Das MIST Board: Klassische Computer per FPGA neu implementiert (Teil 4)
Seit meinem letzten Beitrag über das MIST Projekt sind nun drei Monate vergangen. Das ist Grund genug, um einmal nachzusehen, was sich in dem Projekt getan hat.
Zunächst einmal gibt es eine aktualisierte Firmware firmware_150715_r1207, mit der man das MIST Board updaten sollte. Die neue Firmware ist dringend notwendig für den ebenfalls aktualisierten C64 Core fpga64_c1541_150722_r1216. Die „1541“ im Dateinamen bedeutet nicht, dass eine 1541 am MIST betrieben werden kann, sondern dass der Core endlich in der Lage ist D64 Images zu laden. Hierzu wird das Image im MIST Menü ausgewählt und anschießend kann man mit den üblichen Kommandos auf die Diskette zugreifen. Im Core wurden auch einige Video-Timings angepasst. War es vor drei Monaten noch schwierig ein stabiles Bild angezeigt zu bekommen, klappt das jetzt auf Anhieb.
Weiterhin gibt es Core Updates für den Amstrad CPC, Atari ST und Atari 800:
- amstrad_150729_r003.10
- core_150708_r1202
- atari800_core20150517
Hier gibt es aber keine größeren Neuerungen. Beim Amstrad Core kann nun zwischen Schneider oder Amstrad gewählt werden, beim Atari ST wurden die Audio- und Video-Implementierungen verbessert und beim Atari 800 Core wurde der VGA Modus verbessert.
Die ersten drei Teile sind hier zu finden: Teil 1, Teil 2, Teil 3
Buchtipp: CoCo – The Colorful History of Tandy’s Underdog Computer
Das Buch CoCo: The Colorful History of Tandy’s Underdog Computer von Boisy G. Pitre startet mit der Gründung der Hinckley-Tandy Leather Company in Fort Worth, Texas, und beschreibt zunächst dessen Wandel in ein Technologieunternehmen. Der eigentliche Schwerpunkt liegt aber auf dem Color Computer (CoCo) und dessen Entstehungsgeschichte.
Das Buch enthält einige interessante Hintergrundgeschichten über die Personen, die hinter diesem Computer standen, und wie dieser schließlich in die RadioShack Läden gelangte. Für ehemalige Besitzer eines CoCo ist das Buch ein Muss, aber ich kann es grundsätzlich allen Fans von Heimcomputern empfehlen.
Mehr über Tandy und den Color Computer gibt es in diesem Beitrag.
Bild: Boisy G. Pitre
Apple IIgs System 6.0.2 veröffentlicht
Am vergangenen Wochenende erschien nach 22 Jahren ein lang erwartetes Update für den Apple IIgs. Das Apple IIgs System 6.0.2 wurde aber nicht von Apple selbst entwickelt, sondern von dem amerikanischen Apple-Club Apple Pugetsound Program Library Exchange (A.P.P.L.E.), und behebt gleich mehrere Fehler (Auszug von der A.P.P.L.E. Website):
- Finder (see also Finder Help)
The list is FSTs now includes the RDOS 3.3 name.
You can navigate through the folders hierarchy with ‘Command-Up Arrow’.- Drivers
The Ethertalk driver is now included. This is the driver for the unreleased Ethernet for Appletalk card.- File System Translators (FSTs)
The HFS.FST bug is removed. Your HFS disks are now safe!
Some bugs from the PASCAL.FST were removed.
The DOS33.FST has been corrected.- Tools
The Animation tool (tool037) is now included. It allows fast animation on the Apple IIgs.
The TextEdit bug when more than 1024 styles were used is fixed.
The Font Manager bug is now squashed.
Some bugs in the Window Manager were removed.
QuickerGraph that accelerates some drawing routines is now included. This program is unfinished and your system may become unstable if you install it.
Der Club bietet das System als 2mg- und PO-Diskettenimage zum Download an. In einem Monat soll schon das System 6.0.3 erscheinen, welches noch einige Fehler im Update selbst beheben soll.
Bild: A.P.P.L.E.
Güstiges USB-Gamepad für RetroPie/RetroArch
Wer RetroPie/RetroArch oder einen anderen Emulator einsetzt, steht früher oder später vor dem Problem, dass mit einer PC-Tastatur kein richtiges Retrofeeling aufkommen will. Nach mehreren Fehlversuchen mit günstigen Gamepads, entdeckte ich das USB-Gamepad von Buffalo, das auf Amazon für teilweise unter 12 EUR zu bekommen ist. Der solide verarbeitete Controller entspricht optisch einem originalem SNES-Controller. Das Steuerkreuz spricht sehr gut an und ermöglicht ein genaues Steuern und auch alle Knöpfe reagieren exakt. Für Retro-Spieler eine klare Empfehlung!
Nintendo-Chef Satoru Iwata ist tot
Nintendos Chef, Satoru Iwata, verstarb am Samstag im Alter von 55 Jahren an Krebs. Der Konzernchef war vor einem Jahr an einem Tumor operiert worden.
Iwata war dreizehn Jahre lang Präsident von Nintendo und war der erste Präsident, der nicht zur Nintendo-Gründerfamilie Yamauchi gehörte. In dieser Zeit wurden das Nintendo DS und die Wii-Konsole veröffentlicht, wobei letztere zu seinem größten Erfolg wurde. Die Wii-Kosolen verkauften sich sogar besser als die technisch überlegenen Playstation und Xbox 360. Allerdings waren die Unternehmenszahlen zuletzt nicht mehr positiv. Sony und Microsoft, Nintendos ärgste Konkurrenten, hatten das Unternehmen überholt. Erst Ende Mai konnte Nintendo bekannt geben, dass sie nach über drei Jahren wieder einen Gewinn von 310 Millionen Euro eingefahren haben. Im Jahr zuvor stand noch ein Verlust von über 150 Millionen Euro in den Büchern.
Nintendo wird jetzt gemeinsam von den beiden anderen Direktoren, Shigeru Miyamoto und Genyo Takeda, geleitet.
Mehr über Nintendo und dessen Gründung gibt es in diesem Beitrag. Wer mehr über Nintendos wichtigste Figur, Mario, erfahren möchte, der sollte diesen Beitrag lesen.
Bild: Flickr, CC-BY-2.0, Official GDC 2011
Kickstarter: Neues Retro-Buchprojekt über Commodore
Es gibt wieder ein erwähnenswertes Retro-Buchprojekt auf Kickstarter: „Commodore: The Amiga years“ von Brian Bagnall. Wie der Titel schon verrät, geht es diesmal schwerpunktmäßig um die Geschichte der Firma Commodore während der Zeit des Amiga. Genau genommen wird der Zeitraum von 1982 bis 1994 beleuchtet und somit ist das Buch die direkt Fortsetzung des bereits 2010 erschienen Buchs „Commodore: A Company on the Edge“ vom selben Autor, welches mit seiner Erzählung im Jahr 1984 endete. Das Hardcover-Buch soll in ungefähr einem halben Jahr erscheinen und 500-600 Seiten erscheinen.
Wer Interesse an dem Buch hat, der kann sich auf Kickstarter in den nächsten 29 Tagen noch dafür registrieren. Eine digitale Ausgabe ist für 22 US$ erhältlich, eine gedruckte zusammen mit der digitalen Ausgabe für 40 US$. Das Startkapital von 15.000 US$ wurde übrigens bereits am ersten Tag erreicht.
Bild: The Amiga years, Brian Bagnall, Kickstarter
C64 Emulatoren für PC und Android
In diesem Beitrag hatte ich vor einiger Zeit eine Übersicht über Emulatoren für verschiedene Systeme unter Android gegeben.
Hier nun eine Übersicht über Emulatoren, die speziell den C64 emulieren und unter Microsoft Windows oder Android laufen. Zusätzlich sind noch zwei Außenseiter für den Apple Macintosh und die Sony Playstation aufgeführt.
Microsoft Windows
- CCS64 (Shareware, 30 US$)
- Emu64 & Emu64 Little
- Frodo (plattformunabhängig)
- Hoxs64
- Micro64
- VICE (plattformunabhängig)
Android
- Mobile C64 (Full) (0,99 €)
- VICE
- C64.emu (3,49 €)
- AnVICEx64 (2,49 €)
- Frodo C64
- RetroArch Android (verschiedene Systeme)
- MESS (verschiedene Systeme)
Sony Playstation
Apple Macintosh
Wenn kein Preis genannt wird, so ist der Emulator kostenlos verfügbar. Sollte ein C64-Emulator fehlen, bitte dieses kommentieren. Ich nehme ihn dann in die Liste auf.
Multidevice Adapter für Gamepads und Joysticks
Auf Kickstarter läuft noch bis zum 16. Juni eine Kampagne, die für den einen oder anderen Retro-Gamer interessant sein dürfte.
Mit dem KADE miniConsole+ Adapter soll es möglich sein, die verschiedensten Eingabegeräte (Joysticks, Gamepads, Controller) an vielen Konsolen und Computern (z.B. Windows PC, Apple Macintosh, Sony Playstation, Nintendo Konsolen, Sinclair ZX Spectrum uvm.) zu betreiben. So kann z.B. ein NES Gamepad an einer Sony Playstation verwendet werden.
Günstig ist der Spaß jedoch nicht: Knapp 90 EUR soll das Gerät mit fünf Adaptern für Eingabegeräte kosten.
Bilder: KADE, Kickstarter