Vorgeschichte
1978 entschließen sich zwei schwedische Firmen, Scandia Metric AB und Dataindustrier AB, dazu einen Computer zu entwickeln. Beide Firmen haben schon Erfahrungen mit Computer und deren Peripherie gesammelt, haben aber bisher noch keine Erfahrungen in der Herstellung von Monitoren und in der Serienproduktion. So wird Luxor Industri AB, einer der größten TV Hersteller in Europa zu dieser Zeit, von ihnen kontaktiert.
Als Luxor im Februar 1978 in das Projekt einsteigt, geht es schnell voran und der erste Prototyp mit Namen Hemdator 80 (HD-80) ist schon drei Monate fertiggestellt (er wird von Dataindustrier AB entwickelt, die schon zuvor mit dem Z80 Erfahrungen gesammelt haben).
Der ABC 80 (Advanced Basic Computer 80)
Im August 1978 sind die ersten Rechner fertiggestellt und erscheinen unter dem Namen Advanced Basic Computer for the 1980s (ABC 80). Anfang 1979 erscheint die erste Peripherie zu dem ABC 80, darunter ein Floppylaufwerk und ein Drucker. Der ABC 80 basiert auf einem Z80 und verfügt über einen recht guten Basic-Interpreter. Der ABC 80 wird in den ersten zwei Jahren über 10.000mal verkauft.
Der ABC 800
Der Nachfolger des ABC 80, der ABC 800, erscheint 1981. Es handelt sich um eine erweiterte Version des ABC 80, der als professionelles Gerät beworben wird (im Gegensatz zum ABC 80, der als Heimcomputer erschien). Den 800er gibt es in zwei Versionen: Der ABC 800 M ist ein 80 Zeichen/Zeile monochrom Gerät, der ABC 800 C unterstützt 8 Farben mit nur 40 Zeichen/Zeile. Beide Geräte sind mit 32Kbyte RAM und 24KByte ROM recht gut ausgestattet und verfügen über ein verbessertes BASIC, dem Basic II und es gibt ein Diskettenbetriebssystem: ABC-DOS. Mit dem speziellem HR-Adapter, der zusätzliche 16KByte RAM mitbringt, können beide 240×240 Pixel in 2 (von 8) Farben darstellen.Der ABC 800 hat noch einen größeren Erfolg als der ABC 80 in Schweden. Ende 1981 trifft Luxor mit Facit DTC ein Ãœbereinkommen, dass sie den ABC unter ihrem eigenen Namen verkaufen dürfen. Anfangs ist beabsichtigt, dass Facit den Rechner außerhalb und Luxor in Schweden verkauft, aber schon bald konkurrieren beide Firmen mit dem selben Produkt in Schweden.
Der ABC 802 und 806
1983 erscheinen der ABC 802 und ABC 806. Beide sehen professioneller aus als die beiden Vorgänger. Der 802 verfügt über einen eingebauten Monitor (nur Textdarstellung möglich), der 806 besitzt mehr Speicher und kann Farbgraphiken und einen 80 Zeichen/Zeile Textmodus (in Farbe) darstellen. Beide Rechner enthalten das neue UFD-DOS (User File Directories DOS), das Unterverzeichnisse erlaubt.
Der ABC 1600 und 9000
Im Jahre 1985 bringt Luxor zwei weitere Modelle heraus: ABC 1600 und ABC 9000. Beide basieren auf dem Motorola 68000 und besitzen einen Unix-Clone als Betriebssystem. Diese Rechner erweisen sich aber als Flop.
Im selben Jahr wird Luxor Industri AB von Nokia Information Systems übernommen und die Produktion der ABC Modelle eingestellt. 1986 wird Luxor Datorer AB Bestandteil von Nokia. Seit dem Verkauf an Fujitsu/ICL 1991 ist Nokia Information Systems unter dem Namen ICL Data Ltd bekannt.