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Reviews

Copyright: CHIP, Ausgabe November 1981
Der Abdruck erfolgt mit freundlicher Genehmigung des Vogel-Verlags!


Zwei ungleiche Bruder

Der APPLE II, der TRS-80 und die einzelnen Serien der CBM-Computer haben Konkurrenz bekommen. Während der Atari 400 nicht unbedingt zu dieser Gruppe gehört, dürfte der Atari 800 ein unmittelbarer Konkurrent für diese drei etablierten Computer sein. Wie sich die Marktanteile in den nächsten Jahren verschieben, wird aber letztlich der Käufer entscheiden.

1972 beschloß der amerikanische Ingenieur Bushell die Gründung der Firma Atari. Das Startkapital lag bei 500 Dollar. Bereits 1976 wurde die Firma für 28 Millionen Dollar an den Konzern Warner Communications Company verkauft.

In den Gründerjahren lag der Hauptanteil der Firma Atari bei Fernsehspielen. Der erste Hobbycomputer wurde um 1978 gebaut. Erst 1981 kamen die Atari-Computer nach Europa, da sie auf dem amerikanischen Markt ein Verkaufsrenner sind.

Fernsehspielgeräte unterliegen einem besonderen Verschleiß, wenn sie in Spielhallen aufgestellt sind. Bis zu 24 Stunden täglich und 365 Tage im Jahr verrichten sie ihre Arbeit. Die Robustheit dieser Geräte spiegelt sich voll in den Atari-Computern wieder.

Neben einem stabilen Gehäuse ist die Elektronik weitgehend in einem Aluminiumdruckgußgehäuse untergebracht. Alle empfindlichen Teile sind nicht nur staubsicher, sondern auch gegen elektromagnetische Strahlen geschützt. Wer an die Elektronik will, muss eine große mechanische Geschicklichkeit mitbringen.

Bei den ersten Fernsehspielen setzten die Ingenieure von Atari weitgehend auf TTL-Schaltkreise (Transistor-Transistor-Logik). 1975 wurde der Mikroprozessor 6502 eingesetzt. Durch die Software-Entwicklung brachte man es auf etwa 350 verschiedene Spiele. Den Mikroprozessor 6502 findet man auch heute noch in den Atari-Geräten. Der Grund ist in der einfachen SoftwareErstellung zu suchen. Außerdem gibt es zahlreiche Software-Programme, man spricht von etwa 50 000. Die Firma Atarl entwickelte noch mehrere Spezialbausteine in LSI-Technik (Large Scale Integration) für ihre Geräte dazu.

Der Unterschied

Der Atari 400 ist ein ideales Einsteigergerät für den Anfänger. Das Gehäuse ist etwas kleiner, da die RAM- und ROM-Erweiterungen fehlen. Die Tastatur ist mit Sensoren ausgerüstet. Unter dem geöffneten Oberteil befindet sich nur ein Schacht, der das ROM-Modul mit den Software-Programmen aufnehmen kann. An dem Atari 400 kann nur der Kassettenrecorder angeschlossen werden.

Der Atari 800 ist ein vergrößertes Modell 400. Die Elektronik ist gleich, die Erweiterungsmöglichkeiten sind dagegen wesentlich großzügiger gestaltet.

Neben einem größeren Gehäuse findet man eine mechanische Schreibmaschinen-Tastatur, die aber im Aufbau und Anordnung der Tasten mit der Sensortechnik des Modell 400 identisch ist.

Wer sich auf der Sensor-Tastatur eingearbeitet hat, wird durch das Jaute Geklappere“ auf der großen Tastatur etwas enttäuscht sein. Wahrscheinlich ist es der Wunsch vieler Profianwender, eine Schreibmaschinen-Tastatur an ihrem Computer zu besitzen.

Der Atari 800 hat unterhalb des geöffneten Oberteiles zwei Programmschächte. Klappt man das Oberteil vorsichtig weiter nach hinten, werden die RAM- und ROM-Erweiterungsschächte sichtbar, die für den professionellen Anwender unbedingt erforderlich sind. Wer einen Atari 400 oder 800 in seiner Grundausstattung kauft, erhält einen RAM-Bereich von 16K. Dieser Bereich lässt sich beim Modell 400 nicht mehr erweitern. Im Modell 800 sind jedoch vier Erweiterungsschächte vorhanden. Der vordere nimmt das 10K-ROM für das Operationssystem auf, die anderen drei jeweils ein 16K-RAM. Auf diese Weise lässt sich der Atari 800 auf 64K Schreib-Lese-Speicher erweitern.

Die Anwenderprogramme werden beim Atari 800 entweder durch eine Floppy, einer Kassette oder durch ein ROM-Modul im linken oder rechten „cartridge“ eingesteckt.

Auffällig bei beiden Geräten sind die stabilen Schächte aus Aluminiumdruckguß unter der Kunststoffhaube. An der Vorderseite der beiden Geräte befinden sich die Anschlussstekker für die einzelnen „Controller Jacks“. Hier können entweder die „Joysticks“ (Steuerknüppel für Xund Y-Richtung) oder die „Paddles“ (einfache Drehregler) eingesteckt werden. Maximal vier „Jacks“ lassen sich anschließen.

Beide Geräte haben rechts am Gehäuse mehrere Buchsen und Schalter. Dort befindet sich die Anschlussbuchse für den externen Transformator. Danach der Schalter für die Betriebsspannung. Leider kann der Transformator nicht primärseitig durch den Anwender ausgeschaltet werden. Nach Betriebsschluß soll auch der Stecker aus der Dose gezogen sein. Andernfalls kann es zu Problemen kommen.

Mit einem Schalter lässt sich zwischen zwei Fernsehkanälen wählen, entweder Kanal 2 oder 3. Beim Modell 400 ist dieser Schalter auf der Rückseite. Über einen 13poligen Stecker wird die Peripherie an die Atari-Computer angeschlossen. Danach folgt beim Modell 800 noch ein Anschluss für einen Monitor. Der Atari 800 ist für den fortgeschrittenen Anwender, der neben seiner Hobbyanwendung auch den professionellen Bereich bei seiner Kaufentscheidung zugrunde legt.

Der Mikroprozessor

Beide Computer sind mit dem bekannten Mikroprozessor 6502 ausgerüstet. Dieser 8-bit-Mikroprozessor verarbeitet 8-bit-Datenwortlängen parallel und hat einen Adressenbereich von 16 bit. Damit ergibt sich ein Adressierungsbereich von 65 536 Adressen.

Die Arbeitsweise des Mikroprozessors 6502 wird durch drei SpezialBausteine wesentlich unterstützt.

Das ANTIC-Chip

Der ANTIC-Baustein wurde von Atari speziell für den Fernsehschirrn konzipiert. Dieser organisiert den Aufbau des Bildschirmes für die Textverarbeitung und für grafische Darstellungen in Farbe. Symbole, die der Mikroprozessor 6502 durch die Software des Anwenders erstellt hat, werden von dem Prozessor in das ANTIC-Chip gegeben. Dieser übernimmt die Informationen in das interne RAM. Der ANTIC übersetzt dann die Real-time-Befehle (Echtzeit) zur Weiterverarbeitung in Verbindung mit einem weiteren Spezialbaustein, dem CTIA/GTIA.

An dem ANTIC-Chip wird auch der Lichtstift (light pen) angeschlossen. Durch diesen Lichtgriffel lassen sich auf dem Bildschirm entsprechende Informationen und Symbole setzen oder löschen.

Das CTIA/GTIA-Chip

Mit diesem Spezialbaustein, der ebenfalls nur in Atari-Geräten zu finden ist, wird die Schnittstelle zwischen den internen Funktionen, dem Lautsprecher (im Gehäuse) und einem Fernsehgerät hergestellt. Die Operationen von dem CTIA/GTIA werden entweder vom ANTIC-Chip oder vom Prozessor 6502 über die entsprechenden Programme gesteuert.

Das Fernsehbild erhält über CTIA/GTIA außerdem den Tonkanal (Sound) von dem POKEYChip. Die Farbwerte für die Grafik, die Grafik selbst und die internen Arbeitsprozesse werden durch diesen Baustein zusammengefaßt.

Das POKEY-Chip

Der dritte Baustein wurde ebenfalls in LSI-Technik für Atari hergestellt. Hier werden die analogen Eingangssignale der Joysticks oder der Paddles in digitale Informationen umgewandelt. Außerdem kontrolliert dieser Baustein den I/O-Port (1 = Input/Eingang, 0 = Output/Ausgang, Port = Pforte), der seriell arbeitet. Der Sound, also die Tonfolge-Erzeugung wird ebenfalls durchgeführt Die Tonfolge ist von den eingegebenen 8-bit-Datenwörtern des Programmes abhängig.

Der POKEY-Baustein übernimmt auch noch die Abfrage der Tastatur. Durch 22 Leitungen ist der Baustein mit den zwei unterschiedlichen Tastaturen verbunden. Bei der Sensor oder der mechanischen Tastatur erzeugt das POKEY-Chip die Multiplexfrequenz für die Abfrage, übernimmt den Einschreibevorgang und führt eine sichere Tastenentprellung durch.

Das PIA-Chip

Neben dem Standard-Mikroprozessor und den drei LSI-Spezial-Bausteinen arbeitet in den Atari-Computern noch der Baustein 6520, ebenfalls ein Standard-Bauelement.

An dem PIA-Baustein (Peripheral Interface Adapter) liegen die Joysticks, die Paddles und die Tastatur. Der Baustein hat zwe 1 8-blt-I/OPorts und vier Steuerleitungen. Diese arbeiten als Tastaturkontroller und als Triggerung für die Paddels.

Die Speicherorganisation

In der Grundausstattung wird für das OS-RAM (operating system) eine 16K-RAM-Platine und ein OS-ROM mit 10K bereits im Gerät geliefert.

Der Atari 400 lässt sich vom RAMTeil nicht mehr erweitern. Das Betriebs-RAM bleibt auf 16K beschränkt. Das Betriebs-ROM kann durch das Kassetten-ROM in dem Schacht bis auf 8K erweitert werden. Dies ist jedoch von dem Programm abhängig.

Der Atari 800 lässt sich je nach Ausbaustufe beliebig erweitern. Unter der Abdeckhaube befinden sich vier Modulschächte. Das OS-ROM von 8K wird durch ein weiteres OSROM mit 1OK auf insgesamt 18K erweitert. Drei weitere OS-RAM-Module erweitern das Benutzer-RAM um jeweils 16K, also auf insgesamt 64K.

Als Schreib-Lese-Speicher für das Betriebs- und Benutzer-RAM werden die dynamischen Speicher vom Typ 4116 verwendet. Die Organisation ist 16 384 x 1, wobei für 16K und einem 8-bit-Datenbus acht Bausteine parallel geschaltet sind. Die gleiche Platine für die Grundausstattung findet man auch bei den 16KRAM-Modulen. Das Betriebssystem ist in drei Festwertspeichern untergebracht. Mit einem ROM-Modul erfolgt eine 8KErweiterung. In diesem ROM-Modul sind die einzelnen Programme untergebracht.

Wechselt man ein ROM-Modul, muss die Haube des Atari geöffnet werden. Gleichzeitig wird die Betriebsspannung abgeschaltet. Dadurch ist der Sockel ohne Spannung, und es gibt keine Probleme beim Wechseln der Programme. Nach dem Schließen der Haube schaltet sich die Betriebsspannung sofort wieder ein.

Atari-Drucker 820

Dieser Drucker erhält von dem Computer oder von dem Interface-Modul 850 seine Daten seriell. Im Drucker befindet sich ein Mikroprozessor vom Typ 6507, einem verkleinerten 6502. Ein weiterer Baustein 6532 hat ein internes RAM mit 128 Byte und 16 Ein- und Ausgängen. Die Steuerung der Software übernimmt ein 2K-ROM. Auf einer Zeile werden maximal 40 Symbole pro Sekunde von einer 5 x 7-Drucker-Matrix auf das Papier gebracht. Das Papier ist Standard und auf einer Rolle untergebracht.

Atari-Drucker 822

Dieser Drucker erhält seine Daten seriell vom Computer oder InterfaceModul. Die Druckgeschwindigkeit liegt bei 37 Symbolen pro Sekunde. Die Breite pro Symbol beträgt 2,53 mm, und es werden 40 Symbole pro Zelle gedruckt. Neben den Symbolen ist auch ein Grafikdruck möglich. Die Symbole sind durch den ASCII-Satz auf 96 Zeichen festgelegt. Der Druck erfolgt mittels einer 5 x 7-Matrix auf Metallpapier, da der Druck thermisch erfolgt. Durch den internen Mikroprozessor lässt sich das Papier vor- und rückwärts transportieren. Für den Hobbyanwender dürfte dies der richtige Drucker sein.

Atari-Drucker 825

Dieser Drucker ist speziell für die Textverarbeitung. Die Schreibbreite beträgt etwa 100 mm und hat vier verschiedene Betriebsarten:

– Symbolbreite 2,54 mm (Normal schrift)
– Symbolbreite 1,52 mm (Schmalschrift) – Proportionalschrift – Breitschrift)

Der Druck wird durch einen Mikroprozessor im Gerät gesteuert. Der Druckkopf ist mit einer 7 x 8-Matrix ausgestattet, wobei eine Normalund Schmalschrift entsteht. Pro Zeile ergeben sich dadurch 80 oder 132 Zeichen. Die einzelnen Symbole sind nach dem ASCII-Standard festgelegt, und es stehen 96 Charakter zur Verfügung. Die Druckgeschwindigkeit liegt bei 50 Zeichen pro Sekunde. Die eingehenden ASCII-Zeichen werden in einem Datenbuffer eingeschrieben und zwischengespeichert. Insgesamt lassen sich etwa 1200 Zeichen speichern. Der Mikroprozessor steuert den gesamten Ablauf.

Der Drucker kann nur in Verbindung mit dem Interface-Modul arbeiten, der den geeigneten 7-bit ASCII-Code mit den entsprechenden Leerzeichen erstellen kann.

Interface-Modul 850

An der Vorderseite dieses Gerätes befinden sich zwei Verbindungsbuchsen (l/O-Connectors), mit denen der Computer zu verbinden ist. An der Rückseite stehen dann dem Anwender vier serielle Schnittstellen zur Verfügung. Auf der rechten Seite ist eine parallele Schnittstelle.

Die seriellen Schnittstellen entsprechen der EIA-RS232C-Norm. Dadurch können wir bis zu vier Geräte parallel betreiben. Dies entspricht vier 20 mA-Stromschleifen. Die parallele Schnittstelle ist 8-bit breit und entspricht den Centronics-Typ. Hier wird auch der Drucker 825 angeschlossen.

Durch dieses Interface-Modul ist ein Voll-Duplex-Betrieb möglich. Die Baudraten sind programmierbar und liegen bei 75, 110, 134,5, 150, 300, 600, 1200, 1800, 2400, 4800 und 9600 bit pro Sekunde. Die BaudotGeschwindigkeit ist 60, 66, 75 und 100 Worte pro Minute.

Bei der seriellen Übertragung von Daten ergibt sich ein standardmäßig asynchrones Start/Stopp-Bit. Die Ubertragung ist ASCII-Standard und die Baudot-Unterstützung für RTTY (radio-teletype) ausgelegt.

Die Stopp-Bit sind programmierbar, entweder ein oder zwei Bit. Durch eine Prüfbitsummenbildung mit einer geraden oder ungeraden Parität wird die Datenübertragung auf Wunsch noch sicherer. Die maximale Übertragungslänge auf Kabeln liegt bei etwa 15 Metern.

Akustik-Koppler 830

Für die Datenübertragung per Telefon wurde dieser Koppler entwikkelt. Der Akustik-Koppler wird an dem Interface-Modul angeschlossen und erhält seriell seine Daten. Dieser setzt die Daten nach der Frequenzumtast-Methode (FSK = frequency shift keying) um. Die Übertragungsrate liegt bei 300 bit pro Sekunde. Mit dem Koppler werden Daten auf das Telefon gegeben und empfangen. Die Übertragung ist kompatibel zu der Bell-Serie 103 und 113.

Bei der Übertragung eines 1-Signales, einer Marke (mark), ertönt ein 1270-Hz-Ton und bei einem 0-Signal, einem Leerzeichen (space), ein 1070 Hz-Ton. Die Antwort beträgt 2225 Hz bei einem 1-Signal und 2025 bei einem 0-Signal.

Als Kontrollfunktionen steht „FULL“ für Voll-Duplex, „HALF“ für Halb-Duplex, „TEST“ für den Tontest, „ANS“ für den Antwort-Betrieb, „OFF“ für das MODEM-Ein und „ORIG“ für den Ursprung-Betrieb.

Floppy-Disk 810 und 815

Atari bietet zwei Floppy-Modelle für seine Computer-Modelle an. Hierfür ist ein RAM-Minium von 16K erforderlich. Daher kann die Diskettenstation auch an das Modell 400 angeschlossen werden, wobei sich aber dann Probleme ergeben. So kann die Master-Diskette nicht eingespielt werden, die das DOS (disk operating system) enthält. Beim Modell 800 können in Verbindung mit dem Interface-Modul bis zu vier Speicherstationen angeschlossen werden.

Die Diskettenstation 810 kann bis zu 88 375 Byte pro Diskette speichern. Die Byte sind für das Programm und die Daten. Ein eigener Mikroprozessor steuert den Leseund Schreibbetrieb. Beim Test der Anlage konnte das Modell 800 in Verbindung mit der Station 810 durch ungewöhnliche Eigenschaften aufwarten. Schaltet man die Betriebsspannung des Atari 800 aus und dann wieder ein, wird automatisch die Diskette auf 0 gesetzt und der Ladevorgang beginnt. Normalerweise werden Disketten bei diesem rauhen Betrieb unweigerlich zerstört. Auch ein Unterbrechen des Ladevorganges durch einen Netzspannungsausfall konnte die Diskette nicht zerkratzen.

Die 5,25″-Diskette ist in 720 Sektoren unterteilt. Die Ãœbertragungsrate liegt bei 19 200 bit pro Sekunde. Außerdem wird ein CRC (cyclic redundancy check) durchgeführt, der 13 Sektoren auf der Diskette beansprucht. Die Diskettenstation 815 beinhaltet zwei Systeme für 5,25″-Disketten. Hier lassen sich auf jeder 178K an Daten und Programmen abspeichern. Ebenso wird ein CRC durchgeführt. Jede Diskette hat 720 Sektoren, wobei 13 für die Software-Kontrolle benötigt werden.

Wie bei dem 810-Modell steuert auch hier ein Mikroprozessor vom Typ 6507 den gesamten Ablauf des Lese- und Schreibvorganges.

Das Arbeiten

Beide Atari-Computer lassen sich direkt an jeden Fernseher über die Antennenbuchse anschließen. Da die Computer in Farbe ihre Informationen ausgeben, soll nach Möglichkeit ein Farbfernsehgerät angeschlossen sein. Der Ton wird über den Lautsprecher des Fernsehgerätes wiedergegeben.

Danach ist der Computer einzuschalten. Befindet sich kein Modul im Programmschacht, erscheint auf dem Bildschirm „Atari Computer MEMO PAD“. Am Anfang erscheint im Test ohne Programm-Modul nur ein Rauschen auf dem Bildschirm. Der Grund war nicht ein Defekt, sondern der Deckel auf dem Schacht war nicht fest verschlossen worden. Bitte beachten Sie die Netzkontrolle neben der Tastatur.

Ein kleines Quadrat auf dem Bildschirm zeigt die Stelle des Cursor (Zeiger). Dieser kennzeichnet die Stelle, auf der das nächste, über die Tastatur eingegebene Zeichen erscheint. Der Cursor kann mittels der Tastatur auf jede Stelle des Bildschirmes gebracht werden. Außerdem kann jedes Zeichen, das unter dem Cursor liegt, verändert werden. Die Tastatur entspricht im wesentlichen der einer Schreibmaschine, wobei die Sensor-Tastatur eindeutig der Sieger ist, wenn man sich an sie gewöhnt hat. Jede Taste wiederholt automatisch ihre Funktion, wenn man sie länger als eine Sekunde gedrückt hat.

Mit den Atari-Computern kann eine Groß- und Kleinschreibung durchgeführt werden. Das große Alphabet erreicht man mit der Tastenfolge „SHIFT“ und „CAPS LOWR“. Soll wieder auf das kleine Alphabet umgeschaltet werden, ist die Taste „CAPS LOWR“ wieder zu drücken. Die Grafikzeichen erhält man durch das Drücken von „CTRL“ und „CAPS LOWR“.

Die „CAPS/LOWR“-Taste fixiert die Tasten auf alle Großbuchstaben. Alle anderen Tasten, die zwei oder mehr Zeichen im oberen Bereich zeigen, bleiben davon unberührt. Dies ist ein gravierender Unterschied zu den Funktionen einer üblichen Schreibmaschine.

Die „RETURN“-Taste hat drei Funktionen. Zum ersten bringt sie den Cursor und damit die Zeicheneingabe an den linken Rand. Automatisch rutscht dabei der Cursor um eine Zeile tiefer auf dem Bildschirm. Zum zweiten markiert diese Taste für den Computer das Ende einer logischen Zeile. Manchmal drückt man diese Taste am Ende einer physikalischen Zeile, damit diese mit der logischen Zeile in der Programmierung übereinstimmt. Zum dritten aktiviert die „RETURN“-Taste den Computer. Das ist natürlich von der jeweiligen Software abhängig.

Mit der „Atari“-Taste lassen sich alle Zeichen dunkel auf weißem Grund darstellen. Es ergibt sich eine invertierte Darstellung der Zeichen und Symbole. Ein erneutes Drücken bringt die normale Zeichendarstellung wieder zurück. Das BASIC entspricht dem Microsoft-BASIC. Dieses wird in einem ROM-Modul mitgeliefert und weist keine Besonderheiten an exotischen Eingabemöglichkeiten auf. Damit kann jedes Buch zum Erlernen von BASIC eingesetzt werden.

Neben einem 8K-ROM wird ein Speicherbedarf von 3K-RAM benötigt. Es sind 133 Befehle vorhanden.

Die Anschrift: Atari-Elektronik, Bebelallee 10, 2000 Hamburg 60 – H. B.

CHIP-Wertung

Was uns gefällt:

– stabile Geräteausführungen
– zahlreiche Möglichkeiten der Erweiterung
– günstiger Preis
– ausführliche Dokumentation
– interessante Spielprogramme
– Programmierung in BASIC, PILOT und Assembler Editor
– die Sensortastatur beim Modell 400
– die Farbdarstellung
– die grafischen Möglichkeiten

Was uns weniger gefällt:

– Für jedes Gerät ist ein externer Transformator erforderlich.