dieser dadurch zerstört. Da hilft dann auch die beste Lagerung nicht mehr. So ist es nicht selten, dass von den 16 Speicherchips eines PET 2001 vom Typ 6550 die meisten defekt sind (bei mir letztens 11 von 16 Chips).

Wenn sie noch einen alten Computer aus den 1970/1980ern besitzen und diesen nun in gute Hände geben wollen, würde ich mich sehr freuen, wenn sie mit mir in Kontakt treten würden. Auch Geräte, die optisch nicht mehr schön oder sogar defekt sind, können noch einen Nutzen haben und sei es als Ersatzteilspender, um einem anderen Gerät wieder Leben einzuhauchen.

40 Jahre Texas Instruments TI-99/4

Im Juni 1979 wurde der Texas Instruments TI-99/4 zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. Aufgrund einiger technischer Probleme war er aber erst Anfang 1980 tatsächlich erhältlich.

Im Prinzip ist der Rechner von der Leistung sehr fortschrittlich, jedoch lässt einiges am Design zu wünschen übrig. Der TI-99/4 benutzt den TMS9900, einen echten 16-Bit-Prozessor, der mit 3,3 MHz getaktet wird. Der Prozessor ist zwar, verglichen mit anderen Rechnern, sehr schnell, aber das BASIC ist trotzdem langsamer als das des C64. Deshalb wird später ein Extended Basic-Modul von Texas Instruments angeboten.

Noch 1980 erscheint der Nachfolger TI-99/4A, der über eine bessere Tastatur verfügt. Weiterhin wird anstelle des TMS9918 Grafikprozessors der TMS9918A verwendet, der einen zusätzlichen Anzeigenmodus besitzt. Auch die Firmware wurde überarbeitet, so kann der Nachfolger Kleinbuchstaben anzeigen und es gibt ein integriertes Programm zur Berechnung algebraischer Ausdrücke namens „Equation Calculator“.

Mehr über Texas Instruments und den TI-99/4 in diesem Beitrag.

Vor 35 Jahren: Der Atari 7800 wird angekündigt

1984 sind Heimvideospiele plötzlich nicht mehr sonderlich interessant. Es gibt kaum neue originelle Spiele und die Konsolen müssen sich mit den ersten Heimcomputern messen. So ist es überraschend, dass Atari am 21. Mai 1984 die neue Konsole, Atari 7800, als Nachfolger des Atari 5200 angekündigt. Da Warner Communications einen Monat später Atari an Jack Tramiel verkauft, der nicht mehr an den Erfolg einer Konsole glaubt, wird die Produktion aber zugunsten eines 16-Bit Computers gestoppt. Der 7800 wird dann erst 1986 auf den Markt gebracht, nachdem Nintendo mit dem NES bewiesen hatte, dass der Markt für Konsolen noch nicht gestorben war.

Mehr über das Atari 7800 gibt es in diesem Beitrag.

Bild: Atari 7800, Wikimedia, CC-BY-SA, User Evan-Amos

Vor 35 Jahren: Das Atari 7800 ProSystem wird angekündigt

Vor 35 Jahren, am 21.5.1984, kündigte Atari das Atari 7800 ProSystem als Nachfolger der Atari 5200 Konsole auf der Summer Consumer Electronics Show (CES) an. Aufgrund des Verkaufs von Atari an Jack Tramiel zog sich der Verkaufsstart der neuen Konsole aber noch bis zum Januar 1986 hin, es kamen aber dennoch einige wenige Geräte bereits im Juni 1984 in Südkalifornien auf den Markt.

Das Atari 7800 ProSystem besaß einfache digitale Joysticks und war fast vollständig kompatibel zum Atari 2600. Technisch war es ein Atari 2600 mit besserer CPU (Atari SALLY 6502C) und neuem Grafikchip (MARIA). Das Besondere am 7800 ProSystem war, dass es sehr viele Objekte flackerfrei darstellen konnte. Leider wurde nur der alte Soundchip (TIA) vom 2600 verbaut. Besserer Sound sollte durch den Einsatz eines besseren Chips (z.B. dem POKEY) im Spielmodul ermöglicht werden.

Auf der CES wurden 13 Spiele angekündigt: Ballblazer, Centipede, Desert Falcon, Dig Dug, Food Fight, Galaga, Joust, Ms. Pac-Man, Pole Position II, Rescue on Fractalus! Robotron: 2084, Track und Field und Xevious.

Leider dominierte das Nintendo Entertainment System bereits den Markt, so dass das 7800 ProSystem keine wirkliche Chance auf große Marktanteile besaß. Obwohl es sich in den USA recht gut verkaufte und es auf Platz 2 der Verkaufscharts schaffte, lag es mit ca. 3,77 Mio. verkauften Geräten weit hinter dem NES mit über 34 Mio. Geräten.

Mehr über Atari und das Atari 7800 ProSystem gibt es in diesem Beitrag.

Bild: Atari 7800, CC-BY-SA Evan Amos