Im Jahr 1950 wurde das Gilbert U-238 Atomic Energy Lab von der A.C. Gilbert Company auf den Markt gebracht. Wie bei den bekannten Physik und Chemie ExperimentierkÀsten sollten Kinder mit diesem nukleare und chemische Reaktionen mit radioaktivem Material erzeugen und beobachten.
Der Bausatz wurde von Alfred Carlton Gilbert entworfen. Gilbert vertrat die Meinung, dass Spielzeug die Grundlage fĂŒr die Bildung eines „soliden amerikanischen Charakters“ sei und viele seiner Spielzeuge hĂ€tten eine erzieherische Bedeutung. Das Atomic Energy Lab war eines von mehreren ExperimentierkĂ€sten fĂŒr chemische Reaktionen, die mit ihren Experimenten Kinder fĂŒr eine Karriere in Naturwissenschaften und Technik begeistern wollten.
In seiner Autobiografie „The Man Who Lives in Paradiseâ schrieb Gilbert 1954, dass das Atomenergielabor „das spektakulĂ€rste ihrer neuen Lernspielzeuge“ sei und das Labor das öffentliche VerstĂ€ndnis der Atomenergie fördern und die konstruktiven Aspekte hervorheben wĂŒrde.
In der Werbung wurde anfangs behauptet, dass keines der Materialien gefÀhrlich sei. Es wurde sogar zugesichert, dass alle im Atomic Energy Lab enthaltenen radioaktiven Materialien von den Oak-Ridge Laboratories, einem Teil der Atomic Energy Commission, als völlig sicher zertifiziert wurden.
Eines der Experimente war beispielsweise „Verstecken“ mit der Gammastrahlenquelle zu spielen. Mit Hilfe des GeigerzĂ€hler sollte eine im Raum versteckte radioaktive Probe gefunden werden.
Der Experimentierkasten wurde fĂŒr 49,50 US-Dollar verkauft und enthielt:
- vier GlasgefĂ€Ăe mit natĂŒrlichen uranhaltigen (U-238) Erzproben (Autunit, Torbernit, Uraninit und Carnotit),
- einen Beta-Alpha-Strahlenquelle (Pb-210),
- einen reinen Beta-Strahler (vermutlich Ru-106),
- einen Gamma-Strahler (Zn-65),
- einen batteriebetriebenen Geiger-MĂŒller-ZĂ€hler,
- ein Spinthariskop (ein GerÀt zur Sichtbarmachung von ionisierender Strahlung mittels der Szintillationsmethode),
- eine Wilson-Nebelkammer mit eigenem kurzlebigem Alphastrahler (Po-210),
- ein Elektroskop (ein GerÀt zum Nachweis elektrischer Ladungen und Spannungen),
sowie eine ausfĂŒhrliche 60-seitige Anleitung dazu und einen Bestellschein zum Nachbestellen frischen radioaktivem Materials.
WeiterfĂŒhrende Quellen: Deutsches Museum
Bild: Atomic Energy Laboratory, User „Tiia Monto“, Public Domain
Quelle: Wikipedia contributors. „Gilbert U-238 Atomic Energy Laboratory.“ Wikipedia, The Free Encyclopedia. Wikipedia, The Free Encyclopedia, 18 Dec. 2023