

Retro Chip Tester Pro: Firmware v.23 veröffentlicht
Die Firmware v.23 ist ab sofort verfĂĽgbar. Es ist ein groĂźes Feature-Update mit zahlreichen neuen Funktionen und etlichen Verbesserungen.
Verbesserungen
- Neue Konfiguration: „Skip 0xFF“ ĂĽberspringt Zellen mit 0xFF, um das Programmieren zu beschleunigen.
- Beim Programmieren von EPROMs kann nun eine Datei ausgewählt werden.
- Atari Cartridge ROMs (ähnlich 2364, aber mit Bank-Switching), können direkt mit einer Custom Defintion ausgelesen werden.
- Logik-IC Tests können wiederholt ausgeführt werden, wenn der Test mit einem langen Druck auf OK gestartet wird.
- RCA CDP1831/1833 ROMs können ausgelesen werden.
- Als Features werden nun der Page Mode, Static Column Mode und Nibble Mode erkannt.
Neue Adapter
- Mostek MK28000
- 1-8 MBit EPROM Electronic Signature Adapter (27010-27080)
- PLCC28
- PLCC32
- Intel D8155/D8156
Die Gerber Daten für die aktuelle Version sind bereits veröffentlicht.
Neu unterstĂĽtzte Speicher-ICs
- National 5298A/B (DRAM, 8k x 1) können getestet werden
- FIFO RAM 7200 (256 x 9), 7201 (512 x 9), 7202 (1024 x 9), 7203 (2048 x 9), 7204 (4096 x 9) werden nun unterstĂĽtzt (auch die PLCC32 Versionen).
Neu unterstĂĽtzte Logik-ICs
4031, N8270, N8271, K155IE1, DM8090, DM8091, DM8092, DM8095, DM8096, DM8097, DM8098, DM9310, DM9316, DS8833/7833, DS8835/7835
Externe Speicherdefinitionen fĂĽr spezielle Bausteine
Es gibt neue Definitionsdateien fĂĽr spezielle Speicherbausteine.
HandbĂĽcher
Die Handbücher wurden aktualisiert und können heruntergeladen werden. Auch die interaktive IC Vergleichsliste wurde aktualisiert, genauso wie die PDFs mit den unterstützten ICs.
Wer mehr über den RCT erfahren möchte findet hier die Projektseiten:
- http://8bit-museum.de/rct (Englisch)
- http://8bit-museum.de/rctd (Deutsch)
Weiterhin wurde auf Reddit ein Support-Forum eingerichtet. Hier können Fragen und Antworten, Vorschläge, Custom-Definitionen für Speicher, Adapter uvm. gepostet werden.

AliExpress: Fake MC6808 aus China
Inzwischen habe ich eine schöne Fake-IC Sammlung aus China. Nachdem zwei der gelieferten fünf MC6808 CPUs nicht liefen, habe ich mir diese einmal genauer angesehen. Auf dem Bild rechts ist eine der CPUs zu sehen.
Das Titelbild zeigt den Die der gefälschten CPU. Wie bei den meisten ICs ist der Typ auf dem Die verewigt und zeigt, dass es sich um eine Hitachi HD46802 handelt.
Knapp vorbei ist auch vorbei. Die Hitachi HD46802 ist eine 6802 CPU, die zwar Pin- und Befehlskompatibel mit der 6808 CPU ist, sie besitzt aber zusätzlich internen RAM (128×8 Bit), was man auf dem Die schön sehen kann.
Das folgende Video zeigt ab 1:45, wie diese ICs in China „Refurbish“ werden.

Video: Electronic Components Refurbishing Process, aaactl, YouTube
Gefühlt sind 99% der Texas Instruments, Motorola und AMD ICs auf Aliexpress Fälschungen, d.h. umgelabelte ICs anderer Hersteller. Mit etwas Glück erhält man dabei noch recht gute ICs von anderen Herstellern.
Wer ähnliche Erfahrungen mit Fake-ICs gemacht hat, darf gerne dazu kommentieren.

Retro: Die ersten Kopierschutzverfahren
Raubkopien sind kein neues Phänomen, sondern es gibt sie schon, seitdem Software geschrieben wird. Geht es heute meist darum, Informationen und Software mit DRM (Digital Rights Management) zu schützen, waren die Kopierschutztechniken in den 1980er sehr viel einfacher aufgebaut, wenngleich auch kreativer.
Anfang der 1980er wurden viele Spiele auf normalen Kassetten ausgeliefert. Die Programme konnten sehr leicht kopiert werden. Mit Hilfe eines Doppelkassettendecks konnten Spiele in nur wenigen Minuten kopiert werden, dabei fanden oft gleich einige Spiele Platz auf einer einzigen C90 Kassette. Es gab sogar C10, C15 oder C20 Kassetten zu kaufen, die speziell als Datenkassette angeboten wurden. Grund genug fĂĽr die Softwareindustrie ihre Software gegen das Kopieren zu schĂĽtzen.
Software zu kopieren, ohne dass man die Rechte dazu besitzt, war auch schon in den 1980er nicht erlaubt. Es drohten schon damals empfindliche Geldstrafen, die aber praktisch niemanden wirklich abgeschreckten. So lieferten sich die Piraten und die Softwareindustrie bereits vor 30 Jahren einen Wettlauf: Die Hersteller mit dem Wunsch ihre Software gegen Piraterie zu schĂĽtzen, auf der einen, und die Piraten, die die Software kopieren wollten, auf der anderen Seite.

HandbĂĽcher
Dieser Schutz war recht verbreitet, auch wenn er sehr leicht zu umgehen war. War das Spiel geladen, fragte es nach einem Wort in einem bestimmten Paragraphen auf einer bestimmten Seite des Handbuchs. Tippe man das Wort korrekt ein, konnte man spielen, tat man es nicht, wurde das Programm beendet oder das Programm reagierte anders als erwartet. Einige Spiele ließen sich auch etwas Zeit und fragten erst während des Spielverlaufs nach.
Obwohl der Schutz mit einer Fotokopie leicht umgangen werden konnte, war er doch recht zuverlässig. Scanner waren praktisch nicht existent bzw. unbezahlbar teuer, und auch Fotokopien kosteten sehr viel mehr als heute, so dass sich eine Kopie des Handbuch teilweise kaum lohnte. Profis kopierten aus diesem Grund oft zig Seiten eines Handbuchs auf eine einzige Seite. Spiele, die mit diesem Schutz ausgeliefert wurden, waren u.a. Carrier Command (Microplay) und Formula One Grand Prix (Microprose). Weiter >

RCT als „in-circuit“ Tester
In der Facebook-Gruppe „New Zealand Vintage Computing“ zeigte Darren Jones in einem Posting, wie er den RCT fĂĽr „in-circuit“ Tests an einem Capcom CPS1 Arcade PCB einsetzt.
Damit nicht das gesamte Board vom RCT mit Spannung versorgt wird, hebt er den Vcc Pin des zu testenden ICs etwas an. Nach seinen Erfahrung funktioniert dieses z.B. bei Buffern recht zuverlässig.
Bild: Darren Jones

Vor 40 Jahren: Der Jupiter Ace kommt auf den Markt
Am 22. September 1982 brachte Jupiter Cantab den Jupiter Ace für £89,95 auf dem Markt. Zu dieser Zeit wurden fast alle Heimcomputer mit Basic als Programmiersprache ausgeliefert. Da die Entwicklung eines Basic-Interpreters zu viel Zeit benötigte, entschieden sich die Entwickler für FORTH als Programmiersprache, die als schnell und kompakt galt.
Der Ace sieht dem ZX81 sehr ähnlich. Er besitzt fast das selbe Gehäuse, welches aber weiß ist. Bedenkt man, dass der Ace von Richard Altwasser und Steven Vickers entworfen wurde, ist das aufgrund deren Sinclair Backgrounds nicht weiter verwunderlich. Der Ace verwendet ebenfalls eine Z80 CPU. Anstelle der mickrigen 1 KByte des ZX81 verfügt er über 3 KByte Arbeitsspeicher. Die Tastatur ist nur mittelmäßig und u.a. auch der Grund dafür, warum der Ace so günstig angeboten werden konnte. Im Grunde werden dieselben “Radiergummi”-Tasten verwendet wie beim ZX-Spectrum (unter den Tasten befindet sich die vom ZX81 bekannte Folientastatur).
Mehr zum Jupiter Ace in diesem Beitrag.

HNF: Retro Computer Festival 2022 im Heinz Nixdorf MuseumsForum
Sonntag, 2. Oktober 2022, 10 bis 18 Uhr
Eintritt frei
Ob C64, Atari, Amiga oder heute bereits vergessene Hard- und Software aus der goldenen Zeit der Homecomputer: Beim Retro Computer Festival des HNF und des Dortmunder Retro Computer Treffens (DoReCo) treffen sich wieder die Liebhaber des Retrocomputing. Sie stellen ihre Schätze aus, informieren die Besucher über ihr Hobby, geben Tipps für Reparaturen und zeigen, welche Faszination das Löten, Spielen, Schrauben und Programmieren der alten Rechner auslösen kann. Alle Computer und Videospielkonsolen sind willkommen, seien sie selbst gebaut oder gekauft.
Anlässlich des Festivals ist der Eintritt in das gesamte HNF von 10 bis 18 Uhr frei.
Alle Informationen unter www.hnf.de/rcf
Bilder: HNF

Retro: 10 Chips, die die Welt veränderten
1. Fairchild Semiconductor ÎĽA741 Op-Amp (1968)
Mit der Erfindung des IC wurde auch die Fertigung eines kompletten Operationsverstärkers möglich. Der damals 26jährige Robert Widlar entwickelte 1963 bei Fairchild Semiconductor den µA702, der für über US$ 300 verkauft wurde, und 1965 den µA709, der schon für US$ 70 zu bekommen war und dadurch auch sehr erfolgreich war. Widlar wechselte, nachdem ihm eine Gehaltserhöhung verweigert worden war, zu National Semiconductor und entwickelte dort dem LM101 als Nachfolger zum µA709. Für ihn suchte Fairchild einen Nachfolger, den sie in Dave Fullagar fanden.
1968 entwickelte Dave Fullagar, nach genauer Untersuchung des LM101, der Nachfolgetyp µA741 mit verbesserten Daten und Stabilität. Während bis Mitte der 1970er Operationsverstärker noch als Module mit diskreten Bauteilen üblich waren, wurden bei den Typen 709 und 741 alle benötigten Bauteile auf einem einzigen Chip integriert. Der 741 wurde zu dem Standard-Operationsverstärker überhaupt und wird auch heute noch, zu einem Preis von wenigen Cents, gefertigt.
2. Western Digital WD1402A UART (1971)
Nachdem Western Digital am 23. April 1970 ursprünglich als General Digital, als Hersteller für Testgeräte für MOS-Halbleiter, gegründet worden war, verlegten sie im Juli 1971 ihren Firmensitz nach Newport in Kalifornien und benannten sich in Western Digital um. Mit dem WD1402A kam im selben Jahr ihr erster eigener Chip auf den Markt. Entwickelt wurde der Chip, um einen Fernschreiber an eine PDP-1 anzuschließen, eine Aufgabe, die es erforderte Signale einer parallelen Schnittstelle in serielle Signale umzuwandeln und umgekehrt. Die Schaltung, den Universal Asynchronous Receiver/Transmitter (UART), die Gordon Bell dazu entwickelte, erforderte über 50 Bauteile, als Western Digital anbot einen Chip zu entwickeln, der die vollständige Schaltung eines UART enthält. Heute sind UARTs weit verbreitet, z.B. in Modems, Peripherie, auf Mainboards und vieles mehr. Weiter >

Vor 40 Jahren: Der Commodore C64 wird ausgeliefert
Auf der CES 1982 wird der C64 vorgestellt und Commodore knackt mit ihm den Jackpot. In nur zwei Jahren nach Markteinführung, bricht Commodore alle Rekorde mit über 4 Mio. verkauften Rechner weltweit und sogar bis heute ist der C64 der bestverkaufte Heimcomputer mit über 17 Millionen Geräten. Von außen sieht er wie der VIC 20 aus. Ein geschlossenes Tastaturgehäuse, aber in braun. Der Gehäuseform wegen, wurde der C64 auch oft als Brotkasten oder Nackenrolle bezeichnet. Er verfügt über eine hohe Grafikauflösung von Auflösung (320×200 Pixel), 16 Farben und hat 64 KByte RAM. Ein weiteres Highlight ist der SID (Sound Synthesizer Chip), der erste selbstentwickelte Soundchip in einem Heimcomputer.
Im September 1982 beginnt Commodore damit den C64 fĂĽr 595Â US$ auf dem amerikanischen Markt zu verkaufen. In Deutschland ist er erst Anfang 1983 fĂĽr 1495Â DM zu haben, der Preis sinkt aber im selben Jahr noch auf 698Â DM.
Ăśber den C64 gibt es in diesem Beitrag noch einiges mehr zu erfahren…
Bild: Wikimedia, CC-BY-SA, User Bill Bertram