200 Disketten des Star Trek Erfinders Gene Roddenberry gerettet

Gene Roddenberry (Foto: dritter von rechts) ist jedem SciFi-Fan ein Begriff. Als Erfinder des Star-Trek Universums gehört er zu den ganz großen Namen in diesem Genre. Nun konnten über 200 5 ¼“-Disketten, die noch unter dem Betriebssystem CP/M erstellt wurden, des bereits am 24. Oktober 1991 verstorbenen Autoren und Produzenten ausgelesen und so ihr Inhalt vor dem digitalen Verfall gerettet.

Bereits am vergangenen Montag berichtete die auf Datenrettung spezialisierte Firma DriveSavers, dass es ihr gelungen sei über 200 5 ¼“-Disketten aus dem Nachlass des Star Trek Erfinders Gene Roddenberry auszulesen.

Die Rettung der Daten von den über 30 Jahre alten Datenträgern war aber alles andere als einfach. Drei Monate brauchte DriveSavers für das jetzt vorliegende Ergebnis, u.a. auch deshalb, weil sie eine Software erstellen mussten, mit der sie auf die Informationen der Disketten zuzugreifen konnten. Die Daten wurden in den 1980ern auf 5 ¼“-Disketten mit je 160 KByte pro Datenträger im damals populären Format CP/M, einem Diskettenformat ähnlich dem heute bekannteren MS-DOS, geschrieben. Handbücher für den Computer oder andere technische Dokumentation standen nicht mehr zur Verfügung, so dass die Techniker das verwendete Format auch erst einmal noch analysieren mussten, denn es gab zahlreiche zueinander inkompatible CP/M Diskettenformate.

Es stellt sich nun die Frage, was überhaupt auf den Disketten gespeichert ist? Mike Cobb, der technische Direktor von DriveSavers, bestätigt derzeit nur, dass zahlreiche Dokumente gefunden worden seien. Die Nachlassverwalter schweigen ebenfalls noch zu den Funden, es sollen aber Informationen darüber schon in absehbarer Zeit veröffentlicht werden. Aktuell gibt es Spekulationen über unbekannte Star Trek Folgen und nie verwirklichten Serienentwürfe.

Dieser Fund zeigt wieder einmal, wie wichtig digitale Archive sind, wie z.B. das Internet Archive oder die zahlreichen Seiten von Sammlern und Computerhistorikern, die historische Daten konservieren. Das Internet Archiv besitzt z.B. eine eigene Sektion, die sich mit ausgewählter historischer Software beschäftigt. Dort können über 30 Jahre alte Programme mit Hilfe eines Emulators ausprobiert werden, wie z.B. das 1979 erschienene Akalabeth, das eines der ersten Rollenspiele darstellt (mehr dazu in diesem Beitrag).

Foto: Gene Roddenberry (1976), NASA

32C3: Vector retrogaming

Vom 27. bis 30.12.2015 lädt der Chaos Computer Club zum 32. Chaos Communication Congress im Congress Center Hamburg ein. Auch in diesem Jahr gibt es wieder einige Vorträge, die sich mit Retro-Computing beschäftigen.

In dem Vortrag „Vector retrogaming“ zeigen Trammell Hudson und Adelle Lin wie ein Open-Source Vektor-Spielesystem mit MAME, einem Mikrocontroller und einem XY-Monitor oder Oszilloskop gebaut werden kann. Wer früher eine Vectrex sein eigen nennen konnte, wird diese Spiele lieben.

Video: Vector retrogaming, Chaos Computer Club

Weiterführende Links: Vector games 32c3, Vectrex, Tektronix 1720, v.st Boards

Bild: Chaos Computer Club 32c3

Amiga Emulator WinUAE 3.2.0 veröffentlicht

Der Amiga Emulator WinUAE ist jetzt in der Version 3.2.0 verfügbar. Es gibt wieder einige neue Features, wie eine 64-Bit JIT-Emulierung (Just-in-Time) der 680×0-Prozessoren und der PPC-Architektur. Weiterhin werden PCI- und Commodores PC/AT-Bridgeboards, sowie die RTG Zorro II unterstützt. Für Videoanwendungen wird nun auch Genlock unterstützt mit einigen zusätzlichen Features, wie Transparenzen und spezieller ECS-Features. Das Changelog listet noch weitere Hardware, die WinUAE nun emulieren kann.

WinUAE ist frei verfügbar (GPLv2) und kann auf der Website des Entwicklers heruntergeladen werden.

Ausschnitt aus dem Changelog

WinUAE 3.2.0 (11.11.2015)
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Major updates:

- 64-bit compatible 680x0 JIT.
- 64-bit compatible PPC emulation.
- PCI bridgeboards.
- Commodore PC/AT bridgeboards.
- A2410 RTG Zorro II board
- DCTV video port graphics adapter (Partially)
- Genlock "emulation", including transparency and ECS genlock features.
- Directory harddrive and hardfile KS 1.2 and older full autoboot support.

New emulated expansion hardware:

Accelerator boards:
- DKB Wildfire

HD controllers:
- 3-State Apollo 500/2000
- A2090 previously missing ST-506 support
- Elaborate Bytes A.L.F.
- Kupke Golem Fast SCSI/IDE
- Mainhattan Data Paradox SCSI
- Multi Evolution 500/2000
- OMTI-Adapter
- Spirit Technology HDA-506
- Tecmar T-Card/T-Disk
- Vortex System 2000
- Xebec 9720H

Commodore x86 bridgeboards:
- A1060 (A1000 Sidecar)
- A2088
- A2088T
- A2286
- A2386SX

x86 bridgeboard expansion devices:
- AT IDE HD controller (A2286 and A2386SX)
- XTIDE Universal BIOS compatible IDE HD controller.
- ISA VGA display card (Cirrus Logic GD542x based)

PCI bridgeboards:
- G-REX
- Mediator 1200/4000
- Prometheus

PCI bridgeboard compatible PCI cards:
- FM801 sound card
- ES1370 (SB128) sound card
- RTL8029 network card

Notes:

- SSE2 capable CPU is now required.

Other Updates:

- CD and sound card emulation audio output quality improved.
- 68020/030 prefetch emulation improved.
- High DPI display support improved.
- AGA subpixel scrolling emulated.
- Support shortcut paths (.lnk) in command line.
- More undocumented chipset features supported.
- Right control = right Windows key option.
- Memory accesses only -cycle-exact mode.
- UAE devices (uaeserial etc) are compatible with KS 1.2 and older.
- Improved compatibility with very old A500 config files.

Bug fixes:

- WinPCap network mode didn't detect any devices.
- 68030 data cache emulation fixes.
- Custom to/from RTG mode switch didn't check for filter changes.
- JIT on/off on the fly change (outside of GUI) was unreliable.
- Keyboard layout changed (B/C only) during device re-enumeration.
- D3D9 non-shader mode forgot scanline texture when switching modes.
- Audio wave recording created huge broken wave files.
- It was not possible to select HDF PCMCIA SRAM and IDE options.
- Flash ROM and RTC file dialogs didn't allow creation of new files.

Bild:

NASA sucht Programmierer für die Voyager Sonden

Gestern meldete das Wissenschaftsmagazin Popular Mechanics, dass das Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA einen Programmierer für die 1977 gestarteten Sonden Voyager-1 und Voyager-2 sucht. Larry Zottarelli, einer der ursprünglichen Programmierer der Sonden, geht jetzt in Rente. Zwar gibt es immer noch einige Personen, die sich mit den Projekt beschäftigen, aber die Aufgabe, die nun interstellaren Sonden am Leben zu erhalten, soll in Zukunft jemand neues übernehmen.

Der gesuchte Programmierer muss aus heutiger Sicht über besondere Kenntnisse verfügen: Assembler und Fortran, denn die Sonden werden von speziellen, extra für diesen Zweck entwickelten General-Electric-Prozessoren gesteuert. Auch verfügen die Sonden über gerade einmal 64 KByte Speicher, was zur damaligen Zeit sehr viel war. Aufgrund der großen Entfernung ist das Funksignal mittlerweile über 17 Stunden zu den Sonden unterwegs, was ein Update entsprechend lange dauern lässt. Das letzte Update von Voyager-1 wurde übrigens zuletzt 1990 durchgeführt als ihre interstellare Mission begann. Diese komplett überarbeitete Software erlaubte es Voyager-1 quasi autonom zu arbeiten, auch dann, wenn die Kommunikation mit der Erde einmal verloren gehen sollte.

Insgesamt soll der neue Programmierer 6-12 Monate eingearbeitet werden, dann ist Larry Zottarelli im Ruhestand. Auch wenn Suzanne Dodd, Programm-Manager für das Voyager-Projekt, wenig Hoffnung hat einen jungen Programmierer zu finden, so hofft sie doch einen Programmierer, vielleicht Anfang 50 und damit etwas jünger als die jetzigen Rentner, zu finden, der das Programm noch weit in die 2020er-Jahre weiter führen kann.

Bild: Courtesy NASA/JPL-Caltech

Filmtipp: Steve Jobs

Universal Pictures International Germany hat den 12. November 2015 als offiziellen deutschen Kinostarttermin von „Steve Jobs“ bekannt gegeben. Der Film, bei dem Danny Boyle Regie führte, basiert auf der offiziellen Buchbiografie von Walter Isaacson.

Video: Steve Jobs – Official Trailer (HD), Universal Pictures, YouTube

Steve Jobs wird von Michael Fassbender gespielt. Steve Wozniak wird von Seth Rogen dargestellt. Ebenfalls mit dabei sind Kate Winslet als Macintosh-Marketingchefin Joanna Hoffman und Jeff Daniels als John Sculley.

Der Film beschreibt das Leben von Steve Jobs angefangen mit der Entwicklung des Apple I bis hin zum iPhone/iPad. Steve Wozniak gab in einem Interview schon bekannt, dass er sich in einigen Szenen nicht wiedererkenne, da er bestimmte Äußerungen nie gesagt habe und so auch nicht spreche, aber er hätte den Trailer mit seiner Porträtierung von Steve Jobs trotzdem genossen.

Bild: Universal Pictures

Buchtipp: CoCo – The Colorful History of Tandy’s Underdog Computer

Das Buch CoCo: The Colorful History of Tandy’s Underdog Computer von Boisy G. Pitre startet mit der Gründung der Hinckley-Tandy Leather Company in Fort Worth, Texas, und beschreibt zunächst dessen Wandel in ein Technologieunternehmen. Der eigentliche Schwerpunkt liegt aber auf dem Color Computer (CoCo) und dessen Entstehungsgeschichte.

Das Buch enthält einige interessante Hintergrundgeschichten über die Personen, die hinter diesem Computer standen, und wie dieser schließlich in die RadioShack Läden gelangte. Für ehemalige Besitzer eines CoCo ist das Buch ein Muss, aber ich kann es grundsätzlich allen Fans von Heimcomputern empfehlen.

Mehr über Tandy und den Color Computer gibt es in diesem Beitrag.

Bild: Boisy G. Pitre

Apple IIgs System 6.0.2 veröffentlicht

Am vergangenen Wochenende erschien nach 22 Jahren ein lang erwartetes Update für den Apple IIgs. Das Apple IIgs System 6.0.2 wurde aber nicht von Apple selbst entwickelt, sondern von dem amerikanischen Apple-Club Apple Pugetsound Program Library Exchange (A.P.P.L.E.), und behebt gleich mehrere Fehler (Auszug von der A.P.P.L.E. Website):

  • Finder (see also Finder Help)
    The list is FSTs now includes the RDOS 3.3 name.
    You can navigate through the folders hierarchy with ‘Command-Up Arrow’.
  • Drivers
    The Ethertalk driver is now included. This is the driver for the unreleased Ethernet for Appletalk card.
  • File System Translators (FSTs)
    The HFS.FST bug is removed. Your HFS disks are now safe!
    Some bugs from the PASCAL.FST were removed.
    The DOS33.FST has been corrected.
  • Tools
    The Animation tool (tool037) is now included. It allows fast animation on the Apple IIgs.
    The TextEdit bug when more than 1024 styles were used is fixed.
    The Font Manager bug is now squashed.
    Some bugs in the Window Manager were removed.
    QuickerGraph that accelerates some drawing routines is now included. This program is unfinished and your system may become unstable if you install it.

Der Club bietet das System als 2mg- und PO-Diskettenimage zum Download an. In einem Monat soll schon das System 6.0.3 erscheinen, welches noch einige Fehler im Update selbst beheben soll.

Bild: A.P.P.L.E.

Güstiges USB-Gamepad für RetroPie/RetroArch

Wer RetroPie/RetroArch oder einen anderen Emulator einsetzt, steht früher oder später vor dem Problem, dass mit einer PC-Tastatur kein richtiges Retrofeeling aufkommen will. Nach mehreren Fehlversuchen mit günstigen Gamepads, entdeckte ich das USB-Gamepad von Buffalo, das auf Amazon für teilweise unter 12 EUR zu bekommen ist. Der solide verarbeitete Controller entspricht optisch einem originalem SNES-Controller. Das Steuerkreuz spricht sehr gut an und ermöglicht ein genaues Steuern und auch alle Knöpfe reagieren exakt. Für Retro-Spieler eine klare Empfehlung!