Colossus war der weltweit erste elektronische Digitalrechner, der durch Neuverkabelung teilweise programmierbar war . Die Colossus Computer wurden während des 2. Weltkriegs entwickelt, um bei der Kryptoanalyse der Lorenz-Chiffre zu helfen. Durch die Dekodierung kamen die Alliierten in den Besitz von wertvollen militärischen Geheimnisse, die zwischen dem deutschen Oberkommando und ihrer Armee europaweit ausgetauscht wurden.
Der Entwurf der Maschine stammte von Max Newman, einem in Bletchley-Park beschäftigten Mathematiker, und baute auf den Ideen zu einer universellen Maschine von Alan Turing auf. Gebaut wurde die Maschine von Tommy Flowers im Forschungszentrum der britischen Post in Dollis Hill.
Der Computer bestand zunächst aus 1.500 Elektronenröhren (Vakuumröhren), die später auf 2.500 erhöht wurden. Mit einer Leistungsaufnahme von 4,5 kW konnte Colossus 5.000 Zeichen (mit je 5 Bit) pro Sekunde verarbeiten. Der Speicher bestand aus 5 Zeichen mit je 5 Bit in Schieberegistern. Die Zeichen wurden photoelektrisch von einem Lochstreifen gelesen. Der Takt lag bei 200 µs. Innerhalb eines Taktes konnten ca. 100 Boolean-Operationen auf jeder der fünf Lochreihen und anschließend auf einer Zeichenmatrix parallel durchgeführt werden. Die Treffer wurden dann gezählt.
Der Prototyp, Colossus Mark 1, wurde im Dezember 1943 vorgestellt und war schließlich voll einsatzfähig am 5. Februar 1944. Ein verbesserter Colossus Mark 2 arbeitete am 1. Juni 1944 gerade rechtzeitig für die Landung in der Normandie. Es wurden zwischen 1943 und 1946 insgesamt zehn Geräte gebaut.
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