

Das MIST Board: Klassische Computer per FPGA neu implementiert (Teil 3)
Im dritten Teil (Teil 1 hier und Teil 2 hier) möchte ich noch kurz ĂŒber meine Erfahrungen mit der Implementierung des ZX Spectrums, Apple II und Colecovision berichten.
ZX Spectrum
FĂŒr kaum einen anderen Rechner gibt es so viele Emulatoren wie fĂŒr den ZX Spectrum. Damit ist es eigentlich schon logisch, dass es auch einen ZX Spectrum Core gibt. Ich benutze den Core spectrum_150319_r894.rbf – ein ZX Spectrum ROM wird nicht benötigt, dieses ist bereits integriert.
Wird der Core gestartet, muss als nĂ€chstes ein Reset oder NMI ĂŒber das MIST MenĂŒ ausgelöst werden, damit sich der ZX Spectrum wie gewohnt meldet. AnschlieĂend kann der Tape Loader angewĂ€hlt werden, das zu ladende Tape wird danach im MIST MenĂŒ ausgewĂ€hlt. AnschlieĂend heiĂt es geduldig warten bis das Programm im Originaltempo geladen wurde. Leider akzeptiert der Core nur Tapes im *.csw Format. Die verbreiteten Formate wie TAP, Z80 oder TZX werden nicht unterstĂŒtzt. Vorhandene TAP-Dateien mĂŒssen mit einem Tool erst konvertiert werden, was leider unnötig umstĂ€ndlich ist.
Es gibt aber eine Möglichkeit auch andere Formate zu laden. Hierzu mĂŒssen jedoch einige Vorbereitungen getroffen werden. ZunĂ€chst wird wieder der Core auf die SD-Karte kopiert. Danach benötigt man ESXDOS, welches von dieser Website heruntergeladen werden kann. Aus dem Archiv benennt man die Datei ESXMMC.BIN in spectrum.rom um und kopiert sie zusammen mit der ESXMMC.TAP in das Hauptverzeichnis der SD-Karte. Weiterhin mĂŒssen die kompletten Ordner BIN und SYS auf die SD-Karte kopiert werden. Nachdem der MIST gestartet wurde, kann durch Auslösen eines NMI ĂŒber das MIST MenĂŒ (oder F11) das ESXDOS MenĂŒ aufgerufen werden. Lohn der MĂŒhe: Es ist nun möglich Z80-, SNA-, TRD-, SCR- und TAP-Dateien direkt zu lesen. CSW-Dateien werden jetzt nicht mehr erkannt. Möchte man diese wieder laden, muss die Datei spectrum.rom umbenannt werden.

Zweiter Trailer zu „Pixels“ veröffentlicht
Videospielwesen attackieren die Welt, bunte Autos jagen Pac Man und ein Schlumpf wird erschossen. Erraten um welchen Film es geht? Ganz klar, es kann sich nur um Pixels handeln.
Seit dieser Woche gibt es einen weiteren Trailer zu diesem abgedrehten Film.

Video: PIXELS (2015), Sony Pictures Entertainment, YouTube
In der mit Adam Sandler, Kevin James, Josh Gad, Peter Dinklage und Michelle Monaghan besetzten Filmkomödie geht es darum, dass Aliens bösartige Ausgaben von bekannten Videospiel-Charaktere nach New York schicken, da sie die Ăbertragungen von Spielhallenspielen als KriegserklĂ€rung verstanden haben.
Der Film soll am 24. Juli 2015 in die Kinos kommen.
Bild: Pixels, Sony Pictures Entertainment

Das MIST Board: Klassische Computer per FPGA neu implementiert (Teil 2)
In diesem Beitrag hatte ich ĂŒber das MIST Board und dessen Implementierung des C64 berichtet. Das MIST Board kann aber auch noch zahlreiche weitere Systeme implementieren, wie z.B. den Atari ST, Atari 2600, Atari 5200 oder Atari 800 (XL/XE).
Atari ST
Die Konfiguration des Atari ST ist einfach: Den gewĂŒnschten Core von der Projektseite herunterladen und ihn zusammen mit einem Image des TOS Betriebssystems auf einer SD-Karte ablegen. FĂŒr meinen Test verwendete ich den Core core_150413_r1017.rbf und ein amerikanisches TOS 2.06. Damit das System direkt startet wurde der Core in core.rbf umbenannt, das TOS muss als tos.img auf der SD-Karte gespeichert werden. Damit der Systemstart nicht ewig dauert, sollte zudem auch das Diskettenimage disk_a.st und (optional) das Harddiskimage harddisk.hd vorhanden sein. Vorbereitete Images bekommt man ebenfalls von der Projektseite. Sinnvoll ist auch noch die Datei system.fnt, damit der originale Atari ST Zeichensatz angezeigt wird.
Der Atari Core kann Programme nicht direkt von der SD-Karte laden, sondern nur aus Disketten- oder Harddiskimages. Man muss also vorher seine Software entsprechend in einem solchen Image speichern. Mit dem Atari Emulator „Hatari“ ist das recht leicht möglich. Mit diesem legt man zunĂ€chst ein leeres Image an, mountet dann ein Windows-Verzeichnis als zweites Laufwerk und kopiert die gewĂŒnschten Dateien auf das Image. Das ist unnötig umstĂ€ndlich, aber derzeit leider nicht anders möglich.
Der Core bildet den ST sehr gut nach. Sowohl die Monochrom-Auflösung als auch die beiden Farbauflösungen funktionieren wie erwartet. Anwenderprogramme, wie 1st Wordplus oder Calamus, liefen problemlos. Auch Spiele (inklusive Sound) funktionieren fehlerfrei und verwenden die angeschlossene USB-Tastatur bzw. USB-Maus als EingabegerĂ€te. Eine Atari-Maus kann am MIST nicht verwendet werden. Hat man das MIST Board um MIDI-AnschlĂŒsse erweitert, sollen diese ebenfalls unterstĂŒtzt werden, austesten konnte ich dieses Feature nicht. Weiter >

Das MIST Board: Klassische Computer per FPGA neu implementiert
Vor einiger Zeit besorgte ich mir einen Raspberry Pi und experimentierte mit verschiedenen Emulatoren herum. Daraus wurde eine kleine Bastelei: Der Raspberry Pi wurde zusammen mit einem Tastatur-Interface (Keyrah V2 von Individual Computers) in ein C64 GehĂ€use eingebaut und der Emulator VICE sorgte fĂŒr die Nachbildung des C64. Die Vor- und Nachteile diese Lösung können hier nachgelesen werden.
Jetzt konnte ich ausprobieren, wie gut eine Re-Implementierung des C64 auf einem FPGA funktioniert. Es wird dabei der C64 nicht in Software nachgebildet, sondern die Funktion des gesamten Rechners wird auf einem FPGA neu implementiert. Es gibt verschiedene Projekte, die Rechner per FPGA nachbilden, wie z.B. C-One, Turbo Chameleon 64, FPGA-64, MEGA65, Commodore 64 on FPGA und ein paar weitere. Einige davon sind auf den C64 fixiert, andere erlauben es auch andere Rechner nachzubilden.
MIST Board Projekt
Ich habe mich fĂŒr das MIST Board entschieden, das vollstĂ€ndig aufgebaut bei der polnischen Firma Lotharek gekauft werden kann (siehe auch hier). Mit 199 EUR ist es zwar nicht ganz gĂŒnstig, bietet aber eine UnterstĂŒtzung fĂŒr mehrere Systeme, die ĂŒber sogenannte FPGA-Cores nachgebildet werden:
Computer: Acorn Archimedes (in Arbeit), Amiga (AGA in Beta-Status), Amstrad CPC, Apple II+, Atari ST, Atari 800, Commodore 64, Commodore VIC-20, MSX, ZX Spectrum, ZX81
Konsolen: Atari 2600, Atari 5200, Bally Astrocade, Chip8, Colecovision, Sega Master System, NES, PC Engine, VideoPac
Arcades: Galaxian, Moon Patrol, Pacman, Pengo, Space Invaders
Der MIST wird von Lotharek in einem kleinen MetallgehĂ€use geliefert, welches ĂŒber zahlreiche AnschlĂŒsse verfĂŒgt: Micro USB-Anschluss (fĂŒr die Stromversorgung und zum Flashen per USB-Kabel), VGA-Monitoranschluss, drei Signal-LEDs, drei Taster, 3,5 mm Stereo-Klinkenstecker (Audio-Out), Ein-/Ausschalter, SD-Karten Anschluss, zwei DB9-Stecker (fĂŒr Joysticks) und vier USB-AnschlĂŒsse (fĂŒr Tastatur, Maus, Joysticks und Gamepads).
Wer noch etwas basteln möchte, der kann sich das Platinenlayout von der Projektseite besorgen, die Platine selbst Ă€tzen und anschlieĂend bestĂŒcken. Diese Arbeit habe ich mir diesmal erspart. Weiter >

MEGA65 als Nachfolger des C64
Heute kĂŒndigte das Museum of Electronic Games & Art (MEGA) an, dass mit dem MEGA65 ein neu entworfener C65-Ă€hnlicher Computer erscheinen soll. Das gesamte Hardwaredesign und die zugehörige Software sollen unter der LGPL als Open-Source bzw. Open-Hardware veröffentlicht werden. Es soll möglich sein, den Rechner zu Hause selbst aufzubauen, alternativ soll spĂ€ter auch ein Bausatz verfĂŒgbar sein.
Der Rechner basiert auf einem FPGA Design, dessen Core vom MEGA-Mitglied Paul Gardner-Stephen programmiert wird und auf dem C65GS basiert. Aktuell ist der Core noch als „experimentell“ eingestuft, ein Kennwort zum Download kann aber schon jetzt ĂŒber die Projektseite gegen eine kleine Spende angefordert werden.
Der Rechner ist ein vollwertiger 8-Bit Computer, der ungefĂ€hr 50mal schneller wie ein klassischer C64 und trotzdem weiterhin voll kompatibel sein soll. Weitere Features umfassen die HD-Ausgabe per VGA, die UnterstĂŒtzung von SD-Karten, ein eingebautes Diskettenlaufwerk und einen erweiterten Arbeitsspeicher. Auch soll der Rechner ĂŒber USB-Buchsen verfĂŒgen und per Ethernet die Verbindung zur AuĂenwelt suchen. Die Vorabversionen des GehĂ€uses deuten auch auf zwei DB9-Joystickports hin.
Bild: mega65.org

6502 Assembler lernen mit Easy 6502
Der 6502 Mikroprozessor wurde in den 1980ern in vielen Heimcomputern und Konsolen, wie z.B. Apple II, Commodore 64, Atari 2600, NES und BBC Mikro, eingesetzt. Sogar Bender aus der Serie Futurama hatte einen 6502 Mikroprozessor als Gehirn.
Wer jetzt einmal in die Programmierung in 6502-Assembler reinschnuppern möchte, der kann dieses ohne groĂen Aufwand: Anstelle der Installation eines geeigneten Emulators, reicht ein normaler Webbrowser fĂŒr die ersten Experimente.
Nick Morgan hat eine Website online gestellt, auf der er nicht nur eine EinfĂŒhrung in 6502-Assembler gibt, sondern der Besucher auch Programme interaktiv ausprobieren kann.
Website: Easy 6502

Das 8Bit-Museum beim Trödeltrupp
Der Trödeltrupp ist eine RTL2 Doku-Soap, bei der die Moderatoren der Sendung Menschen dabei helfen ihre alten GegenstĂ€nde zu verkaufen. Heute war das 8Bit-Museum zu einem Drehtermin geladen, angeboten wurden u.a. einige Heimcomputer und Videospiele. Von den drei Moderatoren, SĂŒkrĂŒ Pehlivan, Mauro Corradino und Trödler Otto Schulte, war diesmal letzterer fĂŒr die VerkĂ€ufe anwesend.
Wie in jeder Folge machte sich der Trödelexperte bereits am Vortag ein Bild von dem GegenstĂ€nden und sortierte den gröbsten MĂŒll aus. Ăbrig blieb viel Elektronik der 1960er und 1970er Jahre, darunter alte Heimcomputer und Videospiele, Designmöbel und Synthesizer. Am spĂ€ten Abend ging der Verkauf los. Eine Gruppe von ca. einem Dutzend HĂ€ndlern und Sammlern hatte Gelegenheit die GegenstĂ€nde zu begutachten.
Zusammen mit dem 8Bit-Museum waren auch zwei Mitglieder des Vorstands des Atari Bit Byter User Clubs (ABBUC), Wolfgang Burger und Joost KĂŒp, vor Ort, die nach 8Bit-Atari Computern suchten. Leider gab es von Atari bis auf ein paar Konsolen nur noch einen einsamen Atari ST. Der vorab versprochene Atari 130XE war im Chaos nicht auffindbar. FĂŒndig wurden sie aber dennoch: Mehrere Pakete originalverpackter 3,5 Zoll Disketten helfen dabei das clubeigene Magazin wieder stilecht auf Diskette auszuliefern.
Das 8Bit-Museum hatte mehr GlĂŒck und konnte folgende GerĂ€te fĂŒr seine Sammlung finden:
Computer: Apple IIc (mit Monitor und StÀnder), Commodore Plus/4, Commodore VC20, Robotron KC85/2, Sinclair ZX Spectrum 16, 3x Sinclair ZX81, TI 99/4A (silber), Timex 1000
PONGs: Honeybell Video-Sports color, Mentor Sport TG20, Palladium tele-match, Philips Odyssey 200, Polybrain Video Computer Game Color, Sands C-2600 color, TV Sport TVG-2002, ultrasound tele-match, Unimex Mark VII, Universum Multispiel 4010 color
Videospiele: Atari 2600jr, 2x Atari 2600, Atari 7800, Atari XE GS, 2x Mattel Intellivision, 9x Nintendo Game & Watch, Philips G7000, System Fairchild Tele Match Processor, Tomy Caveman
Es gab also keine besondere SammlerstĂŒcke, fast nur Massenware, aber zumindest waren ca. 2 von 3 GerĂ€ten noch lauffĂ€hig, der Rest dient als Ersatzteillager fĂŒr andere defekte GerĂ€te. Der Zustand der GerĂ€te war sehr durchwachsen, von verdreckt (siehe Bildstrecke Apple IIc) bis hin zum originalverpackten ZX Spectrum war alles dabei. In der Sendung ist von der ganzen Aktion aber kaum etwas zu sehen, lediglich das HĂ€ndeschĂŒtteln wurde ausgestrahlt.
FĂŒr die GerĂ€te sollten zunĂ€chst 1000 EUR fĂ€llig werden. Viel zu viel, aber nach ein wenig feilschen lag der Preis bei etwas ĂŒber 300 EUR. Immer noch sehr hoch fĂŒr die angebotenen GerĂ€te, aber dafĂŒr gab es auch gleich mehrere auf einmal und SpaĂ hat es auch gemacht ;)
Link: Der Trödeltrupp
Webtipp: Ultima IV kostenlos zum Download
GOG.com, die sich auf klassische Computerspiele spezialisiert haben, bieten Ultima IV kostenlos zum Download fĂŒr Windows, Mac OS und Linux an.
1984 begann Origin mit der Arbeit an Ultima IV, dem ersten Spiel der Avatar-Trilogie, die sich drastisch von der ursprĂŒnglichen Ultima-Trilogie abgrenzte. Es war das erste „ethisch“ basierte CRPG (Computer Role Playing Game), das vom Spieler verlangte auf moralische Fragen zu antworten, die dann den Spiel-Charakter bestimmten. Bewohner der Welt konnten sich an Aktion erinnern und z.B. GeschĂ€fte verweigern, wenn der eigene Ruf getrĂŒbt wurde. Anstelle in der Welt einfach nur umherzustreifen und irgendwelche Kreaturen zu erschlagen, musste der Spieler die Tempel der acht Tugenden suchen und diese seinem eigenen Wesen hinzufĂŒgen.
Mehr zu Ultima IV und den ersten CRPG (Computer Role Playing Game) gibt es hier.