40 Jahre Elan Enterprise

Der Enterprise 64 kam im April 1984 auf den Markt. Der Rechner machte einen solch großen Eindruck, dass Elan Computers Anfang 1984 schon über 80.000 Bestellungen vorliegen hatte. Die von Entersoft versprochene Software war aber erst im Dezember fertiggestellt und auch der Rechner ist in größeren Stückzahlen erst im Januar 1985 verfügbar. Bis dahin sind aber die goldenen Jahre der Heimcomputer vorbei und der Wettbewerb wird durch neue Rechner, wie dem Atari-ST und Commodore Amiga, härter.

In Deutschland wurde der Rechner von der Firma Hegener & Glaser, die zuvor durch den Verkauf von Schachcomputer bekannt geworden war, unter dem Namen Mephisto PHC 64 ab 1985 vertrieben. Das Gerät kostete im Mai 1985 1.198,00 DM.

Mehr über diesen exotischen Heimcomputer gibt es in diesem Beitrag.

50 Jahre Intel 8080

Der Intel 8080 war nach dem Intel 8008 der zweite von Intel entwickelte 8-Bit-Mikroprozessor und wurde im April 1974 veröffentlicht. Beim Intel 8080 handelte es sich um eine technisch erweiterte Variante des Intel 8008. So wurde der Adressbus von 14 Bit auf 16 Bit erweitert, weshalb der Prozessor nun 64 KByte adressieren konnte. Dadurch dass er ein 40-Pin-Gehäuse besaß (der Intel 8008 hatte nur 18-Pins), mussten Adress- und Datenbus nicht mehr gemultiplext herausgeführt werden und auch alle 16 Adressleitungen standen nicht-gemultiplext zur Verfügung, was den Chip um einiges schneller machte.

Der Intel 8080 wird allgemein als erster vollwertiger Mikroprozessor angesehen, obwohl frühere Mikroprozessoren schon in Taschenrechnern und anderen Anwendungen eingesetzt wurden. Die Entwicklung des Intel 8086, dessen Design noch heute Einfluss auf die Architektur moderner PCs hat, wurde stark vom Intel 8080 geprägt.

Bild: Wikimedia Commons, CC BY-SA, User Konstantin Lanzet

Vor 45 Jahren: Das Acorn System 1 wird veröffentlicht

Das Acorn System 1 (auch Acorn Microcomputer) wurde im März 1979 veröffentlicht. Es war ein 8-Bit Einplatinen-Mikrocomputer System mit der 6502 CPU und wurde von der Cambridge Stundentin Sophie Wilson entworfen. Es war Acorns erster Computer. Dem System 1 folgten noch die Systeme 2 bis 5.

Mehr über das System 1 und die anderen Acorn Computer gibt es in diesem Beitrag.

Vor 40 Jahren: Steve Jobs erste „Stevenote“

Am 30. Januar 1984 besuchte Steve Jobs die Boston Computer Society, um seinen neuen Computer den Mitgliedern der weltweit größten PC-Organisation vorzuführen. In diesem Beitrag beschreibt der Organisator der Veranstaltung, Jonathan Rotenberg, diese historische Vorführung.

Am 26. Januar 2014 veröffentlichte das Computer History Museum ein nie zuvor gesehenes Video von dieser ersten öffentlichen Vorführung des Apple Macintosh.

Eine Sammlung von Stevenotes zusammen mit anderen Auftritten, z.B. auf  der Macworld, WWDC, Apple Expo, hat Fabio Fiss auf seiner Website Stevenote.tv zusammengestellt. Auch TV-Werbung und einige Dokumentationen sind verfügbar.

40 Jahre Apple Macintosh

Der Apple Macintosh, kurz auch als Mac bezeichnet, gilt als erster Mikrocomputer, der in Stückzahlen mit einer grafischen Benutzeroberfläche produziert wurde. Vorgestellt wurde der Macintosh 128k vor genau 40 Jahren am 24. Januar 1984 von Steve Jobs. Der zugehörige Werbespot „1984“, der beim Super Bowl XVIII ausgestrahlt wurde, ging in die Geschichte ein.

Video: The Lost 1984 Video, macessentials, YouTube

Der Mac löste die wenig erfolgreiche und mit über 10.000 US$ ziemlich teure Apple Lisa ab. Er kostete 2495 US$ (in Deutschland waren es ca. 10.000 DM). Als Microprozessor wurde der Motorola M68000 @8 MHz eingesetzt, der auch beim Atari ST und Commodore Amiga Verwendung fand. Allerdings war der Arbeitsspeicher mit 128 KByte sehr knapp bemessen (der Atari ST besaß z.B. in der Grundausführung 512 KByte). Das 3,5″ Diskettenlaufwerk speicherte 400 KByte. Das grafische Betriebssystem hatte anfangs keinen Namen und hieß schlicht „System“ mit angehängter Versionsnummer. Später, ab System 7.5.1, wurde es „Mac OS“ getauft.

Bild: Wikimedia Commons, CC BY-SA, User Grm wnr

Vor 40 Jahren: Der Werbespot 1984 wird ausgestrahlt

Am 22. Januar 1984 wird der Name Macintosh erstmalig während des dritten Viertel des Super Bowl XVIII in dem 60 Sekunden Spot „1984“ genannt ohne den Rechner selbst zu zeigen (dieser wurde zwei Tage später von Steve Jobs persönlich vorgeführt).

Für diesen Werbespot beauftragte Apple die Werbeagentur TBWA (diese ist u.a. 1997 auch für die „Think Different“ Kampagne verantwortlich). Der mehrfach ausgezeichnete Spot gilt als Meilenstein der Werbebranche und entstand unter der Regie von Ridley Scott, der kurz vorher zwei Klassiker des SciFi- Genres abgedreht hatte: Alien (1979) und Blade Runner (1982).

Video: 1984, Vimeo

Der Spot ist an den gleichnamigen Roman von George Orwell angelehnt: Eine junge Frau befreit sich vom Großen Bruder – Eine Anspielung auf IBM, die damals den Bürocomputermarkt beherrschten.

“On January 24th, Apple Computer will introduce Macintosh.
And you’ll see why 1984 won’t be like ‘1984’.”

Bezüglich der Darstellung des „Großen Bruders“ gibt es jedoch verschiedene Interpretationen: Steve Jobs weist in einer Rede darauf hin, dass es eine Anspielung auf dem Konkurrenten IBM ist, die Macher des Werbespots deuten dieses als die Konformität an sich, also nicht nur allein auf IBM.

In diesem Artikel gibt es noch mehr über den Apple Macintosh zu erfahren.

40 Jahre Sinclair QL

Am 12. Januar 1984 erschien der Sinclair QL („quantum leap“, Quantensprung) von der britischen Firma Sinclair Research Ltd.

Technisch hat der QL im direkten Vergleich mit seinen Vorgängern ZX80/81 und ZX Spectrum eine Menge zu bieten: Als CPU setzt Sinclair die Motorola M68008 CPU ein. Diese ist quasi identisch mit der M68000 CPU, verfügt aber nur über 8 Datenleitungen anstelle der 16 des M68000 und kann weniger Speicher (maximal 1 MByte) adressieren. Der RAM ist mit 128 KByte nicht gerade üppig bemessen, aber immerhin eine Verdoppelung zu dem des ZX Spectrum, und kann immerhin auf 896 Kbyte erweitert werden. An den QL können (F)BAS- und RGB-Monitore angeschlossen werden und beherrscht eine Grafikauflösung von 512 x 256 Pixeln in 4 Farben. Schließt man ihn an einen Fernseher an, werden 256 x 256 Pixel in 8 Farben angezeigt. Das vom ZX Spectrum her bekannten Microdrive ist gleich zweimal mit in das Gehäuse integriert. Ein Novum ist der Netzwerkanschluss QLAN, das mit 100 kBit/s Daten überträgt und 63 QLs miteinander vernetzen kann.

Die Benutzeroberfläche QDOS stellt eine Shell mit integriertem BASIC-Interpreter “SuperBASIC” zur Verfügung. Es ist in einem 48 KByte großem ROM untergebracht und bietet serienmäßig als einziges Betriebssystem echtes präemptives Multitasking. Das SuperBASIC macht seinen Namen alle Ehre: Es besitzt viele Funktionen, die bisher in keinem anderen BASIC-Dialekt zu finden sind, u.a. gibt es Stringmanipulationsfunktionen, geschachtelte Anweisungen, lokale Variablen, Fensterkommandos u.v.m.

Für den QL spricht, wie schon beim seinen Vorgängern, hauptsächlich sein geringer Preis, während er mit anderen, wie den IBM-PC, Apple Macintosh, Commodore 264 und Acorn konkurrieren muss. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten kann Sinclair erst nach fast einem Jahr in größeren Stückzahlen liefern. Weitere, technisch überlegenere Konkurrenten. wie der Atari ST und Commodore Amiga, drängen da aber schon auf den Markt.

Das 8Bit-Museum widmet sich in der Rubrik Sinclair diesem exotischen Computer.

Vor 70 Jahren: Atomkraft erobert das Kinderzimmer

Im Jahr 1950 wurde das Gilbert U-238 Atomic Energy Lab von der A.C. Gilbert Company auf den Markt gebracht. Wie bei den bekannten Physik und Chemie Experimentierkästen sollten Kinder mit diesem nukleare und chemische Reaktionen mit radioaktivem Material erzeugen und beobachten.

Der Bausatz wurde von Alfred Carlton Gilbert entworfen. Gilbert vertrat die Meinung, dass Spielzeug die Grundlage für die Bildung eines „soliden amerikanischen Charakters“ sei und viele seiner Spielzeuge hätten eine erzieherische Bedeutung. Das Atomic Energy Lab war eines von mehreren Experimentierkästen für chemische Reaktionen, die mit ihren Experimenten Kinder für eine Karriere in Naturwissenschaften und Technik begeistern wollten.

In seiner Autobiografie „The Man Who Lives in Paradise“ schrieb Gilbert 1954, dass das Atomenergielabor „das spektakulärste ihrer neuen Lernspielzeuge“ sei und das Labor das öffentliche Verständnis der Atomenergie fördern und die konstruktiven Aspekte hervorheben würde.

In der Werbung wurde anfangs behauptet, dass keines der Materialien gefährlich sei. Es wurde sogar zugesichert, dass alle im Atomic Energy Lab enthaltenen radioaktiven Materialien von den Oak-Ridge Laboratories, einem Teil der Atomic Energy Commission, als völlig sicher zertifiziert wurden.

Eines der Experimente war beispielsweise „Verstecken“ mit der Gammastrahlenquelle zu spielen. Mit Hilfe des Geigerzähler sollte eine im Raum versteckte radioaktive Probe gefunden werden.

Der Experimentierkasten wurde für 49,50 US-Dollar verkauft und enthielt:

  • vier Glasgefäße mit natürlichen uranhaltigen (U-238) Erzproben (Autunit, Torbernit, Uraninit und Carnotit),
  • einen Beta-Alpha-Strahlenquelle (Pb-210),
  • einen reinen Beta-Strahler (vermutlich Ru-106),
  • einen Gamma-Strahler (Zn-65),
  • einen batteriebetriebenen Geiger-Müller-Zähler,
  • ein Spinthariskop (ein Gerät zur Sichtbarmachung von ionisierender Strahlung mittels der Szintillationsmethode),
  • eine Wilson-Nebelkammer mit eigenem kurzlebigem Alphastrahler (Po-210),
  • ein Elektroskop (ein Gerät zum Nachweis elektrischer Ladungen und Spannungen),

sowie eine ausführliche 60-seitige Anleitung dazu und einen Bestellschein zum Nachbestellen frischen radioaktivem Materials.

 

Weiterführende Quellen: Deutsches Museum

Bild: Atomic Energy Laboratory, User „Tiia Monto“, Public Domain

Quelle: Wikipedia contributors. „Gilbert U-238 Atomic Energy Laboratory.“ Wikipedia, The Free Encyclopedia. Wikipedia, The Free Encyclopedia, 18 Dec. 2023