Vor 40 Jahren: Der Dragon 32 kommt auf den Markt

Im Sommer 1982 betrat ein kleiner englischer Spielzeughersteller mit Namen Mettoy den Heimcomputermarkt. Zu diesem Zeitpunkt beherrschte Sinclair den englischen Heimcomputermarkt und es war zweifelhaft, ob der Neuling auf diesem überhaupt bestehen kann. Mettoy gründete das Tochterunternehmen Dragon Data, das schließlich im August 1982 den Dragon 32 veröffentlichte.

Der Dragon 32 war sehr leistungsfähig, denn anstelle eines Z80 oder 6502 wurde der leistungsfähigere Motorola 6809 Mikroprozessor verwendet. Dadurch konnten auch zwei weitere Chips verwendet werden, der Motorola 6883 Synchronous Address Multiplexer (SAM) Memory Controller und der Motorola 6847 Video Controller. Für Ein-/Ausgabeoperationen wurden zudem zwei Motorola 6821 Peripheral Interface Adaptor (PIA) eingesetzt.

Zwar hatten bisher nur wenige Programmierer mit der 6809 gearbeitet, sind doch die bekannten Systeme wie Apple und PET mit dem 6502 und die von Tandy und Sinclair mit dem Z80 ausgestattet, aber Tandy hatte zwei Jahre zuvor bereits in den USA einen Rechner unter dem Namen TRS-80 Color Computer (CoCo) mit 6809 Prozessor und Motorola Chipsatz für Video und Ein-/Ausgabesteuerung herausgebracht. Mettoys verfügte über gute Kontakte bei Motorola in Strathclyde (Schottland) und mit deren Hilfe entwickelten sie den Computer, der denselben Chipsatz benutzte, wie der CoCo von Tandy. Das Copyright dieses Rechners war recht fragwürdig, da er auch das gleiche Tastaturlayout, Cartridge- und Joysticks-Ports und sogar Speicheraufteilung verwendete.

Damit Dragon keine Schwierigkeiten mit Tandy bekam, änderten die Ingenieure das Design etwas ab. Anstelle des seriellen Ports, wurde ein Parallelport verwendet, der auch eine einfachere Elektronik verwendete; es wurde einfach der Motorola 6821 PIA, der auch für die Tastatur verwendet wurde, mitbenutzt. Die wichtigste Änderung wurde aber am BASIC vorgenommen, es wurde vollständig überarbeitet und der Standard-BASIC und Extended-BASIC Code wurde neu kompiliert und bildete nun eine Einheit. Es gab leider auch Schwächen: So konnte das Microsoft BASIC keine Kleinbuchstaben darstellen, diese erschienen in inverser Großschrift (im Ausdruck dann aber wieder korrekt in Groß-/Kleinschrift).

Mehr über Dragon Data und den Dragon 32 gibt es in diesem Beitrag.

Vor 40 Jahren: Der Epson HX-20 kommt auf den Markt

Der Epson HX-20 (auch unter der Bezeichnung HC-20 bekannt) war der erste Laptop und wurde von Yukio Yokozawa 1980 entwickelt, wofür er ein Patent erhielt. Yokozawa arbeitete zu dieser Zeit für Suwa Seikosha, einem Ableger des japanischen Unternehmens Seiko (heute Seiko Epson). Bereits 1981 wurde der Laptop als HC-20 in Japan und von Epson als HX-20 in den USA auf der COMDEX Computer Show in Las Vegas angekündigt. Er kam aber erst im Juli 1982 auf den Markt.

Der Rechner hatte ungefähr die Größe einer A4-Seite und wog knapp 1,6 kg. Damit war er nicht nur das erste Notebook, sondern auch der erste wirklich tragbare Computer. Die BusinessWeek bezeichnete den HX-20 als „fourth revolution in personal computing“.

Der Rechner verfügte über eine vollwertige Tastatur, aufladbare NiCd-Akkus, die einen Betrieb von knapp 50 Stunden ermöglichten, ein 120 x 32 Pixel LCD Display (4 Zeilen mit je 20 Zeichen), einen eingebauten Matrixdrucker und einen eingebauten Mikrokassettenrekorder.

Intern arbeiteten zwei Hitachi 6301 CPUs mit 614 kHz (im wesentlichen aufgebohrte Motorola 6801 CPUs). Zur Verfügung standen 16 kByte RAM, die auf 32 kByte erweitert werden konnten. Als Schnittstellen standen zwei RS-232 Ports, einmal mit 4800 bit/s für Modem oder Drucker und einmal mit 38400 bit/s für ein externes Diskettenlaufwerk oder ein weiteres Display, zur Verfügung. Weiterhin gab es noch den Akustikkoppler CX-20 mit 300 bps, das externe Diskettenlaufwerk TF-20, das Sprachsynthesegerät „RealVoice“ und ein Videodisplay mit 40 x 24 Zeichen.

Als Firmware wurde ein proprietäres Betriebssystem eingesetzt, welches aus dem Epson BASIC und einem Monitor-Programm bestand.

 

40 Jahre Timex Sinclair 1000

Der Timex Sinclair 1000 wurde in den USA im Juli 1982 vorgestellt und war dort der erste Heimcomputer, der für unter 100 US-Dollar zu kaufen war. Es handelte sich um einen Klon des in Großbritannien sehr erfolgreichen ZX 81. Zwar wurden alleine in den ersten sechs Monaten über eine halbe Million Geräte von dem TS 1000 verkauft, verglichen mit den Verkaufszahlen des ZX 81 hatte der TS 1000 aber nur einen sehr mäßigen Erfolg.

Mehr über Sinclair und den TS 1000 gibt es in diesem Beitrag.

40 Jahre Sinclair ZX Spectrum

Der ZX Spectrum erscheint am 23.4.1982 in zwei Varianten: 16KByte RAM für £125 und 48KByte RAM für £175. Für £60 kann man den kleineren Speccy auch aufrüsten. Das ist zwar erheblich mehr, als man für einen ZX81 bezahlte, aber immer noch um einiges günstiger als der direkte Konkurrent BBC Micro Model B für £399. In den darauf folgenden Jahren wird die Hardware mehrfach überarbeitet. Die Issue 1 Platine hat sogar noch einen Fehler in der ULA, der mit einem zusätzlichen Chip behoben werden muss. Die Issue 3 Platine, welche gegen Ende 1983 produziert wird, reduziert die Stromaufnahme gegenüber der beiden älteren Platinenversionen Issue 1 und Issue 2, die noch mit Hitzeproblemen zu kämpfen hatten.

ZX Spectrum Werbespot

Mehr über den ZX Spectrum und die Firma Sinclair gibt es in diesem Beitrag.

 

Bild: Bill Bertram, CC BY-SA 2.5, Wikimedia

Vor 45 Jahren: Der Apple II kommt auf den Markt

Im April 1977 begann die Vermarktung des Apple II. Der Apple II ist der direkte Nachfolger des Apple I und wurde wie dieser von Steve Wozniak entwickelt. Der Rechner verfügte über eine 8-Bit 6502 CPU @1,020 MHz Taktfrequenz. In der Grundausstattung wurde er mit 4 KByte Arbeitsspeicher ausgeliefert, die bis auf 64 KByte erweitert werden konnten.

In der Zeit von 1977 bis 1993, in der die Apple II Reihe verkauft wurde, wurde dieser mehrfach überarbeitet. 1979 erschien der Apple II+ und Apple II europlus. Der Apple II+ wurde mit 48 KByte Arbeitsspeicher verkauft und besaß, anders als das Original mit dem von Steve Wozniak entwickelten Apple Integer Basic, als Firmware Applesoft BASIC, das von Microsoft stammte. Das BASIC war weitestgehend identisch mit dem vom Commodore 64, das ebenfalls vom Microsoft stammte, war habe um einige Befehle, z.B. Grafik-Befehle, erweitert worden.

Schon kurz nach der Einführung des Apple II erschienen verschiedene illegale Apple-Clones, da der Apple II recht einfach mit seinen Standardchips nachzubauen war. Legale Clones gab es nur sehr wenige, z.B. der Laser 128 von VTech.

Mehr Informationen über den Apple II gibt es in diesem Beitrag.

Bild: Wikipedia, CC-BY, User Rama

Vor 40 Jahren: Das PC/XT Keyboard „Model F“

Im August 1981 erschien zusammen mit dem IBM PC 5150 die PC/XT Tastatur Model F. Genau genommen wurde die Tastatur auch schon beim IBM System/23 eingesetzt, sie wurde aber erst durch den IBM PC 5150 richtig bekannt.

Von der Tastatur gab es mehrere Varianten: Das Model F (XT) mit 83 Tasten und einem XT-Anschluss wurde an dem IBM PC 5150, das Model F (AT) mit 84 Tasten und einem AT-Anschluss wurde an dem IBM PC 5170 verwendet. Des Weiteren gab es Varianten mit 50 (IBM 4704), 62 (IBM 4704), 104 (IBM 5085), 107 (IBM 4704) und 122 (IBM PC 3270) Tasten.

Die Tastatur war haltbarer als IBMs vorherige Tastaturen, die einen Federmechanismus einsetzten, der sehr anfällig gegen Ablagerungen war. Allerdings war auch das Model F anfällig gegen Korrosion und der verwendete Schaumstoff konnte mit dem Alter faulen.

Im April 1986 erschien mit dem Model M ein kostenreduzierter Nachfolger.

 

Vor 45 Jahren: Apple beginnt den Apple I zu verkaufen

Schon 1975 wollte Steve Wozniak einen eigenen Heimcomputer am Homebrew Computer Club in Palo Alto entwickeln. Zuerst schaute er sich den Intel 8080 (das Herz des MITS Altair) an. Aber der Preis von $179 war viel zu hoch. Auch eine andere Alternative, der Motorola 6800, war zu teuer. Er und sein Freund Allen Baum entdeckten aber noch einen anderen Chip, der fast gleichwertig mit dem 6800 war, aber anstelle der $175 nur $25 kostete: Der 6502 von MOS Technology.

Wozniak entschied sich für den 6502 und schrieb einen BASIC Interpreter für diesen Chip. Als er den Interpreter endlich fertig stellt, begann er damit den Rechner zu entwerfen, auf dem der Interpreter laufen sollte. Bis auf ein paar Änderungen im Timing, konnte er die Hardware verwenden, die er zuvor schon auf Papier für den 6800 entworfen hatte.

Der gesamte Rechner befand sich auf einer Platine. Wozniak verwendete zwei 256×4 PROM um ein 256 Byte großes Programm, den „Monitor“, zu speichern, das die Tastatur überwachte, wenn der Rechner angeschaltet wurde. Es erlaubte gerade einmal Hex-Codes einzulesen, einen Speicherbereich zu untersuchen und ein Programm zu starten.

Der Rechner stellte keine Grafik und keine Farben dar und gab auch keinen Ton aus. Es gab nur einen einzigen Erweiterungsslot, für den noch keine Hardware existierte. Das Board war ca. 6″ x 8″ groß und verfügte über 40 Chips. Da der Rechner auch BASIC Programme laufen lassen konnte, erregte er bei seiner Vorstellung einiges an Aufmerksamkeit.

Jobs knüpfte Kontakte mit Paul Terrell dem Besitzer eines neuen Computerladens The Byte Shop. Dieser bekundete Interesse an dem neuen Computer, der später als Apple I bekannt wurde, wollte ihn aber nur als vollständiges System verkaufen aber dann gleich 50 Stück bestellen. Nach einigen schlaflosen Nächten, lieferten Jobs und Wozniak die Rechner aus und obwohl diesen ein Netzteil, Tastatur und Monitor fehlen, kaufte Terrell sie wie versprochen. Der Apple I wurde im July 1976 für $666.66 angeboten und bis auf 25 Stück werden 200 Einheiten in einem Zeitraum von 10 Monaten verkauft.

Mehr über Apple und den Apple I gibt es in diesem Beitrag.

40 Jahre TI 99/4A

Der TI-99/4A wurde am 31.5.1981 auf der Sommer CES in Chicago vorgestellt. Im Prinzip war der Rechner von der Leistung sehr fortschrittlich, er hatte jedoch einige Designschwächen: Der Rechner verwendete zwar den TMS9900, einen echten 16-Bit-Prozessor, der mit 3,3 MHz getaktet wurde, womit der Prozessor, verglichen mit anderen Rechnern, zwar sehr schnell war, das Basic war aber trotzdem langsamer als das des C64. Da das BASIC auch nicht besonders gut war, wird später ein Extended Basic-Modul von Texas Instruments angeboten.

Für den TI-99/4A gab es einige interessante Erweiterungen, u.a. einen Sprachsynthesizer und ein Expansion System. Das Expansions System besaß ein eingebautes 5,25″ Diskettenlaufwerk mit 80 KByte Speicherkapazität und acht Slots für Erweiterungskarten (einer war für das Diskettenlaufwerk und ein zweiter für das TI-Interface bereits belegt).

Mehr über Texas Instruments und den TI/994A gibt es in diesem Beitrag.

Bild: TI/994A, Wikimedia, CC-BY-SA, Rama