Vor 35 Jahren in der DDR: Der Z1013 geht in Produktion

Der Z 1013 war ein in der DDR vom VEB Robotron-Elektronik in Riesa hergestellter Einplatinencomputer. Er war für den privaten Gebrauch und für Bildungseinrichtungen gedacht und basierte auf dem U880-Mikroprozessor, ein Nachbau des damals populären Z80 von Zilog.

Der Z 1013 bestand aus einer bestückten und getesteten Hauptplatine, einer Folientastatur und ausführlichen technischen Dokumentationen. Ein BASIC-Interpreter musste von Kassette nachgeladen werden oder konnte nach Anstecken eines Moduls verwendet werden.

Eine erste Serie von 150 Bausätzen wurde Dezember 1985 produziert. Diese konnte nach Vorbestellung im Fachgeschäft für Heimelektronik des VEB Robotron-Vertrieb Erfurt und in einem Ladengeschäft der volkseigenen Handelsorganisation (HO) in Riesa für 650 Mark erworben werden. Einem breiteren Publikum wurde der Einplatinencomputer offiziell erst auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1986 vorgestellt.

Mehr über den Z 1013 und Robotron gibt es in diesem Beitrag.

35 Jahre Microsoft Windows 1.0

Am 20. November 1985 begann die Auslieferung von Microsoft Windows 1.0. An der graphischen Benutzeroberfläche, die  von Bill Gates bereits am 10. November 1983 offiziell angekündigt wurde, hatten 24 Softwareentwickler drei Jahre lang gearbeitet.

Microsoft Windows 1.0 war kein eigenständiges Betriebssystem, sondern stellte eine graphische Oberfläche für das Betriebssystem MS-DOS dar, dessen Bedienung dadurch erleichtert werden sollte. Es fand aber bei den Anwendern kaum Anklang, da die notwendige Hardware, wie Maus, Farbgrafikkarte und Arbeitsspeicher, zur damaligen Zeit noch sehr teuer war. Auch fehlte Software, welche die neuen Features, wie Fenster und die Bedienung per Maus, auch nutzte.

Der Durchbruch der graphischen Oberfläche kam im März 1992 mit Microsoft Windows 3.1, aber erst mit Windows NT, das im Juli 1993 erschien, verabschiedete Microsoft sich von MS-DOS als zugrundeliegendem Betriebssystem.

Bild: Microsoft Corp.

35 Jahre Intel 80386

Der Intel 80386 wurde im Oktober 1985 unter dem Markennamen i386 vorgestellt, war aber erst im Juni 1986 in nennenswerten Stückzahlen auf dem Markt erhältlich.

Der 80386 ist eine wesentliche Weiterentwicklung der x86 Architektur. Mit diesem Mikroprozessor wechselte Intel zur 32-Bit Architektur, so wie sie auch heute noch in allen Nachfolgemodellen bis hin zum aktuellen Core i7 zu finden ist. Der 80386 kann direkt bis zu 4 GByte Hauptspeicher adressieren und logisch im Betriebsmodus „Protected Mode“ über Segmente sogar bis zu theoretisch 64 TByte.

Chefarchitekt bei der Entwicklung des 80386 war John H. Crawford. Er war verantwortlich für die Erweiterung der 80286 Architektur und leitete die Entwicklung des Mikroprogramms für diesen Chip.

Bild: Wikimedia Commons, CC BY-SA, User Konstantin Lanzet

Vor 40 Jahren: Cambridge Processor Unit Ltd wird gegründet

Am 5. Dezember 1978 gründen Hermann Hauser und Chris Curry eine kleine Firma mit Namen Cambridge Processor Unit Ltd (CPU). Die Firma entwickelt zunächst einen Controller für einen elektronischen Spielautomaten für Ace Coin Equipment (ACE) in Wales, der die Grundlage für ihren ersten Mikrocomputer wird.

CPU entwickelt auf Basis des SC/MP Prozessors ein Mikrocomputersystems, das 1979 veröffentlicht wird und das erste Produkt der Acorn Computer Ltd, ein Markenname den CPU verwendete, um zwei Produktlinien voneinander zu trennen, wird.

Dieser Bausatz ist der Startschuss für eine Reihe innovativer Computer, wie dem Acorn Atom, BBC B oder Acorn Archimedes.

Mehr Informationen über Acorn gibt es in diesem Beitrag.

Vor 60 Jahren: Das erste Videospiel „Tennis for Two“ wird vorgestellt

Heute vor 60 Jahren, am 18. Oktober 1958, wurde „Tennis for Two“ als Technik-Demonstration in der Turnhalle des Kernforschungszentrums Brookhaven National Laboratory vorgestellt. Erdacht und konstruiert wurde es vom amerikanischen Physiker William Higinbotham. Die Hardware bestand aus einem 5 Zoll großem Oszilloskop, das von einem Analogcomputer angesteuert wurde. Dieses erste Videospiel war mit seinem Aufbau ca. 5 Meter breit und der Vorgänger von PONG.

„Tennis for Two“ zeigte eine seitliche Darstellung eines Tennisplatzes, auf dem ein Ball über ein ein Netz gespielt wird. Es wird hierbei noch keine Punktzahl auf dem Oszilloskop angezeigt, aber das Spiel ist trotzdem ein Highlight für jeden, der das Labor besucht. Einige Personen stehen sogar stundenlang an, um es zu spielen.

In diesem Artikel des 8Bit-Museum.de gibt es mehr Informationen über „Tennis for Two“ und die ersten Videospiele.

Bild: Brookhaven National Laboratory

Vor 60 Jahren: Der erste IC wird vorgestellt

Courtesy of Texas Instruments

Courtesy of
Texas Instruments

Am 12. September 1958 präsentierte Jack Kilby den weltweit ersten integrierten Schaltkreis (IC, Integrated Circuit). Dieser erste IC enthielt nur einen Transistor mit ein paar weiteren Komponenten auf einer kleinen Stück Germanium von ca. 11 mm x 1,5 mm Kantenlänge, der sich auf einem Glasträger befand.

Kilby hatte gerade erst bei Texas Instruments begonnen, als er seine ersten Ideen zu einem IC im Juli 1958 zu Papier bringt. Am 12. September 1958 demonstrierte er erfolgreich seine erste Schaltung auf einem Halbleiter: Sie produzierte eine Sinuskurve auf einem Oszilloskop. Kilby reicht am 6. Februar 1959 das Patent US 3.138.743 für den ersten integrierten Schaltkreis ein, in der er seine Erfindung als „a body of semiconductor material … wherein all the components of the electronic circuit are completely integrated.“ beschreibt.

Im Jahre 2000 erhielt er zusammen mit dem Deutsch-Amerikaner Herbert Kroemer und dem Russen Zhores I. Alferov den Nobelpreis für Physik für seinen Beitrag zur Entwicklung des Integrierten Schaltkreises.

Bild: Courtesy of Texas Instruments