Der Intertec Superbrain wurde von der US-amerikanischen Firma Intertec Data Systems ab 1979 verkauft. Das besondere an dem Rechner war, dass zwei parallele Z80-Prozessoren eingebaut waren: ein Master-Prozessor mit 4 MHz für den Rechner und ein zweiter für den Disk-Controller.
Als Betriebssystem wurde CP/M 2.2 eingesetzt. Der Arbeitsspeicher war 64 KByte dynamisch und 1 KByte statisch ausgelegt.
Der hier vorliegende Rechner hatte das Problem, dass sich der Kleber, der den Zwischenraum zwischen Frontscheibe und Bildröhre füllte, in den letzten 40 Jahren zersetzt hatte. Die „Masse“ wirft Bläschen und verflüssigt sich teilweise. Ein Teil davon ist über die Jahre auf die Hauptplatine getropft, der hier einen schwarzen, teilweise harten, teilweise klebrigen Film bildete.
Damit auf diesem Monitor wieder ein Bild erkennbar ist, musste der Kleber entfernt und die Glasteile gründlich gereinigt werden.
Die Entfernung ist nicht ganz trivial, da weder auf der Bildröhre, noch auf dem Frontglas Kratzer zurückbleiben sollen. Hilfreich hierbei ist z.B. ein Heißluftföhn.
Nach einiger Zeit kann die Glasscheibe entfernt werden und von der öligen, klebrigen Masse gesäubert werden.
Die Bläschen entstanden vermutlich durch Ausgasung des abgebauten Klebstoffs, bei der gasförmige Zersetzungsprodukte freigesetzt wurden. Die ölige Substanz ist wahrscheinlich ein weiteres Zersetzungsprodukt des Klebstoffs, wie z. B. abgespaltene Weichmacher, Monomere oder andere chemische Bestandteile, die sich durch den Alterungsprozess verflüssigt haben. Bei Epoxid- oder Acrylklebstoffen können solche Flüssigkeiten entstehen, wenn die Polymerketten brechen oder sich die Zusammensetzung des Materials verändert.
Von der dauerhaften Verwendung einer solchen Bildröhre sollte man aber absehen: Die Bildröhre könnte durch das Fehlen des Klebstoffs instabil werden, was ein Sicherheitsrisiko darstellt (z.B. bei einer Implosion).
Als Ausstellungsrechner oder für gelegentliche Demonstrationen, kann das Frontglas mit doppelseitig haftendem Nano-Tape wieder auf der Bildröhre befestigt werden. Damit kein Staub in den Zwischenraum gelangt, sollte der Luftspalt mit Montageband versiegelt werden.
Von dem Kleber ist über die Jahre einiges auf die Platine getropft. Die schwarze feste, teilweise aber auch sehr klebrige Masse, kann mir etwas Geduld und Platinen-/Elektronikreiniger beseitigt werden. Hierbei muss sehr vorsichtig vorgegangen werden, um die Platine nicht zu beschädigen. Nach der Reinigung müssen die Leiterbahnen einzeln auf Beschädigungen, wie z.B. Haarrisse, kontrolliert werden.
Glücklicherweise wurden keine aggressiven Substanzen freigesetzt, welche die Leiterbahnen bzw. Lötstoppmaske angegriffen haben.
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