ZX-Spectrum ROM Adapter für EPROM 27128

Leider kann das ROM des ZX Spectrum nicht direkt durch ein 27128 EPROM ersetzt werden. Zwar sind 613128 (Mask-ROM) und 27128 (EPROM) (fast) Pin-kompatibel, aber aufgrund der etwas unglücklichen Schaltung im ZX Spectrum können diese nicht einfach ausgetauscht werden. Das Mask-ROM verfügt über ein zusätzliches /OE1 (Pin 27) Signal, das EPROM dafür über Vpp (Pin 1) und /PGM (Pin 27). /OE0, /OE1 und /CS sind jeweils mit /RD, /ROMCS und /MEMRQ verbunden. Um nun ein EPROM zu verwenden, müssen zwei Signale UND-verknüpft werden, in diesem Fall /MEMREQ (Pin 20) und /ROMCS (Pin 27) und als /CE dem EPROM zugeführt werden. Das Bild zweigt den Prototypen, der mit Hilfe von zwei IC-Sockeln aufgebaut wurde.

Theoretisch könnte ein 7432 Gatter dafür verwendet werden, es reichen aber zwei schnelle Dioden aus (idealerweise Schottky-Dioden, zwei 1N4148 tun es aber auch). Die von mir auf Basis des Prototypen erstellte Platine verwendet zwei Dioden und zwei Widerstände. Da der Platz in einem ZX Spectrum sehr knapp ist, wird das EPROM kopfüber eingebaut. Sobald ich die Platinen vom Fertiger erhalten habe und diese passen, werde ich die Gerber-Daten hier zum Download anbieten. Wer dann Interesse an einer Platine hat, kann sich dann auch gerne an mich wenden.

Die Platine erlaubt auch den Einsatz eines 27256. In diesem Fall kann mit einem Jumper zwischen zwei Banks umgeschaltet werden.

Update vom 21.05.2019:

Nach knapp 10 Tagen sind die fertigen Platinen jetzt da. Der Adapter funktioniert perfekt. Leider geht es in einem ZX Spectrum mit Gummi-Tastatur sehr eng zu, so dass der Adapter nur dann passt, wenn die CPU nicht gesockelt ist und die Anschlussleisten kurz gehalten werden (ggf. muss das EPROM auch auf dem Adapter eingelötet werden). In einem 128er-Gehäuse passt die Platine so gerade eben auch bei einer gesockelten CPU. Zur Fehlersuche mit einem Test-ROM in einem 27128 oder 27256 EPROM ist sie aber auf jeden Fall bestens geeignet.

ZX Spectrum Nachbau: Superfo Harlequin (Rev.G)

Vor kurzem hatte ich einen ZX Spectrum Nachbau „Superfo Harlequin“ fertiggestellt. Die Platine in der Revision F wies allerdings noch ein paar kleinere Fehler auf, die leicht mit etwas Fädeldraht beseitigt werden konnten.

Auch wenn der Rechner problemlos läuft, habe ich mir die aktuelle Rev. G besorgt und den Harlequin noch einmal aufgebaut. Inzwischen sind die notwendigen Bauteile sogar relativ leicht – sogar als Kit – zu bekommen; entschließt man sich aber dazu ein Kit-Bausatz zu kaufen, sollte man einplanen ggf. noch ein paar Bauteile auszutauschen: Billige IC-Sockel mit Federkontakten sollten durch Präzisionssockel ersetzt werden und bei den Elkos sollte man auf möglichst kleine Baugrößen setzen, damit der zusammengebaute Rechner auch in ein ZX Spectrum Gehäuse passt.

Damit der ZX Harlequin auch richtig zur Geltung kommt, sollte man noch ein Replika-Gehäuse mit Tastaturmatte und Tastaturabdeckung dazukaufen. Diese gibt es von einigen Händlern in verschiedenen Farben, aber auch in den Originalfarben. Ich habe mir für den ZX Harlequin ein transparentes Gehäuse mit schwarzer Tastaturabdeckung besorgt.

35 Jahre Sinclair QL

Am 12. Januar 1984 erschien der Sinclair QL („quantum leap“, Quantensprung) von der britischen Firma Sinclair Research Ltd.

Technisch hat der QL im direkten Vergleich mit seinen Vorgängern ZX80/81 und ZX Spectrum eine Menge zu bieten: Als CPU setzt Sinclair die Motorola M68008 CPU ein. Diese ist quasi identisch mit der M68000 CPU, verfügt aber nur über 8 Datenleitungen anstelle der 16 des M68000 und kann weniger Speicher (maximal 1 MByte) adressieren. Der RAM ist mit 128 KByte nicht gerade üppig bemessen, aber immerhin eine Verdoppelung zu dem des ZX Spectrum, und kann immerhin auf 896 Kbyte erweitert werden. An den QL können (F)BAS- und RGB-Monitore angeschlossen werden und beherrscht eine Grafikauflösung von 512 x 256 Pixeln in 4 Farben. Schließt man ihn an einen Fernseher an, werden 256 x 256 Pixel in 8 Farben angezeigt. Das vom ZX Spectrum her bekannten Microdrive ist gleich zweimal mit in das Gehäuse integriert. Ein Novum ist der Netzwerkanschluss QLAN, das mit 100 kBit/s Daten überträgt und 63 QLs miteinander vernetzen kann.

Die Benutzeroberfläche QDOS stellt eine Shell mit integriertem BASIC-Interpreter “SuperBASIC” zur Verfügung. Es ist in einem 48 KByte großem ROM untergebracht und bietet serienmäßig als einziges Betriebssystem echtes präemptives Multitasking. Das SuperBASIC macht seinen Namen alle Ehre: Es besitzt viele Funktionen, die bisher in keinem anderen BASIC-Dialekt zu finden sind, u.a. gibt es Stringmanipulationsfunktionen, geschachtelte Anweisungen, lokale Variablen, Fensterkommandos u.v.m.

Für den QL spricht, wie schon beim seinen Vorgängern, hauptsächlich sein geringer Preis, während er mit anderen, wie den IBM-PC, Apple Macintosh, Commodore 264 und Acorn konkurrieren muss. Aufgrund von Lieferschwierigkeiten kann Sinclair erst nach fast einem Jahr in größeren Stückzahlen liefern. Weitere, technisch überlegenere Konkurrenten. wie der Atari ST und Commodore Amiga, drängen da aber schon auf den Markt.

Das 8Bit-Museum widmet sich in der Rubrik Sinclair diesem exotischen Computer.

ZX Spectrum Nachbau: Superfo Harlequin (Rev.F)

Es ist jetzt knapp fünf Jahre her als sich Ingo Truppel daran machte einen ZX Spectrum Nachbau, den Superfo Harlequin, aufzubauen. Als er mit dem Aufbau gerade fertig war gab es eine neue Revision der Platine (Rev.F), die einige Fehler ausmerzte. Kurzerhand startete er in seinem Sinclair Forum einen Aufruf für eine Sammelbestellung. Das Gesamtpaket umfasste nicht nur die Platine, sondern Ingo besorgte auch alle notwendigen Bauteile und verpackte diese in unzählige, sorgfältig beschriftete, Tütchen. Gut 22.000 Bauelemente kamen so zusammen, die an die ca. 100 Interessenten verschickt wurden. Zum Aufbau benötigte man nur ein Gehäuse – am besten gleich mit einer neuen Tastaturmatte.

Ich war einer der Interessenten und bekam Anfang 2014 alle notwendigen Bauteile zugeschickt. Leider hatte ich lange keine Zeit den Rechner aufzubauen und so schlummerte die Platine bis Weihnachten dieses Jahres in der Schublade. In den letzten drei Tagen habe ich den Rechner jetzt zusammengelötet.

Der Aufwand für den Aufbau war überschaubar: In nur knapp sechs Stunden war die Platine komplett bestückt. Mit eingerechnet ist auch der Aufwand einiger Korrekturen, die oben links an der Chich-Buchse und an den ICs in der zweituntersten Reihe zu sehen sind. In einer neuen Platinenrevision (Rev.G) sind diese Probleme inzwischen korrigiert worden.

Insgesamt ist der Harlequin ein genialer ZX Spectrum Nachbau, denn die fehleranfällige ULA wird nicht benötigt, da sie komplett durch TTL substituiert wurde. Dadurch sind zwar ein paar ICs mehr auf der Platine als beim Original, aber Platz ist ja genug vorhanden ;)

Update:

Ich habe den Fehler auf der Platine nachträglich noch etwas eleganter gelöst, indem einige Leiterbahnen aufgetrennt und dann die neuen Verbindungen per Fädeltechnik hergestellt wurden. Das ist zwar nicht ganz so trivial wir die Verdrahtung auf dem ersten Bild, dafür aber optisch durchaus ansprechender.

 

35 Jahre Manic Miner für den ZX Spectrum

35 Jahre ist es her, da kennt Matthew Smiths Führerscheinnummer, die Nummer 6031769, fast jeder ZX Spectrum Benutzer. Es ist aber auch der Cheat Code für sein Spiel Manic Miner, das im August 1983 für den ZX Spectrum erscheint, und schaltet u.a. die Möglichkeit frei einen der 20 Level direkt anzuspringen, um so nicht ständig wieder von vorne beginnen zu müssen.

Das Spielprinzip ist einfach: In jeder der 20 Kammern muss der Spieler mehrere blinkende Gegenstände aufsammeln, bevor ihm die Luft ausgeht. Der noch vorhandene Luftvorrat wird durch einen Balken am unteren Bildschirmrand dargestellt. Hat Willy, so der Name des „Manic Miners“, alle Gegenstände eingesammelt, beginnt der Ausgang zu blinken und er kann durch diesen die nächste Kammer erreichen. Damit es nicht zu leicht wird, gibt es in jeder Kammer allerlei giftige Pflanzen und Gegenstände, die man tunlichst nicht berühren sollte, Aliens und Roboter die sich durch die Kammer bewegen und deren Berührung ebenfalls tödlich ist. Einige Wege schmelzen zu allen Überfluss auch noch unter Willy, so dass man zum einen auf diesen nicht stehen bleiben sollte und zum anderen man manchmal nur eine Chance hat einen Gegenstand überhaupt zu erreichen.

Video: RZX Archive, YouTube

So einfach sich das Spiel anhört, so schwer ist es selbst nach heutigen Maßstäben zu spielen. Es gibt kaum Spieler, die Manic Miner alle 20 Level durchgespielt haben.

Manic Miner ist das erste Spiel auf dem ZX Spectrum, das während des Spiels dauerhaft Musik und Soundeffekte spielt. Da der ZX Spectrum über keinen dedizierten Soundchip verfügte, ist die CPU ständig mit der Tonerzeugung beschäftigt, weshalb viele glauben, dass dieses unmöglich ist. Die geschickte Aufteilung von CPU Zeit zwischen Ton-Erzeugung und Spielsteuerung ermöglicht das zuvor nicht für möglich gehaltene dann aber doch. Als Hintergrundmusik läuft In der Halle des Bergkönigs, das Edvard Grieg als Stück seiner Schauspielmusik Peer Gynt in Henrik Ibsens dramatischem Gedicht Peer Gynt gegen Ende des 19. Jahrhunderts komponierte. Während des Titelbildschirms läuft An der schönen blauen Donau.

Auch die begrenzten Grafikfähigkeiten des ZX Spectrum werden geschickt umschifft. Während des Spiels fallen die Spectrum üblichen Farbklötzchen von 8×8 Pixeln kaum auf.

Manic Miner ist der Auftakt einer Serie von vier Spielen mit dem Bergmann Willy:

  • Manic Miner, (1983), Bug-Byte / Software Projects
  • Jet Set Willy, (1984), Software Projects
  • The Perils of Willy, (1984), Software Projects
  • Jet Set Willy II, (1985), Software Projects

Es wurde für zahlreiche Computerplattformen und Videospielsysteme portiert, sogar für die Xbox.

Das 8Bit-Museum.de widmet dem Manic Miner Willy einen eigenen Eintrag.

Designer Rick Dickinson verstorben

Rick Dickinson, der für das unverwechselbare Aussehen der Sinclair Computern verantwortlich war, verstarb Anfang der Woche am 24.4.2018 in einem Krankenhaus in Texas im Rahmen einer Krebsbehandlung.

1979 beendete Rick Dickinson sein Studium an der Newcastle Polytechnic (jetzt University of Northumbria at Newcastle) mit dem Abschluss „First Class Bachelor of Arts Honours degree in Design for Industry“. Da er schon als Student bei Sinclair Research Ltd. gearbeitet hatte, fing er ab Dezember 1979 fest bei Sinclair an. Dickinson arbeitete als In-House Industriedesigner und soll das Gehäuse des nächsten Sinclair Computers entwerfen. Er bestimmte bei Sinclair bis 1986 maßgeblich das Aussehen der Computer, bis er sich mit einem eigenen Design-Unternehmen Dickinson Associates schließlich selbständig machte.

Video: Sinclair ZX80/ZX81 story, Rick Dickinson recalls in 2003, QLvsJAGUAR, YouTube

ZX82Anfang der 1980er entwarf er das Gehäuse des ZX80 und ZX81. Als Sinclair 1982 begann einen leistungsfähigeren Computer zu entwickeln, ist Rick Dickinson ebenfalls mit dabei. Er ist für das Design des Gehäuses verantwortlich. Da der ZX81 so erfolgreich war, suchte Sinclair auch nach alternativen Namen. Für eine Zeitlang sind ZX81 Colour bzw. ZX81 C im Gespräch und im September 1981 entwarf Dickinson einige Logo Entwürfe für diesen Namen, der auch auf einigen Gehäuseentwürfen im Oktober 1981 auftauchte. In seinen Entwürfen gab es auch eine Tastatur mit runden Tasten; diese fand man später beim Spectrum+ wieder. An der Tastatur lag es schließlich, ob ein Interessent sich für den ZX Spectrum entschied oder nicht.

Selbst nachdem Sinclair Research Ltd im Jahr 1986 von Amstrad übernommen worden war und Clive Sinclair eine neue Firma unter dem Namen Cambridge Computers gegründet hatte, entfarf Rick Dickinson mit seinem Unternehmen Dickinson Associates das Gehäuse eines weiteren Quasi-Sinclair Computers, das des Z88.

Zuletzt entwarf er noch das Gehäuse des ZX Next, einem vielversprechenden Nachfolger des Speccy, der in den kommenden Wochen ausgeliefert werden soll.

Er hinterlässt seine Frau Elizabeth und seine zwei Töchter.

Mehr über den ZX Spectrum gibt es hier.

ZX Spectrum Next: Erste Platinen werden ab Dezember ausgeliefert

Im Mai 2017 erreichte der ZX Spectrum Next auf Kickstarter sein Finanzierungsziel. Jetzt sind die Entwickler kurz davor die ersten Platinen an die Unterstützer auszuliefern und ihren gesteckten Zeitplan einhalten. Damit würden sie nicht nur ihr Versprechen eines Spectrum Nachfolgers einhalten, sondern auch einen ZX Spectrum Nachfolger ausliefern, der den Namen redlich verdient. Die Auslieferung des Komplettsystems soll dann Anfang kommenden Jahres starten.

Als besonderes Feature gibt es zu dem geplanten 7 MHz Tubo-Mode noch zwei weitere Turbo-Modi mit 14 MHz und 28 MHz. Auf dem ZX Spectrum Next Portal werden diese Modi im Video mit einigen Spielen vorgestellt.

 

Bild: ZX Spectrum Next, Henrique Olifiers, Kickstarter