Ich wünsche allen meinen Lesern Frohe Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Vielen Dank für die Treue und vielen Vorschläge.

Video: Computer Christmas Card (Commodore 64, 1985), Retrospilling.no, YouTube
Wer das 8Bit-Museum.de häufiger besucht, wird sicher bemerkt haben, dass ich in den letzten Tagen ein wenig mit dessen Design gespielt habe. Es sind zwar nur ein paar kleine Änderungen, die ich vorgenommen habe, aber schon diese allein lassen die Seiten sehr viel aufgeräumter aussehen. Sollten jetzt Inhalte fehlerhaft dargestellt werden oder wenn es noch Verbesserungsvorschläge gibt, würde ich mich sehr über eine Rückmeldung freuen.
Die Linkliste wurde ebenfalls stark erweitert und die Buchempfehlungen wurden aktualisiert.
Charles Ingerham „Chuck“ Peddle wurde bekannt für seine Entwicklung des MOS 6502 Mikroprozessors in den 1970er und 1980er Jahren. Diesen Prozessor, bzw. einer seiner vielen Varianten, setzen viele Heimcomputer ein, wie z.B. der VC20, PET 2001, Atari 800 und Apple II (6502), C64 (6510) oder NES (Ricoh 2A03, ein 6502 Derivat).
Heute verstarb Chuck Peddle im Alter vom 82 Jahren. Geboren wurde Chuck Peddke 1937 in Bangor, Main, USA. Als Elektronik-Ingenieur arbeitete er 1960 zunächst bei General Electric. Über einen Zwischenstopp mit einer selbständigen Tätigkeit, kam er 1973 zu Motorola und arbeite dort an der Entwicklung des Motorola 6800-Prozessors mit. Peddle war der 6800 mit einem Preis von 300 US-Dollar aber zu teuer und da er bei seinen Vorgesetzten keine Unterstützung für die Entwicklung eines preiswerten Prozessors bekam, wechselte er zu MOS Technology, wo er die Entwicklungsabteilung für die 650x-Prozessorfamilie leitete. 1975 war der zum 6800 pinkompatible MOS 6501 kurz vor der Fertigstellung, er kostetet aber mit 25 US-Dollar nur ein Bruchteil des 6800. Da Motorola mit Urheberrechtsklagen drohte, wurde dieser Prozessor zugunsten des 6502 verworfen, der zwar Ähnlichkeiten zum 6800 aufwies, aber nicht mehr pinkompatibel war. Dieser Prozessor wurde in den 1970er/1980er in vielen Heimcomputern verwendet und war der direkte Gegenspieler zum Z80 Mikroprozessor von Zilog.
MOS Technology wurde schließlich von Commodore (CBM) aufgekauft und Peddle entwickelte für Commodore viele Rechner, darunter den PET 2001 und den VC 20. 1980 gründete Peddle zusammen mit Chris Fish die Firma Sirius Systems Technology, die den Computer Sirius I auf den Markt brachte. In den folgenden Jahren arbeitete Peddle ab 1985 für die Tandon Corporation, dann beim Celetron (einem indischen Elektronikhersteller, der im Jahre 2002 aus verschiedenen ehemaligen Tandon-Firmen entstand).
Bild: „Chuck Peddle, 6502 Designer“, Flickr, CC-BY-2.0, Jason Scott
Wie konnte man ìm Jahre 1979 Mädels beeindrucken? Ganz klar: Mit einem Heimcomputer! Auf dem Bild trägt der junge Mann einen Exidy Sorcerer unter dem Arm, sicherlich kein Computer, der als Laptop gedacht war.
Exidy versuchte Ende der 1970er auf der ersten Welle der gerade erscheinenden Heimcomputer mit zu schwimmen und so stellten sie im April 1978 auf der PERCOMP Long Beach Computer Show den Exidy Sorcerer vor.
Das Gerät war mit einer 2 MHz Zilog Z80 CPU ausgestattet und konnte bis auf 64 KByte erweitert werden. Die 8 KByte Version kostete US$ 895, mit 16 KByte US$ 1295, mit 32 KByte US$ 1395 und mit 48 KByte US$ 1495. Durch ein separates Modul konnten hunderte von Karten für den S-100 Bus verwendet werden. Drei Cartridges wurden mit dem System ausgeliefert: Eine Textverarbeitung, ein Assembler und Microsoft 8K BASIC.
Mehr über Exidy und den Sorcerer gibt es in diesem Beitrag.
Was sucht ein AN/FSQ-7 Combat Direction Central Militärcomputer in einem Krankenhaus?
Der Q7 war ein Kommando- und Kontrollsystem, das während des Kalten-Kriegs im Luftverteidigungsnetzwerk verwendet wurde. Es ist das größte jemals gebaute Computersystem, jede der 24 Maschinen wog 300 Tonnen und bestand aus zwei Computern. Der Q7 bestand aus 60.000 Vakuumröhren, davon wurden 60.000 für den Computer verwendet, und verbrauchte 3 Megawatt an Leistung. Die Rechenleistung betrug 75.000 Befehle pro Sekunde. Der Computer kostete ca. 10 Mrd. US Dollar. Entwickelt wurde er zwischen 1954 und 1958. Die letzte Maschine wurde 1983 außer Betrieb genommen.
Das Computer History Museum schreibt zu diesem Computer:
The software was written by The Rand Corporation and the System Development Corporation (SDC) and employed about 20% of the world’s programmers at the peak of the project. When it was complete, the 250,000 lines of code was the most complex piece of software in existence.
Die Q7 Komponenten wurden in zahlreichen Filme verwendet und obwohl diese aus den 1950er stammten, sind sie sogar aufgrund des futuristischen Aussehens noch in aktuellen Filmen zu sehen. Zu sehen ist das Kontrollpult u.a. in Filmen wie Westworld (1973), Spaceballs (1987), Beverly Hills Cop 3 (1994), Independence Day (1996), Virus (1999), und zahlreichen Serien. Die Website Starring the Computer listet diese akribisch auf.
Bilder: Starring the Computer, Columbo (S04E06): „Der Schlaf, der nie endet“ (A Deadly State Of Mind); IBM SAGE, Wikimedia, CC-BY-2.0, User Kozuch
Vor ein paar Wochen stolperte ich über Goran Devics Website. Goran beschriebt dort eine Möglichkeit mit einem Arduino eine Z80 CPU zu steuern. Die Idee fand ich so interessant, dass ich ein Arduino-Shield für den Mega 2560 entwarf, seine Software entsprechend anpasste und um einige Funktionen erweiterte, z.B. kann die Länge des Taktzyklus eingestellt werden und vorgegebene Testprogramme können geladen werden. Damit auch ein Betrieb ohne serielle Konsole möglich ist, kann zusätzlich ein LCD Display angeschlossen werden.
Das folgende Video zeigt, wie die CPU ein kleines Programm schrittweise abarbeitet (200msec pro Taktzyklus).
Das Display wird aktuell noch nicht verwendet. Anstelle eines teuren ZIF-Sockels kann auch ein Präzisionssockel verwendet werden. Die Bauteilkosten liegen jeweils bei ca. 5-6 EUR zzgl. Platine. Sofern ich noch Platinen übrig habe, gebe ich die gerne zum Selbstkostenpreis ab. Über eine Rückmeldung würde ich mich sehr freuen. Auch Verbesserungsvorschläge sind sehr willkommen.
Update 24.1.2020
Ab der Version 2.1 kann in einem simulierten Videospeicher geschrieben werden, dessen Inhalt dann auf einem LCD2004 angezeigt wird. Zusätzlich können die beiden Taster abgefragt werden.
Wer den Z80 CPU Tester nachbauen möchte findet hier die Gerber-Daten und den Quellcode zum Download.
Oft steht man vor dem Problem schnell die CPU eines nicht funktionierenden Computers testen zu wollen. Zwar kann man diese auch in einen anderen Computer einbauen und so prüfen, ob dieser mit der CPU startet, aber bequem ist anders.
Mit einem NOP-Generator ist es möglich schnell optisch zu prüfen, ob eine CPU generell noch in der Lage ist Kommandos auszuführen. Der Generator liefert der CPU bei jedem Speicherzugriff ein NOP („No Operation“) Kommando, d.h. im Idealfall zählt die CPU einfach die Adressen hoch. Durch LEDs wird dabei der Zustand der Adressleitungen visualisiert. Zählen die Adressen binär hoch, was gut an den LEDs zu verfolgen ist, ist die CPU mit hoher Wahrscheinlichkeit in Ordnung. Leuchten nach einem Reset einige LEDs dauerhaft (oder auch gar nicht), ist die CPU sehr wahrscheinlich defekt.
Das folgende Video zeigt, wie der Test für eine funktionsfähige CPU aussieht.
Nachdem am 29. März 2018 die (Mini-)Neuauflage unter dem Namen TheC64 mini erschien, soll im Dezember endlich die große Variante mit funktionaler Tastatur erscheinen. Entstanden war der Mini aus einer fehlgeschlagenen indiegogo Kampagne. Trotz verfehltem Finanzierungsziel veröffentlichte der Entwickler Retro Games – wenn auch etwas verspätet – zusammen mit dem Distributor Koch Media die kleine Konsole.
Versprochen wurde, dass derjenige, der bei der ursprünglichen Kampagne dabei war oder den TheC64 vor dem 28.9.2017 vorbestellt hatte, sich gleich über zwei TheC64 freuen soll, einmal den TheC64 mini und einen TheC64 in einem „großen“ Gehäuse mit funktionaler Tastatur. Mal sehen, ob sich der Hersteller an dieses Versprechen noch erinnern kann.
Der TheC64 kann nicht nur einen C64 emulieren, sondern auch einen VC20. Weiterhin sollen dieselben Spiele fest eingebaut sein, die auch schon beim TheC64 Mini mit dabei waren.
Bild: Retrogames Ltd.