BULL Micral 30
Bereits in den 1970er Jahren hatte BULL in Frankreich einen Personal-Computer entwickelt und mit der Vermarktung in Europa begonnen. Dieser Rechner BULL QUESTAR/M basierte auf dem Z80-Mikroprozesor von ZILOG. Der Bildschirm musste an einer bestimmten Stelle auf der Zentraleinheit montiert werden, und die Tastatur war sogar fest mit dieser verbunden. Das Betriebssystem, ebenfalls eine BULL-Eigenentwicklung (in Anlehnung an CP/M), war Q/MOS bzw. später PROLOGUE. Beim Marktführer IBM gab es zu der Zeit nichts Vergleichbares. Dies zur Vorgeschichte.
1981 hatte BULL zu entscheiden, bei dieser Technologie zu bleiben oder sich der neuen IBM-Technologie mit INTEL-Prozessoren anzuschließen. IBM hatte zu diesem Zeitpunkt den PC 5120 auf INTEL-8088-Basis auf den Markt gebracht. Die Entscheidung fiel zu Gunsten der IBM-Technologie, aber die Entwicklung brauchte noch fast drei Jahre und fand bei R2E OF AMERIKA, einer BULL-Akquisition, statt. In 1981 kostete übrigens ein solcher PC mit 64 KB Arbeitsspeicher, 2 Diskettenlaufwerken und einem 80-Z/sec-Drucker rund DM 25.000.
Das Ergebnis der Entwicklung in USA war der BULL MICRAL 30, der der Prototyp der BULL-PCs galt und wahlweise mit dem BULL-Betriebssystem PROLOGUE (wegen der Anwendungs-Kompatibilität zum QUESTAR/M) oder mit dem IBM-Betriessystem PC-DOS, das zu MS-DOS usw. mutierte. Die PCs hatten zu diesem Zeitpunkt schon kleine Festplatten (10 bis 20 MB), schnellere Drucker (200 Z/sec.) und große Arbeitsspeicher (bis 512) und incl. all dem ein Preisniveau von nur noch DM 15.000.
Nachfolger des BULL MICRAL 30 wurden in den 1980er Jahren die Modelle 35 (jetzt mit INTEL 80286), 40, 45, 60 und 70. Dazu folgte in 1987 BULL MICRAL 15,der erste BULL-Laptop, mit einem INTEL-80C88-Prozessor für DM 8.500.
FEB Deutschland e.V.
Der FEB Deutschland e.V. wurde auf Anregung seiner französischen Freunde, dem dortigem F.E.B. (Federation des Equipes Bull), gegründet, um als Freundeskreis
- die Geschichte,
- das Erbe von Bull und
- der Entwicklung der Computerindustrie
zu bewahren, aber auch um diese in der Öffentlichkeit bekannt zu machen.
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Meilensteine der Bull Computer Geschichte
1932 |
2005 |
1931 Gründung H.W. Egli Bull in Paris
1932Â T30 Tabelliermaschiene rotier. alphanum. Druckwerk
1933 Gründung Compagnie des Machines Bull in Paris
1950 Photolecteur (1. elektronisches Bull Gerät)
1952 Gründung BOG Exacta Büromaschinen GmbH in Köln
1953Â Auslieferung Gamma 3, Elektron. Rechner mit Germaniumdioden
1960Â Auslieferung Gamma 60 (Gross Rechner System an EDF)
1960 Gründung Bull Deutschland Lochkarten GmbH in Köln
1961Â Auslieferung Bull Serie 300
1962Â Auslieferung Gamma 10 (auch mit IBM Code)
1964 Gründung Bull General Electric in Paris
1965Â Auslieferung DV-Systeme GE 100, GE 400, GE 600
1970 Gründung Honeywell Bull in Paris
1971 Einführung DV-Systeme H-200 und der Serie 16
1974 Einführung DV-Systeme der Serie 60 ( 61,62,64,66)
1975 Gründung CII-Honeywell-Bull in Paris
1982 Gründung Groupe Bull in Paris
1983 Einstieg in das PC Geschäft (R2E wird Bull Micral)
1987Â Auslieferung DV-System DPS 7000
1992Â Auslieferung DV-System DPS 9000
1993 Einführung „Escala“ (Multiprozessor Power PC)
2000 Gründung FEB Deutschland e.V. in Köln
2005Â BULL High Performance Computing
Mehr zu der Geschichte von Bull Computer unter www.feb-histoire.com
Weiterführende Links:
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bull.de |
bull.com |
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Vielen Dank dem FEB Deutschland e.V. (Freunde und Ehemalige von Bull) für diesen Beitrag.