Auszeichnungen & Berichte 2006

„Transfer in jede Richtung – Das „Spiel zum Film“

Mit quietschenden Reifen brettert Doc Hudson um die Kurve. „So stelle ich mir ein Rennen vor!“, brummt der alte Straßenkreuzer zufrieden. Jetzt wären eigentlich Lacher aus dem Publikum fällig. Doch dies ist nicht der Kino-Hit „Cars“, sondern das gleichnamige Videospiel. Immer öfter kommen Filme und Titel für den PC oder die verschiedenen Konsolen im Doppelpack auf den Markt. Neu ist diese Kombination allerdings nicht -und sie hat neben großen Erfolgen auch schon zu großen Flops geführt.

Das „Spiel zum Film“ gibt es schon, seit es überhaupt Videospiele gibt, sagt Stephan Slabihoud aus Bottrop. Er beschäftigt sich auf der Webseite „www.8bit-museum.de“ vor allem mit den Anfängen des Genres. „Das ging in den frühen Achtzigern mit den Automatenspielen los.“ Zu diesen zählte Nintendos „Donkey Kong“: Der Titel rund um den Gorilla, der eine Frau gefangen hält, war vom Kinoklassiker „King Kong“ inspiriert. Das Filmunternehmen Universal wollte das nicht hinnehmen, strengte eine Urheberrechtsklage an – und unterlag. […]

Die Ergebnisse, die dabei herauskamen, waren aber oft bescheiden: „Diese Art von Umsetzungen waren in 90 Prozent der Fälle Flops“, sagt Stephan Slabihoud – sowohl spieltechnisch als auch kommerziell. „Meistens hat es am Spielprinzip gehakt.“ […]

Ein Beispiel für die frühen Flops ist „E.T.“: In der Erwartung, mit der Umsetzung des Kino-Hits einen Hit zu landen, ließ Atari 1981 Millionen von „E.T.“-Modulen für die Konsole „2600“ herstellen. „Aber das Spiel war eine Katastrophe“, sagt Slabihoud. Dieser Meinung waren auch die potenziellen Käufer, und Atari blieb auf dem größten Teil der Auflage sitzen. „Diese Module sollen irgendwo in einer Wüste verbuddelt worden sein“, erzählt André Horn, Chefredakteur der in München erscheinenden Zeitschrift „GamePro“. […]

Mittlerweile gibt es aber auch eine immer länger werdende Reihe von Beispielen, in denen der Transfer vom Film zum Spiel oder umgekehrt funktioniert. André Horn von „GamePro“ fallen aus der jüngsten Vergangenheit spontan die Spiele zu den Leinwandhits „King Kong“ und „Herr der Ringe“ ein. „Man achtet jetzt mehr auf das Spielprinzip“, bestätigt Stephan Slabihoud. […] Von Florian Oertel, dpa“

ntv, dpa, 18.12.2006

„Computer zwischen Knutschfleck und Kaufhaus
[…] Die Reihe der Exponate reicht von einem analogen Röhrenrechner aus dem Jahre 1954 über den Muniac, diverse 8-Bit-Rechner [Link: 8Bit-Museum.de] und den ersten PCs bis zu einer SGI Origin als modernsten Rechner-Oldie. […]“

heise online, 15.07.2006

„Zum Wegwerfen viel zu schade

Alte Computer taugen immer noch fürs Museum
Rund 600 Homecomputer sind es, die sich unter dem Dachboden und im Keller des Hauses von Stephan Slabihoud in Bottrop stapeln. Diese Geräte werden nicht einfach nur verwahrt, sie sind vielmehr das Herzstück eines „Acht-Bit-Computermuseums“, dessen Exponate zur Zeit nur im Internet betrachtet werden können. Die Geräte sehen allesamt fabrikneu aus, viele davon befinden sich sogar in ihrer Originalverpackung. Spiele, Anwendungs-Programme und Zubehörteile sammelt Stephan Slabihoud ebenfalls. Für ihn ist das alles „ein Stück Nostalgie, einfach Spaß an der Freude“.

„Retro-Computing“

Dabei ist Stephan Slabihoud auf ganz besondere Weise am Retrocomputing interessiert. Er sammelt die Homecomputer der ersten Generationen nicht etwa, um damit zu arbeiten. Ihm geht es hauptsächlich um den Erhalt dieser Geräte als Zeitzeugen der Technikgeschichte. Stephan Slabihoud hat dabei einen langen Atem. Sein virtuelles Acht-Bit-Computermuseum gibt es seit dem 2. Juni 1998 im Internet und auch auf einer CD-ROM.

Als privater Sammler tauscht Stephan Slabihoud natürlich eigene Geräte gegen solche aus, die ihm in seiner Sammlung noch fehlen. Und er kennt seine Geräte. Auf seiner Website findet man Artikel zu Programmen, die er einst für spezielle Computermagazine schrieb, die sich um bestimmte, damals aktuelle Computer kümmerten. Heute existieren diese alten Maschinen meist nur noch in Form von Emulatoren für den PC oder eben als Exponat in der Sammlung von Stephan Slabihoud.
Alte Homecomputer gegen moderne PC’s chancenlos

Im Vergleich zu heutigen Windows- oder Linux-PC’s weisen die frühen Homecomputer nur einen Bruchteil der Leistungsfähigkeit auf. Für wesentliche Aufgaben taugen die alten Geräte nicht. Die Homecomputer waren nicht mehr und nicht weniger als ein Spielzeug, das aber beharrlich entwickelt wurde. In frühen PC’s von IBM wurden in wesentlich verbesserter Form viele Ideen realisiert, die ihren Ursprung in der Welt der Homecomputer haben. Zu diesen Ideen gehören beispielsweise die so genannten „Slots“, die Einschübe für Erweiterungskarten.

Die meisten Homecomputer speicherten ihre Programme auf normalen Audiokassetten und nutzten den Fernseher als Monitor. Damit konnte man vor allem Computerspiele ausreizen. Aber nicht alle Homecomputer waren ausschließlich als Spielekonsolen gedacht. Es gab damals durchaus schon eine brauchbare Textverarbeitung, die im Vergleich zu heutiger Software unter Windows und Linux aber wesentlich schwieriger zu bedienen war. Dazu gehört zum Beispiel der Editor unter UCSD auf dem Apple II und „Wordstar“ unter dem Betriebssystem CP/M von Commpdore.

Was tun, wenn der Homecomputer nicht mehr funktioniert?

Homecomputer aus den frühen 80ern des vergangenen Jahrhunderts geben heutzutage nach und nach ihren Geist auf. Sie tun dies auch dann, wenn man sie vor vielen Jahren voll funktionsfähig eingelagert hat. Die Gründe sind Korrosion und Alterung. Chips lösen sich auf, Leiterbahnen auf Platinen korrodieren, Elektrolyt-Kondensatoren trocknen aus, Schalter geben keinen zuverlässigen Kontakt mehr. Betroffene Geräte lassen sich aber reparieren. Man nimmt einfach neue Bauteile, um sie gegen die alten auszutauschen, sofern diese Bauteile noch gekauft werden können. Man kann auch aus mehreren defekten Altrechnern einen funktionierenden bauen, wenn man sich aus brauchbar gebliebenen Teilen ein benutzbares Gerät neu zusammenschraubt.

Lassen sich alte Homecomputer noch verkaufen?

Benutzbarkeit ist unter Computersammlern immer noch ein wichtiger Faktor, obwohl sie diese Geräte nicht tatsächlich für bestimmte Aufgaben verwenden. Computersammler tauschen Geräte untereinander und kaufen sich ebensolche ein. Zwischen 10 Euro für einen alten Rechner aus Japan und 2.000 Euro für eine gut erhaltene „Lisa I“ gibt es eine große Spanne unterschiedlichster Preise. An alten PC’s sind die meisten Computersammler in der Regel nicht interessiert. Den „Wintendos“ fehle eben jeder Charme, jede Individualität.

Mit seiner Homecomputersammlung geht Stephan Slabihoud jedenfalls weiterhin an die Öffentlichkeit. Vor drei Jahren wirkte er an der Gründung des Deutschen Computermuseums e. V. in Dortmund mit und wird dort seine Homecomputer in einer eigenen Abteilung unterbringen.
AutorIn: Holger Bruns
Redaktion: Joachim Hecker“

WDR5 – Leonardo, 01.03.2006

„Tagestipp: Ein Blick zurück

Von der PC-Steinzeit bis in Hier und Jetzt dokumentiert das 8bit-Museum die Entwicklungsgeschichte der Heim-PCs und Videospiele. Tauchen Sie ab in die Geschichte der Atari-Kisten und schwelgen Sie in Erinnerungen, beispielsweise an die „Pong“-Spielekonsole, die an den Fernseher angeschlossen wurde und ein Mini-Pingpong mit einfachster Grafik simulierte. Oder an den legendären Commodore aus den achtziger Jahren. Viele Infos und Bilder nicht nur für Nostalgiker – die Optik der Site allerdings ist verschönerungsfähig!
Autor: Martina Berg“

heute.org, 28.01.2006

„Warum acht Bit nichts mit Bier zu tun hat

Die meisten Admins und versierte Computernutzer denken wehmütig an die ‚gute alte Zeit‘ zurück, in der Rechner noch berechenbar – und vor allem langsam waren. Das ‚8Bit-Museum‘ von Stephan Slabihoud ermöglicht einen Ausflug in die Steinzeit der IT.

Jeder denkt gerne an die Ursprünge der Technik zurück. Als ein Rechner beinahe so aussah wie ein Kassenterminal von Toys’R’us, war von Netzwerken weit und breit wenig zu sehen. Noch interessanter ist diese Rückschau natürlich für alle jüngeren IT-Verantwortlichen, die zu jener Zeit noch gar nichts mit Technik am Hut hatten. Daher lohnt sich der Besuch des 8Bit-Museums [1], das Dipl.-Informatiker Stephan Slabihoud ins Leben gerufen hat.

Die Inhalte der Website gliedern sich in zwei Bereiche: Im ersten gibt es einen ausführlichen Ãœberblick über die Entstehung der Videospiele. Der zweite Bereich beschäftigt sich mit der Geschichte des Heimcomputers. Hier finden sich über 30 ausführliche Firmenportraits. Auch das taiwanesische Unternehmen „Tatung“ war seinerzeit schon vertreten. Der Vergleich vom damaligen System „Einstein“ zu einem heute angebotenen Bladeserver ist höchst interessant.
Weitere Infos:
[1] www.8bit-museum.de
20.01.2006/dr“

it-administrator.de, 18.01.2006

www.8bit-museum.de
Bewertung: Besser geht es kaum (5 von 5 Sternen)

Die 80er Jahre waren die Hochzeit des Homecomputers: In diesem virtuellen Museum können die alten Schätzchen noch mal bestaunt werden. Für alle, die sich schon länger mit Computern beschäftigen, eine spannende Zeitreise.
Zum Beitrag.“

WDR – Aktuelle Stunde, Surftipps, 16.01.2006