Reparatur alter Computer

In den letzten Wochen habe ich einige Ausstellungsstücke wieder in Betrieb genommen, nachdem sie teilweise 15-20 Jahre gut gelagert waren. Dabei sind wieder typische Alterungsfehler aufgetreten, die ich hier einmal vorstellen möchte.

Apple II und Apple Macintosh LC Netzteile

Die Folienkondensatoren der Schaltnetzteile neigen dazu regelrecht zu „explodieren“ und auch die Hochspannungs-Elektrolytkondensatoren (200-400V) sind meistens defekt (oft zu erkennen, dass diese sich aufgebläht haben oder ausgelaufen sind). Die Kondensatoren können recht einfach gegen neue ausgetauscht werden.

Das Bild zeigt einen Entstörkondensator, den es regelrecht zerrissen hat.

Ein Beispiel für einen defekten Elektrolytkondensator ist auf diesem Bild zu sehen. Normalerweise haben Elkos an der Oberseite Sollbruchstellen, diesen hier hat es aber unten aus den Gehäuse getrieben.
Am besten werden gleich alle Elkos und Folienkondensatoren ausgetauscht (auch als „recapping“ im Elektronikbereich bezeichnet).

Das Bild rechts zeigt das Netzteil eines Basis 108, einem Apple II Clone, dessen Kondensatoren komplett erneuert wurden und so wieder zum Laufen gebracht wurde.

 

VEB Robotron Z9001 und KC85 Netzteile

Die Sicherungshalter der Schmelzsicherung ist schon sehr anfällig gegen normale Luftfeuchtigkeit. Über die Jahre sind diese oft so stark korrodiert , dass kein Kontakt mehr vorhanden ist. Der Halter kann aber wieder sauber geschliffen werden oder gegen einen neuen ausgetauscht werden.

Das Bild zeigt die Sicherung und den Sicherungshalter eines Z9001.

 

Acorn Atom Video-/TV Signal

Bei vielen Rechnern ist das Bild nach 30 Jahren sehr schlecht. Dieses liegt oft an ausgetrockneten, d.h. defekten, Elkos. Beim Acorn Atom wird das Ausgangssignal des Videochips über einen Hochpassfilter mit einem 22μF-Elko geführt und über eine Darlingtonschaltung mit zwei weiteren Elkos verstärkt. Die Kondensatoren sind sehr leicht zu ersetzen. Gleichzeitig sollten auch noch die Transistoren getauscht werden.

Das Bild zeigt oben in der Mitte die drei getauschten Elkos und Transistoren.

 

Commodore PET und CBM

Die 6550 Speicherchips (1k x 4) sind qualitativ so schlecht, dass etliche von diesen Chips auf einmal defekt sein können. Da man diese nicht mehr bekommt (zweite Wahl bringt in diesem Fall aufgrund der schlechten Qualität nicht viel), kommt nur ein Austausch mit gegen einen neuen Speicher infrage. Mit einem entsprechenden Adapter lässt sich ein Commodore PET oder CBM auf bis zu 32 KByte aufrüsten und wahlweise auch noch die fehleranfälligen 6540 ROMs ersetzen.

Das Bild zeigt den Adapter in einem PET 2001 alter Bauart mit 6540/6550 Chips.

 

Sinclair ZX80/81, Spectrum und Timex Computer

Bei den Sinclair und Timex Geräten ist die CPU oft nicht mehr in Ordnung. Leider ist diese fest verlötet, so dass der Wechsel mit etwas Aufwand verbunden ist.

Das Bild zeigt eine gesockelte ZX80 CPU in einem Sinclair/Timex 2068.

 

EACA Video Genie I und Dick Smith System 80

Der Videospeicher ist sehr primitiv in TTL-Technik aufgebaut und besteht bei älteren Modellen aus sieben(!) RAMs vom Typ 2102 (1k x 1). Diese können nur Großbuchstaben darstellen. Neuere Modelle setzen auf zwei Chips vom Typ 2114 (1k x 4) und können Groß- und Kleinbuchstaben anzeigen. Da die 2102 Chips nicht mehr zu bekommen sind (bzw. nur zu Wucherpreisen), kann man diese mit etwas Bastelei durch zwei 2114 ersetzen.

Das Bild zeigt einen Versuchsaufbau mit einem 2114 und einem Tri-State-Bustreiber.

 

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