Dragon Data und der Dragon 32
1981 stellt Tony Clarke, Senior Manager bei der in Swansea, South Wales, ansässigen Spielzeugfirma Mettoy fest, dass immer mehr Kinder sich für die neue Computer-Technologie interessieren. Die Firma Mettoy, die in den 1930er Jahren gegründet wurde, ist zu diesem Zeitpunkt bekannt für seine Corgi Toys, das sind Modellnachbildungen von Automobilen, Flugzeugen und Panzern überwiegend im Maßstab um 1:43. Die Hunderasse Welsh Corgi diente als Namens- und Logogeber der Firma. Clarke hatte die Markteinführungen des Acorn Atom, des Sinclair ZX81 und des Commodore VC-20 miterlebt und sieht in der Computertechnologie auch eine Chance für Mettoy. Clarke ist der Meinung, dass Kinder bald mehr mit Computern spielen werden als mit traditionellen Spielzeugen.Clarke initiiert das „Project Sam“ im Herbst 1981. Er beauftragt PA Technology (PAT) on Cambridge, ein Unternehmen der PA Consulting, einen neuen Mikrocomputer zu entwerfen. Da der Computermarkt sich sehr schnell entwickelt, stellt er dem PAT Team, welches von Ian Thompson-Bell geleitet wird, einen engen Zeitrahmen. Hierdurch ist das Team gezwungen, einen BASIC Interpreter zu lizenzieren, für eine Eigenentwicklung bleibt keine Zeit. Da die Auswahl begrenzt ist, fällt die Wahl auf Microsoft Extended BASIC.
Von der Hardware her ist der neue Rechner sehr leistungsfähig und verfügt über ein neuartiges Design: Anstelle eines Z80 oder 6502 wird der Motorola 6809 Mikroprozessor verwendet, der etwas leistungsfähiger ist. Dadurch können auch zwei weitere Chips verwendet werden, der Motorola 6883 Synchronous Address Multiplexer (SAM) Memory Controller und der Motorola 6847 Video Controller. Für Ein-/Ausgabeoperationen werden zudem zwei Motorola 6821 Peripheral Interface Adaptor (PIA) eingesetzt. Zwar haben bisher nur wenige Programmierer mit der 6809 gearbeitet, sind doch die bekannten Systeme wie Apple und PET mit dem 6502 und die von Tandy und Sinclair mit dem Z80 ausgestattet, aber Tandy hat zwei Jahre früher bereits in den USA einen Rechner unter dem Namen TRS-80 Color Computer (CoCo) mit 6809 Prozessor und Motorola Chipsatz für Video und Ein-/Ausgabesteuerung herausgebracht. Mettoys verfügt über gute Kontakte bei Motorola in Strathclyde (Schottland) und mit deren Hilfe entwickeln sie den Computer, der denselben Chipsatz benutzt, wie der CoCo von Tandy. Das Copyright dieses Rechners ist recht fragwürdig, da er auch das gleiche Tastaturlayout, Cartridge- und Joysticks-Ports und sogar Speicheraufteilung verwendet.
Da sich das PAT Team, anders als Tandy, für das Extended BASIC entscheidet und lizenzieren, können alle Features der Maschine ohne Update angesprochen werden.
Damit Dragon keine Schwierigkeiten mit Tandy bekommt, ändern die Ingenieure das Design etwas ab. Anstelle des seriellen Ports, wird ein Parallelport verwendet, der auch eine einfachere Elektronik verwendet; es wird einfach der Motorola 6821 PIA, der auch für die Tastatur verwendet wird, mitbenutzt. Die wichtigste Änderung wird aber am BASIC vorgenommen. Das gesamte BASIC wird überarbeitet und der Standard-BASIC und Extended-BASIC Code wird neu kompiliert und bildet nun eine Einheit. Es gibt leider auch Schwächen: So kann das Microsoft BASIC keine Kleinbuchstaben darstellen, diese erscheinen in inverser Großschrift (im Ausdruck dann aber wieder korrekt in Groß-/Kleinschrift).Ein Teil dieser Ãœberarbeitung ist auch ein neues BIOS (das Original gehört Tandy), das von Duncan Smeed entwickelt wird (Smeed hält zu diesem Zeitpunkt Computervorlesungen an der Strathcylde University in Glasgow). Smeed nimmt das Motorola Bios und modifiziert es passend zu den Hardwareänderungen, die das PAT Team am Referenzdesign vorgenommen haben. Er führt auch zahlreiche Optimierungen durch, z.B. bei den Tastaturroutinen, die einen Geschwindigkeitsvorteil von ca. 10% gegenüber dem Referenzdesign (und des CoCo) bedeuten. Er versteckt seine Initialen „DNS“ in den sechs Byte großen End-of-Line Sequenz, wobei die ersten zwei Bytes für Carriage Return und Line Feed verwendet werden. Ändert man eine Speicherzelle von 2 auf 6, so tauchen seine Initialen plötzlich in jeder Zeile auf. 1983 verlässt Smeed Strathclyde, um bei Dragon Data als System Software Manager einzusteigen. Er kehrt aber 1986, ein Jahr nachdem er Dragon Data verlassen hat, wieder an die Universität zurück und unterrichtet heute wieder Informatik.
Der Prototyp „Pippin“ mit 16 KByte ist im November 1981 fertiggestellt und besteht aus kaum mehr als einem Mainboard mit aufgesetzter Tastatur. Richard Wadman, Clarkes Marketing Manager, stellt ihn bereits Journalisten und Software-Entwicklern vor und beginnt damit das BASIC Handbuch für zu schreiben. Race Electronics in Newport wird kontaktiert, um eine erste Serie an Dragons zu produzieren. Es ist nicht ganz klar, wann genau die Produktion begann, auf jeden Fall nach Produktionsbeginn entscheidet Clarke, der jetzt das von Mettoy zur Vermarktung des Dragon gegründete Tochterunternehmen Dragon Data leitet, dass der Rechner mit 32 KByte ausgeliefert werden soll. Diese Entscheidung soll daher kommen, dass Sinclair einen Rechner, den Spectrum, mit 48 KByte RAM ankündigt, und Clarke mit der Technologieentwicklung Schritt halten will und deshalb den Arbeitsspeicher kurzerhand verdoppelt (der Tandy CoCo hat nur 4 bzw. 16 KByte Speicher). Da das Mainboard für die zusätzlichen 16 KByte nicht ausgelegt ist, werden die ersten 10.000 Geräte mit einer Zusatzplatine ausgeliefert. Das „Full-Size“ Keyboard soll ebenfalls helfen, gegen den günstigeren Spectrum 48k zu bestehen.
Im August 1982 bringt Dragon Data den Dragon 32 auf den Markt. Zu diesem Zeitpunkt beherrscht Sinclair den englischen Heimcomputermarkt und es ist zweifelhaft, ob der Neuling auf diesem überhaupt bestehen wird. So ist der Dragon 32 geboren, der nun von Mettoy an die Geschäfte ausgeliefert wird. Aufgrund der Schwierigkeiten von Sinclair seine Spectrums und von Acorn seine Electrons liefern zu können, gibt es eine rege Nachfrage nach dem Dragon 32.
Im Oktober 1982 geht es Mettoy finanziell sehr schlecht, so dass die einzige Möglichkeit in einer Übernahme von Daron Data besteht. Der Geschäftsführer Tony Clarke spricht viele Finanzinstitute an, um Dragon Data zu refinanzieren. 23% der Anteile geht an die Welsh Development Agency, 42% an Pru-tech (eine Investitionsabteilung von Prudential Insurance) und nur 15,5% verbleiben bei Mettoy. Mit dem neuen Geld kann Dragon Data einen Vertrag über die Produktion von Dragon-Rechner mit Race Electronics (die auch BBCs für Acorn bauen) abschließen, um die hohe Nachfrage zu befriedigen. Als Teil des Vertrags mit der Welsh Development Agency, muss Dragon Data in eine größere Fabrik ziehen, die eine größere Produktionsrate erlaubt im Vergleich zu dem momentanen Produktionsort bei Mettoy.
Im Frühling 1983 sieht es sehr gut für Dragon Data aus. Über 40.000 Dragon 32 sind verkauft worden. Im März laufen dann am neuen Standort über 5000 Dragons jede Woche vom Band, was noch auf über 10.000 pro Woche gesteigert wird, denkt Dragon Data doch, dass die hohen Verkaufszahlen noch bis Weihnachten andauern.Im April erscheint ein Diskettenlaufwerk für £275 und das OS9 Betriebssystem wird von Microware lizenziert. Viele weitere Erweiterungen erblicken aber nicht den Markt, darunter ein 64 KByte Upgrade, das auch zwei RS232 Schnittstellen bietet, ein 80 Zeichen/Zeile Monochrom-Videoadapter und zwei Computer für den Büroeinsatz.
In diesem Jahr beginnt auch die Markteinführung des Dragon in den USA und das Magazin Dragon User kommt auf den Markt, was für jeden User etwas bietet. Elkan Electronics importiert vier weitere Magazine aus den USA: The Rainbow, Colour Computer News, The Color Computer Magazine und Hot Co-Co.
Der Dragon 64
Im Mai erscheint doch noch ein 64 KByte Upgrade in Form eines Hauptplatinenaustausch für £75. Das Board wird auch für den neuen Dragon 64 benutzt, der allerdings auch über eine RS232 Schnittstelle verfügt. Einen Monat später schon ändert Dragon Data den Platinentausch. Nun bekommt der Käufer für £100 ein komplettes Dragon 64 Board mit RS232 und einem zweiten Basic ROM für den neuen Dragon 64 Modus. Obwohl das Upgrade sehr kostspielig ist, bekommt der Käufer doch eine komplett neue Maschine, die auch erlaubt OS9 laufen zu lassen. Dragon Data steuert weiterhin die USA an und am 26. August 1983 erscheint dort der Dragon 64 für $399, in England im September für £225 und in Deutschland ab November . Die ersten Geräte für die USA werden noch in England produziert, dann übernimmt die Tano Corporation die Produktion für die USA. Es werden dort bis zu 2000 Stück pro Woche hergestellt. Im November soll der Dragon 128 erscheinen, an dem Tano und Dragon Data Ingenieure arbeiten. Dieser soll über zwei 6809 Prozessoren, 128 KByte RAM, ein numerisches Tastenfeld und OS9 verfügen.Die ersten Probleme
Hatte Dragon Data im Frühling noch gedacht, dass die Verkäufe uneingeschränkt bis Weihnachten so weiterlaufen, muss man Ende des Jahres nun feststellen, dass dieses nicht so ist und so wird Tony Clarke aufgefordert zurückzutreten. Die Hauptaktionäre bitten GEC (General Electric Company) einen neuen Geschäftsführer zu stellen und GEC bestimmt am 12. September 1983 Brian Moore für diese Aufgabe, bis ein neuer Geschäftsplan ausgearbeitet wird. Es ist keine Ãœberraschung, dass ein GEC Vorstand ernannt wird, ist Pru-tech als Hauptaktionär an Dragon Data auch Hauptinvestor bei GEC. Gleichzeitig bekommt Dragon Data auch eine Finanzspritze von 2,5 Millionen Pfund, um die Verluste des Sommers auszugleichen und an neuen Rechnern zu arbeiten. GEC hatte schon zuvor mit dem Gedanken gespielt auf dem Heimcomputermarkt Fuß zu fassen, und Dragon Data scheint mit seinen Pru-tech Kontakten somit die logische Wahl zu sein. Der Wettbewerb wird aber immer härter und auch Sinclair kämpft schwer auf dem US Markt. Arcorn kann erst gar nicht andere Märkte erschließen, da die Maschinen einfach zu teuer sind. Auch wenn Dragon Data einen unkonventionellen Start hatte – sie wurden schon nach drei Monaten von der Mutterfirma unabhängig und waren deshalb auch von Anfang an unterfinanziert – scheint es, dass Dragon Data es mit neuen Rechnern, die sie in der Entwicklung haben, schaffen kann. Das lang erwartete 5,25″ Diskettenlaufwerk mit 180 KByte Kapazität wird nun für £275 (oder £475 für ein Doppellaufwerk) angeboten. Obwohl es erst sehr spät auf dem Markt erscheint, kann es das Cumana System mit dem Premier MicroSystems DeltaDos aus dem Rennen werfen, da es etwas teurer ist. Allerdings ist DeltaDOS leistungsfähiger und fehlerfreier als DragonDOS.Ende September erscheint der Dragon 64 im neuen Gewand, aber mit alten Handbüchern mit einem Update-Manual, in England. Ist der Dragon bisher ein Erfolg gewesen, floppte der Tandy CoCo in England (£400 für 16KByte war viel zu teuer; der Dragon 32 lag bei nur £169). Ein weiteres Plus für den Dragon ist, dass Dragon Data seine Kunden wo es nur geht unterstützt; man braucht nur zu schreiben und Schaltpläne und technische Informationen werden kostenlos zugeschickt. Der Dragon 64 erscheint zwar endlich in England aber ohne das versprochene OS9.
Im November verkauft Mettoy seine Anteile an Dragon Data und Pru-tech kann so seine Anteile auf 49% steigern. Im Dezember 1983 gibt Brian Moore offiziell bekannt, dass der Dragon 128 entwickelt wird und 32/64 User ihre Rechner upgraden können.
Weitere Produkte
Im Dezember 1983 wird die Upgradepolitik nochmals geändert. Anstelle die Hauptplatine auszutauschen, kann der User nun seinen Dragon 32 zum Händler bringen und für £140 einen komplett neuen Dragon 64 mitnehmen (so hat es Commodore auch in den USA mit dem VIC-20 und C64 gemacht). Viele Anwender sind aber darüber sehr verärgert, sind doch auch schon 100 Pfund mehr als genug. Was die Anwender aber nicht bedenken ist, dass Dragon Data mit den Rückläufern nicht mehr viel anfangen kann und die Upgrade-Möglichkeit freiwillig von Dragon Data angeboten wird, damit man ein wenig sparen kann.
Im Februar 1984 erscheint nun endlich das OS9 zusammen mit einem technischen Datenbuch, das von Duncan Smeed und Ian Sommerville (einem Ex-Kollegen von Smeed) geschrieben wurde. Das Buch beschreibt die gesamte Hard- und Software des Dragon 32/64 und enhält die Daten aller Motorola-Chips, die im Dragon verwendet werden. Es ist klar, dass das Buch schon kurz nach dem Erscheinen ausverkauft ist. OS9 wird für £40 (für £20 mehr gibt es ein Programmierhandbuch dazu) angeboten. OS9 ist ein Unix ähnliches Multitasking-, Multiuser- und Realtime-Betriebssystem. Die Preise für das OS und einige neue Applikationen ist zwar höher als normalerweise von Dragon gewohnt, aber dafür ist die Qualität ausgezeichnet.
Das Ende von Dragon Data
Im März wird der Einfluss von GEC auf Dargon Data zunehmend größer. Während Dragon Data weitere Rechner entwickelt, plant GEC Drucker, Monitore und Kassettenrekorder für den Dragon herzustellen. Im Mai 1984 kündigt GEC Dragon Data (der neue Name für Dragon Data) einen neuen tragbaren Computer an. Diese 64 KByte Maschine soll über ein eingebautes Modem, und bis zu zwei 3,5″ Laufwerken für £700 verfügen. Ende Mai wird die Maschine der Öffentlichkeit vorgestellt. GEC Dragon stellt auch ein Paket für den SOHO (small office home office) Bereich vor, bestehend aus einem Dragon 64, GEC McMichael TV, OS9, Dragon Diskettenlaufwerk, Joysticks, drei Spielen auf Kassette (!) und einigen Büroprogramme. Ende Mai wird ein weiterer neuer Computer unter dem Projektnamen Alpha angekündigt, der als GEC Dragon Professional auf den Markt kommt. Im Prinzip ist er ein Dragon 64 mit eingebautem 3,5″ Laufwerk, programmierbarer Dreikanalsound, BT-Modem, RGB Monitoranschluss und Netzteil. Das BASIC wurde ebenfalls verbessert, so dass ein Textbildschirm von 51×24 bzw. 40×24 Zeichen unterstützt wird, anstelle der nur 32×16 Zeichen.
Das zweite Projekt mit Namen Beta soll ein Rechner für angepeilte £2500-3000 mit Dual-6809 Prozessor, 256 KByte RAM (bis 768 KByte erweiterbar), 80 Zeichen/Zeile Display, Grafikmodi 320×256 (16 Farben), 640×256/640×512/320×256 (4 Farben), 160×72 Teletextmode und zwei eingebauten 3,5″ Laufwerken werden. Mit Karten soll der Rechner erweitert werden, u.a. bis zum Netzwerk Fileserver.
Im Juli 1984 werden einige Vorserienmodelle gefertigt. Im selben Monat berichtet der Dragon User auch über die schlechte finanzielle Lage, in der sich Dragon Data befindet, wegen der Absatzschwierigkeiten in England und anderen Staaten. Schon früher im Jahr haben einige Kaufhäuser damit aufgehört den Dragon 32 zu verkaufen. Dragon Data ist Bankrott. Mettoy ist schwer angeschlagen durch die eigenen finanziellen Probleme und knapp ein Jahr später hat dieses Problem auch Dragon Data befallen.
Die Dragon Produkte werden nun sehr günstig verkauft. Tandy und GEC drücken ihr Kaufinteresse an Dragon Data aus. GEC will sich auf die Entwicklung des Dragon Professional und einer MSX Maschine konzentrieren. Angeblich gibt es noch einen weiteren Kaufinteressenten (angeblich Philips) zu diesem Zeitpunkt. Im August zieht sich Tandy aus den Verhandlungen zurück. Ein annehmbares Angebot kommt von der spanischen Firma Eurohard SA.Eurohard kauft Dragon Data komplett für 1 Million Pfund. Der Deal besagt, dass GEC weiterhin für den Verkauf in England zuständig ist, während ein neues Unternehmen Touchmaster (untergebracht im alten Dragon Data Gebäude in Margam in Port Talbort unter der Führung von Brian Moore und Richard Wadman) die Eurohard Produkte in andere Regionen verkaufen soll.
Eurohard und die neuen Dragons
Im November beginnt Eurohard mit der Produktion von Dragon 32/64. Sie geben zu, dass der Dragon Professional nicht so wichtig ist und hält an den Plänen einer MSX Maschine fest. Im Dezember 1984 stellt Tano die Produktion der Dragons in den USA ein und Eurohard stellt nun 500 Geräte pro Tag her. Die weiteren Pläne sehen einen erweiterten Dragon 32/64 mit Namen Dragon 100/200 vor. Ab April 1985 geht es dem Dragon recht gut und wird für Weihnachten eine neue Maschine angekündigt. Im Mai wird der Dragon MSX vorgestellt, der von Radofin in Hong Kong für Eurohard produziert wird (die gleiche Firma stellte den Aquarius für Mattel her). Mit einem Z80 Prozessor ausgestattet, ist der MSX zum alten Dragon komplett inkompatibel. Im Juni wird ein 128 KByte Dragon Prototyp ausgeliefert, der sich aber nur in der Speicherbestückung vom alten Dragon unterscheidet.Im August wird bekanntgegeben, dass zwei neue Modelle erscheinen. Das erste ist der Dragon 200, ein Dragon 64 mit spanischer Tastatur, das zweite der Dragon 200E, ein 64er mit 80 Zeichen/Zeile Karte.
Im selben Monat erscheint der Dragon Plus (der 128Kbyte Dragon) zu einem Preis von £100. Mitte 1986 hört man plötzlich nur, dass einige Produktionsstätten geschlossen wurden und bis Dezember 1987 berichtet der Dragon User über keine weiteren Aktivitäten mehr. Aus der Dezemberausgabe erfährt man, dass zwischen November 1984 und Oktober 1985 nur 17.000 Dragons verkauft wurden und Eurohard sehr große Verluste einstecken musste. Eurohard leiht sich zwar Geld von Soviex, Planeta und TV3, aber zwischen Oktober 1985 und März 1987 findet ein großer Ausverkauf der Dragon Hardware statt. Im November 1985 schließt Eurohard seine Basis in Madrid, die Fabrik in Bercelona folgt im März 1986 und schließlich im Mai 1987 die Fabrik in Caceres. 1988 ist das schlimmste Jahr in der Geschichte der Dragons: John Symes, Eigentümer von Microdeal, gibt bekannt, dass sie keine weiteren Programme und Erweiterungen für den Dragon mehr herstellen. Im Januar erscheint die letzte Ausgabe des Dragon User. Momentan entwickeln noch einige Liebhaber des Dragon 32/64 Hard- und Software für diesen.