ZX Spectrum Next: Die dritte Kickstarter-Kampagne startet

Wer im April 2017 die erste Kickstarter-Kampagne mit über 3000 ausgelieferten Spectrum Next und im August 2020 auch die zweite Kickstarter-Kampagne mit über 5000 ausgelieferten Spectrum Next verpasst hat, darf sich freuen: Am 19. Juli 2025 um 8 Uhr (GMT) startet die dritte Auflage des legendären Nachfolgers des ZX Spectrum auf Kickstarter.

Bereits in der ersten Stunde sammelten über 1200 Unterstützer mehr als 500.000 EUR. Nach nur 8 Stunden steht die Kampagne bei 2600 Unterstützern bzw. fast 1.1 Mio. EUR. Das zeigt die Begeisterung rund um diesen Gerät.

Der Spectrum Next vereint den nostalgischen Charme des Originals mit modernster Technik. Er bringt vieles mit, was das Technik-Herz begehrt.

Die technischen Daten des Spectrum Next entsprechen denen der Vorgänger mit ein paar Neuerungen. Die wichtigste Neuerung ist der ungefähr dreimal größere FPGA. Damit kann später komplexere Hardware emuliert werden.

Mit dabei sind aber auch einige neue Cores, die natürlich auch auf den vorherigen Modellen laufen werden. Ein Core wird die Emulation eines Sinclair QL erlauben, ein anderer die eines BBC, ein dritter – und das ist schon frevelhaft für eine Emulation auf einem „Sinclair“ – die eines C64.

Hier kurz eine Übersicht über die Features der „Sinclair-Cores“:

Der ZX Spectrum Core bringt folgende Features mit:

  • Prozessor: Z80N mit 3,5 MHz, 7 MHz, 14 Mhz und 28 MHz
  • Speicher: 2 MByte RAM
  • Video: Hardware Sprites, 256 Farben, Timex 8×1 Modus etc.
  • Video Ausgabe: RGB, VGA, HDMI, 50/60 Hz
  • Speicher: SD Karten, DivMMC-kompatibel
  • Audio: Turbo Sound Next (3x AY-3-8912 Audio Chips mit Stereo Ausgabe), 2 x 4-bit DACs
  • Extra Hardware: zxnDMA, CTC, Copper, Enhanced ULA, Layer2 and Tilemap (Layer3)
  • Joystick: 2x DB9 (Cursor, Kempston und Interface 2)
  • PS/2: Maus mit Kempston Mode und externes Keyboard
  • Spezial: Multiface-Funktionalität
  • Kassettenrekorder: 2x 3,5mm Klinkenstecker
  • Expansionsport: Original External Bus Expansion Port
  • Beschleuniger Board (optional): GPU / 1 Ghz CPU / 512 Mb RAM (Raspberry Pi Zero)
  • Netzwerk (optional): WiFi Module (ESP8266)
  • Extras: Real Time Clock (Optional), interner Lautsprecher (optional)

Der QL Core bietet u.a. folgende Features:

  • Processor: Motorola 68000 oder 68020 CPU mit 44MHz
  • Video: VGA und HDMI
  • Speicher: 2 MByte RAM
  • Speicher: SD-Karten mit QXL Container und FAT32 Zugriff
  • Netzwerk: WiFi network
  • Joystick: CTL1/2 Joystick Ports / QL Net Port (benötigt ein DIY Dongle)
  • Keyboard: QL Keyboard
  • Co-Prozessor: Hermes i8049 Co-Processor
  • PS/2 Port: PS/2 Port für Tastatur und Qimi Mode Emulation
  • Audio: Hermes/i8049, 3-Kanal AY PSG und Stereo PCM Audio
  • Extras: Real Time Clock, Hardware Sprites und 2x Hardware Timer, I2C Bus

Aktuell haben Besitzer der früheren Geräte noch keine Nachteile durch den größeren FPGA. Wird aber später vielleicht einmal ein MC68882 Co-Prozessor emuliert, ist das auf den älteren Geräten nicht möglich. Weiterhin sind die +3 Disketten-Signale am Expansionsport verfügbar, d.h. der Spectrum Next kann (physikalische) +3 Disks lesen. Und schließlich gibt es nun zwei SD-Karten Slots und der VGA-Port unterstützt mehr Farben, was bei der QL-Emulation merkbar ist.

Da es sich um die dritte Auflage des Spectrum Next handelt und der ZX Spectrum auf der Taste „3“ die Farbe „Magenta“ hatte, wird es den Spectrum Next auch in einem violetten Gehäuse mit RGB-Beleuchtung geben.

Die Hardware hat aber ihren Preis, der so gar nicht mehr dem Ziel von Sir Clive Sinclair entspricht, moderne Technik erschwinglich zu machen:

  • ein „nacktes“ Board: 160 GBP (185 EUR),
  • ein Update-Board für Besitzer vorheriger Modelle: 180 GBP (208 EUR),
  • ein Spectrum Next: 300 GBP (347 EUR),
  • ein Spectrum Next Accelerated 320 GBP (380 EUR),
  • ein Spectrum Next Magenta Accelerated 340 GBP (393 EUR),

jeweils zzgl. Versandkosten von 20-30 GBP (23- 35 EUR).

Fazit:

Wer noch keinen Spectrum Next sein Eigen nennen darf, der sollte sich jetzt beteiligen. Der Spectrum Next ist ein Speccy Nachfolger, wie man ihn sich nur wünschen kann, er schafft es sogar den alten Charme des Speccy zu verbreiten, nur eben halt mit heutiger Technik.

Wer bereits einen Spectrum Next der ersten oder zweiten Generation besitzt, muss selbst entscheiden, ob er weitere ca. 450 EUR (Neugerät) oder ca. 250 EUR für eine Upgrade-Platine ausgeben möchte. Die Vorteile liegen im Grunde nur im größeren FPGA, der es ermöglichen würde z.B. einen QL mit 68882 Co-Prozessor zu emulieren oder weitere, komplexere Systeme. Da die meisten Anwender einen solchen Core nur vielleicht ein- oder zweimal starten würden und auch die analoge VGA Ausgabe bei HDMI keine große Rolle spielen dürfte, kann man getrost diese Variante überspringen.

Hardcore Speccy-Fans mit +3 Laufwerk werden ggf. die Möglichkeit begrüßen auch physikalische +3 Laufwerke zu verwenden. Die Anzahl dieser Anwender dürfte aber ebenfalls überschaubar sein.

 

Link: Kickstarter Kampagne

Bilder: ZX Spectrum Next, Henrique Olifiers, Kickstarter

 

Update 19.07.2025:

  • Kickstarter Zahlen ergänzt

40 Jahre Commodore C128

Der letzte 8-Bit Computer von Commodore, der C128, kommt im Juni 1985 in die Geschäfte. Er kommt in einem neu gestalteten Gehäuse (weiß mit abgeschrägtem Keyboard) und besitzt 128 KByte Arbeitsspeicher. Dieser zusätzliche Speicher kann aber nur im “Native-Mode” benutzt werden, der zum C64 nicht mehr kompatibel ist. Der “64 Mode” kann durch Drücken einer Taste beim Einschalten oder durch das Kommando “GO 64″ erreicht werden, in dem dann auch alte C64 Software läuft.

Der C128 wird aus zwei Gründen nicht sehr oft verkauft: Es gibt kaum C128 Software und die 8-Bit Systeme sterben aus, denn 16-Bit Computer, wie der Apple Macintosh und Atari ST, sind auf dem Weg.

Mehr über Commodore und den C128 gibt es in diesem Beitrag.

Bild: C128D, Wikipedia, CC-BY-SA, User: Rama

Vor 45 Jahren: Der Apple III wird vorgestellt

Schon Ende 1978 beginnt Apple mit einigen Versuchen, einen neuen Apple zu entwickeln. Der erste Versuch ist ein erweiterter Apple II, der aber nie fertiggestellt wird. Apple beginnt auch mit der Entwicklung eines Rechners, der mehr als einen Mikroprozessor verwendet und so um ein vielfaches leistungsfähiger ist. Dieser trägt den Codenamen Lisa und ist so revolutionär, dass er noch einige Jahre braucht bis er produziert werden kann. Da Apple weiß, dass die Lisa noch einige Jahre bis zur Fertigstellung braucht und der Apple II schon einige Jahre auf den Buckel hat, beginnt man mit der Entwicklung eines neuen Rechners, den Apple III. Es wird ein komplett neuer Rechner entworfen und nicht nur auf den II aufgebaut. Am 19. Mai 1980 wird der Apple III vorgestellt, aber es gibt Probleme bei der Produktion, fast 100% der hergestellten III sind defekt und müssen nachgebessert werden.

Mehr über den Apple III gibt es in diesem Beitrag.

Bild: Apple III+, Wikimedia, CC-BY-SA, User Bilby

Vor 70 Jahren: Steve Jobs erblickt das Licht der Welt

Heute vor 70 Jahren, am 24. Februar 1955, wurde Steven „Steve“ Paul Jobs in San Francisco, Kalifornien geboren. Er gründete 1976 zusammen mit Steve Wozniak und Ronald Wayne die Apple Computer Company, die 1977 mit dem Apple II ihren ersten großen Erfolg feierten. Über die Jahre war Jobs für viele Innovationen des Unternehmens verantwortlich, wie z.B. dem Apple Macintosh und später das iPhone und iPad.

Jobs war zudem Geschäftsführer und Hauptaktionär der Pixar Animation Studios und nach einer Fusion größter Einzelaktionär der Walt Disney Company. Nachdem er 1986 Apple verlassen hatte, gründete er NeXT Computer, die er bis zu seiner Rückkehr nach Apple im Jahre 1997 leitete.

Am 5. Oktober 2011 erlag Jobs seiner Krebserkrankung. Sein Vermögen wurde vom Wirtschaftsmagazin Forbes Magazine im März 2011 auf über 8 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Mehr über die schillernde Persönlichkeit Steve Jobs und Apple gibt es in diesem Beitrag. Weitere Informationen über NeXT Computer in diesem Beitrag.

Bild: Wikimedia, CC-BY-SA, Matt Yohe

40 Jahre Atari ST

Kurz nachdem Jack Tramiels Atari aufgekauft hatte, wurde von Shiraz Shivji der Atari ST innerhalb von nur fünf Monaten zur Prototypenreife gebracht und im Januar 1985 auf der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas als Atari 130ST und 520ST der Öffentlichkeit vorgestellt.

Die Geräte basierten auf dem Motorola 68000 Mikroprozessor und besaßen eine graphische Benutzeroberfläche wie der Apple Macintosh sie besitzt. Das unglaubliche war der Preis: $599 für den 520ST mit 512 KByte RAM. Das war nur ein Drittel dessen, was ein Apple Mac kostete und er bot zusätzlich Farbgraphik, der Mac hingegen nicht. Die Produktion der ersten 520ST erfolgte im April in größeren Stückzahlen. Der Rechner war lang erwartet, besonders in Europa. Der 130ST, der nur über 128KByte RAM verfügen sollte, erscheint nie auf dem Markt, da Atari von sich aus schon feststellte, dass der Speicher zu gering bemessen ist.

Mehr über Atari und den Atari ST gibt es in diesem Beitrag.

Vor 45 Jahren: Steve Jobs besucht Xerox PARC

Vor 45 Jahren, im Dezember 1979, besuchte Steve Jobs Xerox PARC (Palo Alto Research Center). Dort wurden ihm eine objekt-orientierte Programmierumgebung basierend auf Smalltalk-80, die Vernetzung von Computern und die grafische WYSIWYG („what you see is what you get“) Benutzeroberfläche des Xerox Alto mit Maussteuerung vorgestellt.

Jobs erkannte zwar damals noch nicht den Nutzen der ersten beiden Entwicklungen, aber von der grafischen Benutzeroberfläche war er so sehr beeindruckt, dass er diese in den kommenden Apple-Computer, die Lisa (und später den Macintosh), integrierte. Er warb auch einige wichtige Entwickler ab, um für Apple weiter an der Oberfläche zu arbeiten.

Mehr zu Apple gibt es in diesem Beitrag.

Bild: Wikipedia, User Joho345, Public Domain

40 Jahre Sinclair ZX Spectrum+

Am 2. Oktober 1984 erscheint der ZX Spectrum+, der über eine verbesserte Tastatur verfügt. Zwar sind jetzt die Tasten aus Plastik und es gibt zusätzliche Funktionstasten, aber unter dieser Tastatur findet man immer noch die gewohnte Tastaturfolie des Spectrum. Bis auf eine überarbeitete Platine ist er mit seinem Vorgänger technisch identisch. Erst im Februar 1985 erscheint mit dem ZX Spectrum 128 ein überarbeiteter ZX Spectrum.

Mehr zum ZX Spectrum gibt es in diesem Beitrag.

40 Jahre Commodore C16

Vor genau 40 Jahren, am 13. September 1984, war der Verkaufsstart des Commodore 16. Der C16 und C116 gehörten zur selben Computerfamilie wie der Plus/4, wobei der Plus/4 über zusätzliche bereits eingebaute Anwenderprogramme verfügte. Software konnte prinzipiell zwischen den Rechnern ausgetauscht werden, jedoch hatte der C16 weniger Arbeitsspeicher zur Verfügung. Der C16 war ein Flop auf dem amerikanischen Markt und auch in Europa verkaufte er sich nur in einigen wenigen Ländern einigermaßen.

Über diesen und weitere Commodore Computer gibt es natürlich einen Eintrag im 8Bit-Museum.de.