Reinigungs-Tipps

Hier habe ich einige Tipps zum Thema Reinigung von alten Homecomputern zusammengestellt. Diese Liste ist längst nicht vollständig und einige Tipps sind auch nicht für Laien geeignet. Ich übernehme keine Gewährleistung dafür, dass die hier vorgestellten Tipps auch funktionieren. Auch ist jeder für Schäden (an der Hardware und an sich selbst), die beim Ausprobieren dieser Tipps entstehen, selbst verantwortlich.

Bleichen von Gehäusen

Es gibt mehrere Möglichkeiten vergilbte Gehäuse vom „Gilb“ zu beseitigen. Ich verwende zum Bleichen Wasserstoffperoxid (H2O2). Am günstigen ist 12% Lösung, die 1:10 mit Wasser verdünnt wird, also 2 Liter Wasserstoffperoxid  auf 20 Liter Wasser. Das ergibt eine ca. 1,1%ige Lösung, in welche die Gehäuseteile gelegt und dann für 5-8 Stunden in die Sonne gestellt werden.
Es kann auch eine höher konzentrierte Lösung für schnellere Ergebnisse verwendet werden, aber dadurch wird die Lösung erheblich teurer und wenn die Gehäuse nicht gleichmäßig dem UV-Licht ausgesetzt werden, kann der Bleicheffekt schnell ungleichmäßig werden.

Chlorhaltige Lösungen sollten aus Sicherheitsgründen nicht verwendet werden und auch Wasserstoffperoxid-Lösungen um 30-40%, wie sie an Gewerbe angegeben werden, sind nicht unproblematisch in der Handhabung.

Wasserstoffhaltige Cremes aus dem Friseurhandel können ebenfalls verwendet werden, aber hier muss die Creme gleichmäßig aufgetragen werden und das Gehäuse anschließend in eine Folie eingeschlagen werden, damit die Creme nicht eintrocknet. Zudem neigt das Ergebnis zu einer „Wolkenbildung“, so dass ich die Cremes nicht wirklich empfehlen kann.

Vorsicht bei allen Metallteilen. Diese sollten zuvor entfernt werden.

 

Weichmacher in Kabeln

Kabel sollten niemals ungeschützt in einer Styroporverpackung aufbewahrt werden. Schon nach kurzer Zeit reagieren die Weichmacher in der Kabelummantelung mit dem Styropor, was auf dem Bild deutlich zu sehen ist. Das Styropor kann vom Kabel vorsichtig abgekratzt werden.
Problematisch wird es, wenn das Kabel lange Zeit in Berührung mit Kunststoffteilen war, denn dann können auch Gehäuseteile in Mitleidenschaft gezogen sein. Im Bild sieht man, wie sich das Kabel regelrecht in das Netzteilgehäuse „hineingefressen“ hat. Diese Schäden sind aber recht selten. Häufiger ist die Styroporverpackung betroffen.

Tipp: Alle Kabel vor dem Verpacken im Styroporkarton in eine kleiner Plastiktüte („Frühstücksbeutel“) stecken.

 

Tastaturreinigung Philips VG8020

Das erste Bild zeigt einen etwas verstaubten VG8020 von Philips.
Zuerst das Gehäuseoberteil abnehmen. Beim VG liegt die Tastatur lose im Rechner; es müssen nur zwei Massekabel abgezogen werden und die beiden Tastaturstecker (Vorsicht!). Beim Sinclair +2 sollte zuvor der Kassettenrekorder ausgebaut werden (ist dann auch einfacher zu reinigen). Die Tastatur ist beim +2 und +3 mit unterschiedlich langen Schrauben festgeschraubt. Diese beim Zusammenbau nicht verwechseln!Anschließend die Platine ausbauen und das Gehäuse mit einem geeigneten Tuch reinigen (nichts nehmen, was Kratzer verursachen könnte, wie z.B. einen Spühlschwamm). Die Platine nur trocken reinigen (ggf. mit Wattestäbchen).
Als nächstes die Tastenkappen mit einem Schraubendreher „abhebeln“. Vorsicht: Die seitlichen Führungsstifte sind recht zerbrechlich (besonders bei Sinclair Computern). Die großen und kleinen Federn zur Seite legen (auch hier vorsichtig arbeiten, da diese gerne mal wegspringen). Die Kappen der linken Shift-, Return- und Space-Taste (VG8020) noch nicht abziehen, da diese über eine zusätzliche Führung verfügen, an die man nur von der Unterseite dran kommt.
Jetzt die paar Schrauben von der Unterseite lösen. Die Metallführungen von Shift-, Return und Space-Taste entfernen.Metallplatte, Kunstoffplatte und die Tastaturfolie können nun gereinigt werden.Die Folie nicht(!) auseinandernehmen, sondern nur mit einem leicht feuchten Tuch abwischen. Besonders bei Sinclair Computern die Folie auf gar keinen Fall knicken!
Nachdem man alle Tastaturkappen gereinigt hat (z.B. mit Isopropanol) diese wieder auf die Kunstoffplatte drücken (Federn nicht vergessen). Anschließend die Tastatur wenden und – wie im Bild gezeigt – die kleinen Federn einsetzen. Falls eine Feder fehlen sollte, kann eine gekürzte Kugelschreiberfeder als Ersatz genommen werden.Sind alle Federn am richtigen Platz, die Metallplatte mit Tastaturfolie vorsichtig auflegen und wieder gut festschrauben.
Ist die Tastatur wieder eingebaut und das Gehäuseoberteil montiert, sollte der Rechner (fast) wie neu aussehen.
…und am Schluss noch ein Vorher/Nachher Beispiel

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