

Steve Wozniak erzĂ€hlt ĂŒber den Apple I und II
Letzte Woche veröffentlichte Bloomberg Businessweek ein Video auf YouTube, in dem Steve Wozniak ĂŒber seine Arbeit am Apple I und Apple II berichtet. Der Titel „Steve Wozniak Debunks One of Apple’s Biggest Myths“ ist zwar etwas hoch gegriffen, dennoch lohnt es sich den knapp 5 Minuten langen Beitrag anzusehen.

„Steve Wozniak Debunks One of Apple’s Biggest Myths“, YouTube, Bloomberg News
Steve Wozniak, der zusammen mit Steve Jobs Apple grĂŒndete, entwickelte den Rechner und legte damit den Grundstein fĂŒr Apple Computer. Der Apple I wurde 1976 fĂŒr US$ 666,66 verkauft; heute ist er ein begehrtes Sammlerobjekt, der auf Auktionen Höchstpreise erzielt.
Im Juni 2012 wurde ein Apple I fĂŒr US$ 374.500 verkauft, ein weiterer im Dezember 2012 fĂŒr US$ 640.000, dann Mai 2013 einer fĂŒr US$ 671.400, im Juni 2013 fĂŒr (nur) US$ 388.000 und im Oktober 2014 fĂŒr US$ 905.000.
Mehr ĂŒber Apple gibt es in diesem Beitrag.

Der Erfinder des Videospiels, Ralph H. Baer, im Alter von 92 Jahren verstorben
Wie jetzt bekannt wurde, verstarb der Erfinder des Videospiels, Ralph H. Baer, am 6. Dezember 2014 im Alter von 92 Jahren in Manchester, New Hampshire.
1922 wurde Ralph Baer in Deutschland geboren. 1938 floh er zusammen mit einer Familie in die USA, wo er zunĂ€chst einen eigenen Radio-Reparaturservice in New York City besaĂ. Mit dem Ausbruch des Kriegs in Europa, leistete Baer drei Jahre Dienst in der US Armee und verbrachte die letzten zwei Jahre beim militĂ€rischen Geheimdienst in Ăbersee. Nach Ende des Kriegs begann Baer bei dem Kommunikationsunternehmen Loral, wo er als Angestellter u.a. auch an der Entwicklung von neuen TV-Empfangsteilen arbeitete.
WĂ€hrend dieses Projekts kam er, bedingt durch die Arbeit mit dem Medium Fernsehen, auf den Gedanken, ein interaktives Spiel zu entwerfen. Nachdem er 1966 zu Sanders Associates wechselte, arbeitete er weiterhin an einem interaktives TV Konzept. Dieses Konzept fasst er spĂ€ter nochmals auf insgesamt vier Seiten zusammen, in denen er ein Low-Cost GerĂ€t fĂŒr den Fernseher, zusammen mit möglichen Spielkategorien wie Action, Puzzle, Ausbildung und Sport, beschreibt. Dieses Konzept wurde spĂ€ter zur ersten Videospielkonsole.
Die gesamte Geschichte gibt es in diesem Beitrag.
Bild: Ralph Baer Collection

Kickstarter: ZX Spectrum in Pixels Volume 2
Auf Kickstarter gibt es ein neues Buchprojekt ĂŒber den ZX Spectrum: The Story of the ZX Spectrum in Pixels Volume 2. Der erste Teil wurde bereits Mitte des Jahres auf Kickstarter erfolgreich finanziert, so dass Chris Wilkins jetzt wie geplant damit beginnt den ersten Teil auszuliefern.
Im zweiten Teil werden, wie schon im ersten Teil, auch wieder 100 Spiele auf 236 Seiten vorgestellt.
Die aktuelle Kampagne lĂ€uft noch bis zum 1. Januar 2015. So wie es aussieht wird auch diese wieder erfolgreich abgeschlossen werden. Wer sich am zweiten Teil beteiligen möchte, muss fĂŒr ein gedrucktes Buch ca. 30 EUR zzgl. 10 EUR Porto anlegen.
Bild: ZX Spectrum in Pixels Vol.1, fusionretrobooks

Retro-Konsole Vega: Neuauflage des ZX Spectrums
Nach 32 Jahren kĂŒndigt Sir Clive Sinclair nun einen Nachfolger zu seinem erfolgreichen Heimcomputer ZX Spectrum als Retro-Konsole unter dem Namen Sinclair Spectrum Vega an. Seit heute sammelt Sir Clive ĂŒber die Crowdfunding-Plattform Indiegogo 100.000 Pfund, die fĂŒr die Entwicklung und Produktion der ersten 1000 StĂŒck notwendig sind. Bis zum 30. Januar soll die Sammlung abgeschlossen sein und die GerĂ€te Anfang April von dem Startup Retro Computers Ltd., an dem Sir Clive beteiligt ist, ausgeliefert werden. Der ersten Produktion sollen 3.000 weitere GerĂ€te folgen, anschlieĂend jeweils weitere in 10.000er StĂŒckzahlen.
Die Limited Edition Spectrum Vega der ersten Produktionsserie kostet 100 Pfund (ca. 125 EUR, zzgl. 25 EUR Versand). Sie soll mit 1000 vorinstallierten Spielen ausgeliefert werden. Weitere Spiele können per SD-Karte nachgeladen werden.

Sinclair Spectrum Vega Werbespot, YouTube, Retro Computers
Mit von der Partie sind: Chris Smith (ehemaliger ZX Spectrum Spieleentwickler und bekannt durch sein Buch „The ZX Spectrum ULA: How to design a microcomputer“), Dr David Levy (Buchautor, britischer Schachmeister und PrĂ€sident der International Computer Games Association) und Paul Andrews (beschĂ€ftigt sich seit Jahren geschĂ€ftlich u.a. mit Retro-Computerspielen).
Bild: 3D Prototyp des nicht finalen Models, Retro Computers Ltd., Indiegogo
Kommentar:
Clive, mal ehrlich… Was soll das? Mock-ups des Speccy gibt es bereits etliche. FĂŒr das letzte Projekt, dem BT Spectrum, wurde im Januar noch auf Kickstarter gesammelt. Und jetzt soll eine Spectrum-Spielkonsole fĂŒr 125 EUR entwickelt werden?
Wir brauchen keinen ZX Spectrum als Konsole. Definitiv nicht! Als Konsole waren schon damals andere Systeme besser geeignet, ohne 1-Bit Gepiepse und Attribute Clash. Wer sich heute einen ZX Spectrum kauft, der möchte diesen aufgrund des Retro-Feelings besitzen.
Sicherlich wird heute keiner mehr einen Z80A mit ULA, etlichen DRAMs und grottigen TV-Modulator bauen. Aber das original GehĂ€use muss es sein, dazu eine vernĂŒnftige Tastatur unter der Gummimatte und als Innenleben einen ARM SOC (zumindest das macht ihr richtig). Der ZX Spectrum kann so leicht per Software emuliert werden. Ist diese gut gemacht, merkt man keinen Unterschied zum Original und Fehler können leicht beseitigt werden. Zudem können so auch andere Modelle emuliert werden, wenn auch aktuell z.B. ZX80 oder SAM CoupĂ© noch fehlen.
Als AnschlĂŒsse wĂŒrde ich mir MIC/EAR (wie beim Original), FBAS, HDMI und den Kempston-Joystick Port wĂŒnschen. Der User-Port und TV-Anschluss dĂŒrfen gerne entfallen… und bitte auch kein FBAS, wie es beim Vega vorgesehen ist. Anstelle des User-Ports wĂŒrde ich mir einen SD-Kartenleser wĂŒnschen. Und das alles fĂŒr höchstens 79 EUR.
So sollte ein heutiger ZX Spectrum ausfallen, Clive!
PS: Warum bringt ihr nicht ein passendes Speccy GehĂ€use fĂŒr einen Raspberry Pi heraus (die AnschlĂŒsse werden nach hinten heraus gelegt und die Tastaturmatrix ĂŒber die GPIO angesteuert)? Mit im Lieferumfang befindet sich der Emulator und passende Spiele auf einer SD-Karte. Der Anwender baut nur noch seinen RPI ein und fertig ist der bessere Vega. Die Kosten dĂŒrften bei unter 50 EUR liegen.

ENIAC wiederbelebt
Wired berichtete gestern, dass der ENIAC aus dem Jahre 1945 nun im Field Artillery Museum der US-Army in Fort Sill in Oklahoma kostenlos besichtigt werden kann. Das 27 Tonnen schwere Urgestein aus der Computergeschichte, welches aus 17.468 Vakuumröhren und Dioden besteht und eine FlĂ€che von ĂŒber 170 qm einnimmt, wurde aufwĂ€ndig restauriert. Die Finanzierung dieses Projekts ĂŒbernahm der in Texas lebende MilliardĂ€r Ross Perot.
Der Rechner sollte ursprĂŒnglich im Zweiten Weltkrieg zur Flugbahnberechnung von Geschossen eingesetzt werden, aber da er zu spĂ€t fertiggestellt wurde nutzen ihn schlieĂlich Forscher in Los Alamos dazu die Auswirkungen der gerade in Entwicklung befindlichen Wasserstoffbombe zu berechnen. Aus heutiger Sicht sind die knapp 5.000 Rechenoperationen pro Sekunden, die ein ENIAC leistete, geradezu lĂ€cherlich gering, aber ohne sie hĂ€tten die Wissenschaftler in Los Alamos die Wasserstoffbombe vermutlich nicht entwickeln können. Knapp 10 Jahre spĂ€ter war der Rechner schon veraltet und seine Einzelteile gingen ĂŒber Umwege an verschiedene Museen und Sammler. Von den 40 Paneelen konnten aber neun StĂŒck in unbeschrifteten Holzkisten, die im Artilleriemuseums lagerten, wieder aufgespĂŒrt werden.
Leider ist der Rechner aufgrund von fehlenden Bauteilen nicht vollstĂ€ndig funktionstĂŒchtig: Der ENIAC wurde vom Rost befreit und bekam einen neuen Anstrich. 600 unregelmĂ€Ăig leuchtende GlĂŒhbirnen erwecken jetzt beim Betrachter zumindest den Eindruck, dass er gerade Berechnungen anstellt.
Bild: US Army

PONG an der FuĂgĂ€ngerampel
In Hildesheim kann man nun die Wartezeit an einer FuĂgĂ€ngerampel am Goschentor mit dem Spielen von PONG ĂŒberbrĂŒcken. Hier haben Studenten der Hochschule fĂŒr angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) und die Stadt Hildesheim die erste „Street Pong„-Ampel installiert. Es wird dabei auf einem Touch-Display gegen einen Mitspieler auf der anderen StraĂenseite gespielt.

Street PONG in Hildesheim, YouTube, Sandro Engel
HAWK-Student Sandro Engel kam auf diese Idee vor zwei Jahren. Er musste an einer FuĂgĂ€ngerampel warten und ĂŒberlegte, wie er sich die Zeit vertreiben kann. Er drehte daraufhin mit einigen Kommilitonen ein Video ĂŒber seine Vorstellung von „Street Pong“ und stellte es online. Jetzt haben HAWK-Studenten im Seminar „Urban Interaction“ die Idee verwirklicht, wobei die Hochschule die Entwicklung finanziert.
Der jetzt verfĂŒgbare Prototyp wird vier Wochen lang getestet. Danach soll entschieden werden, ob dieser in Serie geht und weitere FuĂgĂ€ngerampeln mit PONG ausgerĂŒstet werden. Auf Indiegogo lĂ€uft derzeit eine Crowdfunding-Kampagne.
Mehr ĂŒber PONG gibt es in diesem Artikel.
Bild: HAWK

Game-Boy-Emulator fĂŒr iOS (iPhone und iPad) erhĂ€ltlich
Die Beta-Version des Game-Boy-Emulators GBA4iOS 2.1 ist ab sofort erhĂ€ltlich. Da Apple i.d.R. keine Emulatoren im App Store duldet (dieses Schicksal teilt auch M.A.M.E.), wĂ€hlten die Entwickler einen etwas ungewöhnlichen Weg fĂŒr eine Installation, die am App Store vorbei lĂ€uft: Ăber ein Enterprise-Zertifikat, welches i.d.R. von groĂen Unternehmen dazu benutzt wird Software zu installieren (aber auch fĂŒr die Installation von Malware missbraucht werden kann), kann der Emulator auf iOS-GerĂ€ten installiert werden.
Die Installation wird direkt auf der Webseite des Entwicklers durchgefĂŒhrt. Da die finale Version in ein paar Tagen erscheinen soll, wird die kostenlose Beta-Version vermutlich nicht mehr lange erhĂ€ltlich sein. Vermutlich wird Apple das neue Enterprise-Zertifikat auch schnell wieder zurĂŒckziehen und so eine Installation verhindern. Ăber Cydia ist GBA4iOS zwar weiterhin erhĂ€ltlich, wofĂŒr das GerĂ€t aber ĂŒber einen Jailbreak verfĂŒgen muss.
Auf verschiedenen GerĂ€ten mit iOS 8.1 und iOS 8.1.1 schlĂ€gt die Installation allerdings fehl. Hier verhindert Apple u.a. einen Trick mit dem ein zurĂŒckgezogenes Enterprise-Zertifikat durch ZurĂŒckstellen der Uhrzeit wieder fĂŒr gĂŒltig erklĂ€rt werden konnte. Auf der Entwicklerwebsite gibt es dazu bereits einen Thread. Wer Mitglied im iOS Developer Program ist, kann sich den Sourcecode aber auch herunterladen, kompilieren und dann selbst installieren.
Bild: Entwickler
Webtipp: Die Wahrheit ĂŒber Apples erstes Schaltnetzteil

Apple IIgs Netzteil, Ken Shirriff
In der Steve Jobs Biografie von Walter Isaacson (aber auch in vielen anderen Berichten) gibt es einen Kommentar, dass Apple fĂŒr den Apple II einen neuen Typ von Netzteil, das Schaltnetzteil, erfand. Ken Shirriff hat sich diesem Mythos angenommen und die Entwicklungsgeschichte des Schaltnetzteils in seinem Blog ausfĂŒhrlich aufbereitet.
Zwar entwickelte Apple ein spezielles Netzteil fĂŒr den Apple II, ein Schaltnetzteil, das sehr kompakt und ohne LĂŒfter auskommen musste, aber es gab sie schon seit den spĂ€ten 1960ern. Apples Netzteil war aber innovativ genug, dass sie ein Patent darauf erhielten.
Bild: Ken Shirriff
Weblink: www.righto.com