AliExpress: Fake MC6808 aus China

Inzwischen habe ich eine schöne Fake-IC Sammlung aus China. Nachdem zwei der gelieferten fünf MC6808 CPUs nicht liefen, habe ich mir diese einmal genauer angesehen. Auf dem Bild rechts ist eine der CPUs zu sehen.

Das Titelbild zeigt den Die der gefälschten CPU. Wie bei den meisten ICs ist der Typ auf dem Die verewigt und zeigt, dass es sich um eine Hitachi HD46802 handelt.

Knapp vorbei ist auch vorbei. Die Hitachi HD46802 ist eine 6802 CPU, die zwar Pin- und Befehlskompatibel mit der 6808 CPU ist, sie besitzt aber zusätzlich internen RAM (128×8 Bit), was man auf dem Die schön sehen kann.

Das folgende Video zeigt ab 1:45, wie diese ICs in China „Refurbish“ werden.

Video: Electronic Components Refurbishing Process, aaactl, YouTube

Gefühlt sind 99% der Texas Instruments, Motorola und AMD ICs auf Aliexpress Fälschungen, d.h. umgelabelte ICs anderer Hersteller. Mit etwas Glück erhält man dabei noch recht gute ICs von anderen Herstellern.

Wer ähnliche Erfahrungen mit Fake-ICs gemacht hat, darf gerne dazu kommentieren.

RCT als „in-circuit“ Tester

In der Facebook-Gruppe „New Zealand Vintage Computing“ zeigte Darren Jones in einem Posting, wie er den RCT für „in-circuit“ Tests an einem Capcom CPS1 Arcade PCB einsetzt.

Damit nicht das gesamte Board vom RCT mit Spannung versorgt wird, hebt er den Vcc Pin des zu testenden ICs etwas an. Nach seinen Erfahrung funktioniert dieses z.B. bei Buffern recht zuverlässig.

Bild: Darren Jones

Happy Birthday: Der Retro Chip Tester feiert seinen zweiten Geburtstag

Zwei Jahre ist es nun her, dass der Retro Chip Tester (RCT) das Licht der Welt entdeckte

Mit ihm ist es möglich zahlreiche Speicher und Logik-ICs zu testen, die von heutigen IC Testern nicht mehr unterstützt werden. Selbst ICs mit „exotischen“ Spannungsversorgungen können getestet oder ausgelesen werden (ggf. durch Einsatz eines kleinen Adapters).

Video: Fast Intro Clip: Retro Chip Tester Pro, 8Bit-Museum.de, YouTube

Die Firmware in der Version v.23 enthält aktuell Tests für über 120 SRAM- und über 50 DRAM-Typen, über 18 FIFO RAMs und über 110 (E)(P)ROMs, womit derzeit ca. 3000 verschiedene Speicher-ICs getestet oder ausgelesen werden können. Dazu kommen über 1200 unterschiedliche Logik-ICs (TTL, CMOS), die getestet werden können. Zur Identifizierung von ROMs enthält der Tester einer Datenbank von knapp 400.000 ICs, die über eine SD-Karte erweitert werden kann.

Happy Birthday RCT!

Mehr Informationen zum RCT gibt es auf der entsprechenden Projektseite.

RCT liest Atari Cartridge ROMs

Atari VCS/2600 Cartridge ROMs kann der RCT schon länger mit dem VCS/2600 Adapter auslesen (2, 4, 8 und 16 kByte). Was bisher fehlte, war eine Möglichkeit auch „lose“ ROMs auslesen zu können.

Der in vielen Cartridges verbaute 8 kByte Speicher sieht zwar wie ein gewöhnliches 2364 ROM aus, er ist es aber nicht. Im Cartridge liegt „A12“ fest auf Vcc, d.h. mit den verbleibenden Adressleitungen A0-A11 kann theoretisch nur 4 kByte adressiert werden.

Die 8 kByte können nur mit einem Trick adressiert werden: durch Bank-Switching und zwar direkt auf dem Chip integriert.

Ab der kommenden Firmware wird der RCT damit auch diese speziellen Bausteine auslesen können.

Mehr über den RCT gibt es auf diesen Seiten.

RCT: Testen von Multivibratoren 74121, 74122, 74123 und weitere

Nachdem ich vor ein paar Monaten über die Pseudo-Tests in einigen Testern geschrieben hatte und deshalb auch bisher keine Tests für Multivibratoren implementiert hatte, darf ich heute bekannt geben, dass der RCT ab der kommenden Firmware v.22 auch diese ICs testen können wird.

Es wird die exakte Impulsdauer gemessen werden. Als Ergebnis wird voraussichtlich kein „pass“ oder „fail“ ausgegeben, sondern die Dauer des gemessen Impuls. Ein optionaler Adapter wird es ermöglichen verschiedene Zeitkonstanten einzustellen.

Unterstützt werden bisher folgende ICs: 74121, 74122, 74123, 74130, 74221, 74422, 74423 und 8T22, 4098, 4528, 4538.

Mehr über den RCT gibt es auf diesen Seiten.

Tipp: RCT testet MK4332

Der Retro Chip Tester Pro testet auch die im Apple III verwendeten MK4332. Dieser Chip vereinigt zwei 16k x 1 DRAMs in einem. Ganz so versteckt ist das Innenleben nicht, sehr gut sind die beiden auf den Keramikträger gelöteten Chips zu erkennen. Ken Shirriff hat sich den Chip einmal genauer angesehen. Einen ausführlichen Artikel dazu gibt es in seinem Blog.

Wer mehr über den Chip Tester erfahren möchte, findet alle Informationen auf diesen Seiten.

AliExpress: Fake TMS2532 aus China

Und wieder einmal wurden Fake-ICs aus China geliefert.Diesmal waren es 2732A EPROMs, die als TMS2532A verkauft wurden.

Das Titelbild zeigt links ein gefälschtes TMS2532A, rechts daneben ist ein 2732A abgebildet (welches zwar auch nicht Original ist, aber immerhin – wie beschriftet – ein 2732A).

Die Fälschung ist aber sehr schlecht, denn folgende Merkmale sind direkt auffällig:

  • echte 2532 haben ein erhöhtes Keramikgehäuse in der Mitte,
  • die Lasergravur deutet schon auf eine typische China-Fälschung hin,
  • das Die ist viel zu klein für ein echtes 2532A.

Unter dem Mikroskop sieht man dann deutlich, dass es kein TMS2532 ist. Das obere Bild zeigt die Fälschung, das untere Bild das Original.

 

Das folgende Video zeigt ab 1:45, wie diese ICs in China „Refurbish“ werden.

Video: Electronic Components Refurbishing Process, aaactl, YouTube

Gefühlt sind 99% der TMSxxxx auf Aliexpress Fälschungen, d.h. umgelabelte ICs anderer Hersteller. Mit etwas Glück erhält man dabei noch recht gute ICs von anderen Herstellern.

Wer ähnliche Erfahrungen mit Fake-ICs gemacht hat, darf gerne dazu kommentieren.