IBM – Fortsetzung 2

     
Anfang der 80er Jahre bringt IBM seine Vorstellung eines Mikrocomputers auf den Markt, der letztendlich zum Standard für alle kommenden Systeme wird.

Von Hollerith zu IBM – Der erste PC

Der IBM SCAMP / IBM Portable Computer (Typ 5100)

Am 9. September 1975 kam der IBM Portable Computer (Typ 5100) auf den Markt. Es war eine erste Serie von (für damalige Verhältnisse) kompakten Mikrocomputern, die mit dem Typ 5110 und Typ 5120 fortgesetzt und schließlich von dem IBM-PC (Typ 5150) abgelöst wurde.

Obwohl der spätere IBM-PC (Typ 5150) eine ähnliche Typenbezeichnung trägt, ist dieser in keiner Weise zu seinen Vorgängern 5100, 5110 oder 5120 kompatibel und technisch vollkommen anders aufgebaut. Der Typ 5100 basiert auf dem IBM SCAMP (Special Computer, APL Machine Portable), der nur als Prototyp vorgestellt wurde und als Prozessor eine Mehrchip-Lösung namens PALM einsetzte. Als Betriebssystem waren ausschließlich die Programmiersprachen APL und/oder BASIC verfügbar. Als Speichermedium wurden QIC-Bandlaufwerke mit 204 KByte Kapazität verwendet. Der Rechner kostete je nach Ausstattung zwischen 9.000 US$ und 20.000 US$.

Der IBM PC Modell 5150

Am 12. August 1981 bringt IBM das Modell 5150 auf den Markt. Dieser wurde in kürzester Zeit geplant, um auf dem gerade entstehenden Markt für Mikrocomputer präsent zu sein, insbesondere dem Apple II möchte man ein Gerät entgegensetzen. Hat sich IBM mit den Systemen 5100 und System/32 bisher auf Firmenkunden beschränkt, möchte man nun auch im Heimbereich mit einem günstigen System vertreten sein. Leider fällt das System, trotz einfacher Komponenten, mit über 3000 US$ (oder 8500 DM) alles andere als günstig aus und kann sich nicht auf dem Markt behaupten.

Bei der Entwicklung des IBM PC nimmt man auch einige Anleihen beim Apple II: So kann der IBM PC, wie der Apple II, durch Steckkarten erweitert werden. Auch besitzt der IBM PC noch einen Anschluss für einen Kassettenrekorder. Durch die gute und frei verfügbare Dokumentation und aufgrund der Tatsache, dass IBM beim Entwurf des Rechners hauptsächlich Standardchips einsetzt, gibt es schon 1983 Nachbauten aus Fernost, die IBM Clones. Durch diese Nachbauten, die lizenzfrei möglich waren, fallen die Preise und die Systemarchitektur findet eine schnellere Verbreitung. Gerade Kunden im geschäftlichen Umfeld vertrauen auf die Marke IBM oder zumindest das Label „IBM kompatibel“, auch wenn es für letzteres keine offiziellen Kompatibilitätstests gab. Meistens wurde einfach der MS Flightsimulator als Testsoftware verwendet, der den Rechner gut ausnutzte und praktisch nur auf kompatiblen Systemen lief.

QDOS, PC-DOS und MS-DOS

Das Betriebssystem DOS stammt von Microsoft und wird an IBM lizenziert. Ursprünglich basiert dieses Betriebssystem auf CP/M. Als die 8086 Version (CP/M-86) des CP/M von Digital Research im April 1980 noch immer auf sich warten lässt, entwickelt Tim Paterson von Seattle Computer Products eine eigene CP/M Variante, die er QDOS (Quick and Dirty Operating System) nennt und bereits im August 1980 als Version 0.1 veröffentlicht. Zwar ist QDOS nicht CP/M kompatibel, orientiert sich aber bei den Systemaufrufen an diesem, so dass Programme leicht angepasst werden können (später wird dieses noch zu Auseinandersetzungen zwischen Digital Research und Microsoft führen).

Microsoft lizenziert QDOS schon sehr früh und arbeitet aufgrund eines Auftrags von IBM an einer Portierung der Version 0.3 an den IBM-PC (diese wird Dezember 1980 in 86-DOS umbenannt). Das Resultat, MS-DOS 1.0, wird IBM als Betriebssystem vorgestellt. Letztendlich wird MS-DOS 1.0 jedoch nicht veröffentlicht. Im April des darauf folgenden Jahres, hat 86-DOS die Version 1.0 erreicht und im Monat darauf beginnt Tim Paterson für Microsoft zu arbeiten. Die Rechte an 86-DOS erwirbt Microsoft am 27. Juli 1981 und entwickelt es fortan unter MS-DOS weiter. Die schließlich ausgelieferte Version PC-DOS 1.0 ist ein durch IBM fehlerbereinigtes MS-DOS 1.14.

IBM PS/2

Mitte der 80er Jahre, versucht IBM mehr Kontrolle über die PC Architektur zu erhalten und bringt eigene Konzepte heraus, wie den IBM PS/2. Parallel entwickeln Mitbewerber eigene, zukunftssichere Konzepte, wie den EISA Standard, die sich aufgrund der höheren Verbreitung dieser Systeme letztendlich auch durchsetzen. Die IBM PS/2 Rechner werden zwar in bestimmten Bereichen eingesetzt, weil man auch hier wieder IBM als Systemhaus vertraut, aber letztendlich bieten die Mitbewerber die leistungsfähigere Hardware.

Danksagungen & Links
Einige Bilder und Informationen stammten aus folgenden Quellen:

Wikipedia, verschiedene Zeitschriften

Bild: „IBM Modell 5150“, Wikimedia Commons, CC BY-SA, User Boffy b